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Medikamentöse Ansätze bei
Methamphetaminabhängigkeit
15.5.2013
Hochstadter Gespräche
Dr. med Roland Härtel-Petri
[email protected]
www.bezirksliniken-oberfranken.de
Inhalt
Kommunalunternehmen
Kliniken und Heime des
BEZIRKS OBERFRANKEN
Ziel medikamentöser Behandlung.
Kleiner Rückgriff auf Neurotoxizität, typische
Dosierungen und
Symptome im Entzug und in der Rekonvaleszenz..
(wie lange medikamentös welches Zielsymptom
behandeln?)
Substanzen
Antidepressivas
andere Medikamente
Dopaminagonistisch wirkende Substanzen
eigentliche „Substitutionsbehandlung“ mit
d-Amphetamin
…. in der medikalisierten Psychiatrie….
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würden die meisten unserer Patienten gerne ein
Medikament bekommen, dass all die Jahre einer
neurotischen Entwicklung zurückdreht, oder den
frustrierten Rückzug aus dem Arbeitsleben verhindert,
oder die Folgen langjährigen Suchtmittelkonsums mit
EINER harmlosen Pille „wieder gut“ macht…
Und wir ÄRZTE würden natürlich gerne ein Medikament
geben welches unsere Patienten sofort wieder die
gesamte Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglicht….
Daher der Vortrag aus sehr ärztlicher Sicht……
Crystal - Entzug
Problem: Entzug nicht vegetativ, nicht körperlich sichtbar…..
Wird ( z.B. von Opiatpat. Und (wurde?) von vielen Kollegen)
nicht ernst genommen….
Suchtdruck (Craving),
Emot. Instabilität- Gereiztheit,
vermehrtes Schlafbedürfnis dann unerholsamer Schlaf,
(DROGENTRÄUME)
Depressionen mit Suizidalität,
Antriebsmangel vs. Hyperkinet. Syndrom
Anhedonie
Heißhungerattacken (Essstörungen)
Dauer: > 2-3 Wochen!
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Anders als bei Medikamenten:
Meth wird aufgenommen und zerstört die
Speicherbläschen und die Energieversorgung
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D-amph-Neurotoxizität, unzählige Literatur….
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The ugly side of amphetamines: short- and long-term toxicity of 3,4methylenedioxymethamphetamine (MDMA, 'Ecstasy'), methamphetamine and
D-amphetamine. Biol Chem. 2011 Jan;392(1-2):103-15.
Amphetamines induce apoptosis and regulation of bcl-x splice variants in
neocortical neurons G. STUMM, J. SCHLEGEL, T. SCHÄFER, C. WÜRZ, H. D.
MENNEL, J.-C. KRIEG and H. VEDDER, June 1, 1999 The FASEB Journal vol. 13 no. 9
1065-1072
Robinson, T. E., Kolb, B. (1997) Persistent structural modifications in nucleus
accumbens and prefrontal cortex neurons produced by previous experience
with amphetamine. J. Neurosci. 17,8491-8497
Yamamoto, H., Yamamoto, T., Goji, K., Yang, X., Kawai, N., Baba, A., Moroji, T.
(1996) Non-aminergic effects of amphetamine on the NMDA receptor in primary
cultured cortical cells. Ann. N. Y. Acad. Sci. 801,327-339
die
folgenden Bilder sind trotzdem vereinfachend und waren
nicht gemacht um die Neurotoxizität zu beweisen, sondern
hinzuschauen, wo gibt es Störungenpassen die mit den bewiesenen Störungen durch längere
Substanzeinnahme zusammen?
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http://www.loni.ucla.edu/~thompson/MEDIA/METH/discover_Text_black.jpg
UCLA: Thompson ©
Neurobiologie: Hinweise auf Dopamin-“Erholung“
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Loss of Dopamine Transporters in
Methamphetamine Abusers Recovers with
Protracted Abstinence.
Volkow et al.,The Journal of Neuroscience,
December 1, 2001, 21(23):9414-9418
(PET mit DAT=Dopamin-Radioligand) >9
Monate Abstinenz.
Kognitive Besserungen
gehen einher mit Dauer
der Abstinenz und mit
vermehrter
Dopaminbindungs-fähigkeit
NEUE REZEPTOREN
ES NORMALISIERT SICH
WIEDER!
ABER ES DAUERT ZEIT!
Neurokognitive/Executive Störungen….
…….. Funktionsstörungen…..
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Rationale für Medikation im Entzug und ? während der
ambulanten/stationären Rehabilitationsphase?
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Pat. ist depressiv, antriebsgemindert, vermindert
Leistungsfähig im (protrahierten) Entzug.
Dies entspricht nicht dem Selbstbild d. Pat.
Dies entspricht nicht den Erwartungen der Gesellschaft
Intrapsychischer und interpersoneller Konflikt mit
Schwächung des Selbstwertgefühls und Steigerung der
Rückfallgefahr!
Die Erholung kann > 1 Jahr benötigen…….
Medikamentöser Versuch sehr verlockend…..
Inhalt
Ziel medikamentöser Behandlung.
Kleiner Rückgriff auf Neurotoxizität, typische Dosierungen und
Symptome im Entzug und in der Rekonvaleszenz..
(wie lange medikamentös welches Zielsymptom behandeln?)
Substanzen
Antidepressivas
andere Medikamente
Dopaminagonistisch wirkende Substanzen
eigentliche „Substitutionsbehandlung“ mit
d-Amphetamin
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Metaanalysen….
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ersparen einem ja manchmal die Arbeit…
UND, nach 20 Jahren Methamphetamin-Forschung in
anderen Ländern sind mittlerweile einige Studien da die
man zusammenfassen kann……
Aripiprazole =Abilify ® verschlechtert!
Leider, leider….
• es lohnt trotzdem noch weiter zuzuhören…..
• Studien konkret:
• 1. SSRI
Sertraline Does Not Help
Methamphetamine Abusers Quit
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Shoptaw, S., et al. Randomized, placebo-controlled trial of sertraline and
contingency management for the treatment of methamphetamine dependence.
Drug and Alcohol Dependence 85(1):12-18, 2006.
N=229 Alter: 18 - 65, um Behandlung nachfragend.
vier Gruppen:
Urintests Montag, Mittwoch und Freitag
nahmen Teil an 90-minuteen “psychological support
group” 3x pro Woche des “Matrix Model relapse
prevention program”.
This standardized, manual-driven model is evidence-based and incorporates
social learning, behavioral and cognitive therapies, and psychological and HIV-risk
education
„Retention rate“
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kommt jemand regelmäßig zu den Therapiesitzungen,
oder bricht er die ambulante Behandlung ab….
Sertraline Does Not Help
Methamphetamine Abusers Quit
Shoptaw, S., et al.
Randomized,
placebo-controlled
trial of sertraline
and contingency
management for
the treatment of
methamphetamine
dependence. Drug
and Alcohol
Dependence
85(1):12-18, 2006.
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Mit Matrix besser als Placebo
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aber mit Sertralin immer schlechter als Placebo….
Keine Aussage über Langzeitergebnis, aber..
Leider-leider
Sertraline Does Not Help
Methamphetamine Abusers Quit
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Shoptaw, S., et al. Randomized, placebo-controlled trial of sertraline and contingency management for the treatment
of methamphetamine dependence. Drug and Alcohol Dependence 85(1):12-18, 2006.
The researchers concluded that treatment with sertraline did not relieve the
depression associated with methamphetamine withdrawal or decrease
methamphetamine use, and its side effects reduced the amount of time
participants spent in treatment.
The team recommends that clinicians not give
SSRIs to people withdrawing from
methamphetamine unless an underlying
primary depressive disorder is definitively
diagnosed. The recommendation reflects their
own results and those of previous smaller
studies with fluoxetine (Prozac) and paroxetine
(Paxil), both of which were also found to have
no effect on depressive symptoms during
methamphetamine withdrawal.
Together, these findings suggest that the etiology of mood disorder during
methamphetamine withdrawal differs from that of primary depression.
If medication is needed, only non-SSRI antidepressants, such as
bupropion, should be used.
UND nicht vergessen….
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Gefahr der Auslösung eines Serotonergen Syndroms:
Neuro: Tremor, Hyperreflexie Klonusauslösung,
Myoklonien (Muskelzuckungen),
veget.Hyperhidrosis (Schwitzen), Durchfälle, Mydriasis,)
psych: Ruhelosigkeit (Agitiertheit), Angstzustände,
Verwirrtheit, hypomanisches Bild
Hyperthermie, Rhabdomyolyse, disseminierter
intravasaler Gerinnung, Delir.
Durch additive Effekte der ATS-Drogen mit den SSRI/
comb. NSRI, dualen….).
Patienten über dieses Risiko aufklären!
Weitere Antidepressivas
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Leider eher Studie zur Frage ob man
sich bei Geschlechtsverkehr schützt
• …leider ohne sicheren Vergleich der
Depressivitätswerte vor dem Start….
• (den Tod billigend in Kauf nehmendes parasuizidales
Verhalten in der „darkroom-Homosexuellenszene“
ist ein bekanntes Phänomen…)
• Und in dieser Szene Haltung: “lieber endlich HIVangesteckt und dann damit leben können als die
ständige Angst davor“
• andere Studien erwartet.
• N=151=72+79, ambulant, 12 Wochen +30 Tage follow-up.
• Ziel: Abstinenz. NachweisTests 3x/Woche,
• Interv. Medikation (150mg Bupropion ret 2x/Tag vs. Placebo) UND 1x
90 Minuten Gruppen-PT/Woche
• Mess: Anzahl derer die EINE abstinente Woche/Verhältnis hatte…
• Weitere Daten…Selbstangaben Drogenkonsum
• Ergebnis: Kein Unterschied zu Placebo……
•
Subgruppe (eher nicht täglicher Konsum) scheint zu profitieren……
• Zyban ®-Raucherentwöhnung ret., Elontril ® -Antidepressivum- beide
keine Zulassung zur Behandlung einer F15.7/ F15.3 (Krankenkasse
Regress)
• Chem. Phenetylamin
• Krampfanfälle dosisabhängig (Cave:! ambulante „Drogisten“ nehmen
Substanzen nachdem Motto: „viel hilft viel“, die Warnungen der
Ärzte sind doch „übervorsichtig- da geht noch was…..“)
• Induktion von Psychosen!
• Positive DS möglich.
Bupropion-Methabhängige
• N=151=72+79, ambulant, 12 Wochen +30 Tage follow-up.
• Ziel: Abstinenz. NachweisTests 3x/Woche,
• Interv. Medikation (150mg B ret 2x/Tagvs. Placebo) UND 1x
90 Minuten Gruppen-PT/Woche
• Anzahl derer die EINE abstinente Woche/Verhältnis hatte…
• Weitere Daten…Selbstangaben Drogenkonsum
• Ergebnis: Kein Unterschied zu Placebo……
• Subgruppe (eher nicht täglicher Konsum) scheint zu
profitieren……
• (Zyban ®, Elontril ® beide nicht die Zulassung zur Behandlung
einer F15.7/ F15.3 (Krankenakasse Regress)
…schade…
• plausibel aus den Theorien zur Sucht,..
Belohnungssystem opioide Übertragung?
• (wieso weniger Craving?)
• Vielleicht gibt es da einen anderen
Wirkmechanismus des Naltrexones…..
(opiatantagonist)
……..
• Abilify durchgefallen
Leider, leider, die Metaanalysen hatten es
angedeutet….
• es lohnt trotzdem noch zuzuhören…..
• Denn es gibt ja auch harm reduction als
Ziel…..
• Und andere pharmakologische
Herangehensweisen…….
Tierversuche- Affen
• Was verhindert die intravenöse
SELBSTadministration (per Knopfdruck)
Thesen: AGONISTEN/ Medikamente
•
„Die Abhängigkeit wir aufrecht erhalten durch den erworbenen
Mangel eines Neurotransmitters /Ungleichgewicht“ medikamentös eingreifen….. Thesen
A) um jemanden eine Psychotherapie zu ermöglichen gebe ich
anfangs (um frühe Rückfälle zu vermeiden) Medikamente….
(?? und auch Dopaminagonisten die die Stimmung steigern
und die Realitätseinschätzung vermindern können?- )
…oder nur so viel, dass die Depressionen und Antriebsstörung sich
normalisiert?
Aber:....wie messe ich dies NORMAL bei Menschen die sich
hochgeputscht hatten und diesen Hochzustand (wie Maniker)
besser finden und dieses HOCH als Vergleich für seinen bereits
normalen Zustand heran ziehen und deshalb unzufrieden sind
?
Thesen: AGONISTEN/ Medikamente
B) Die Veränderungen im Belohnungssystem
(unabhängig von Neurotoxizität) sind bei frühem
Beginn so gravierend, dass normale
Motivatoren/normale Erlebnisse nicht mehr
ausreichen
Unheilbarkeit: lebenslange Substitution (…Erlaubnis des
i.v. Beikonsums in Opiatsubstitution)
B) PT bringt eh nix, ist zu teuer…….
C) echte amb. Therapie steht nicht zur Verfügung,
stationär kann/will Pat nicht gehen, ist ja wirklich in
gefährdetem Job und 6 Monate
Lohnfortzahlung???? irgendwie muss ich meinen
Patienten ja helfen…..?
D) Substitution hat bei Opiatabhängigkeit bessere
Ergebnisse… (Abstinenz ist später evtl. wieder Ziel)
Gegen die (akuten)
„Entzugssymptome“
•
•
•
•
Craving
…und gegen die kognitiven Störungen!
….Motivation
…..Anhedonie
• Dopaminagonisten
Man könnte auch Bupropion dazu
zählen….
• Dopaminerg:Noradrenerg = 2:1
• Und ist Phenethylamin…..
• Aber……… lassen wir es bei den
Antidepressivas..
• Zielsymptome…… (Depressivität,
Antriebsstörung, geringe Focussierung,
Anhedonie)
Atomexetin (Strattera ®)
Sicher bei 30 mg Methamphetamin…
Crystal-Meth, C,
Pharmakologie / Toxikologie
Konsumformen und Wirkungseintritt:
•
•
•
•
oral (20-30 Min.)
nasal, überwiegend (5-10 Min.)
Rauchen (~ 1-3 Min.)
parenteral (i.v.) (< 1 Min.)
Dosierung:
• „therapeutische“ Dosis oral 3 mg pro/Tag: 10-30 mg, (3-10 Pervitin-Tabl.)
Blutspiegel (therapeutisch): 10–50 ng/ml
Heutzutage:
UNI LEIPZIG Befunde aus 200 – 400 positiven Fällen pro Jahr (Verkehrskontrollen
Blutabnahmen):
Blutspiegel Konsumenten bis > 2000 ng/ml
•
Mittelwert ansteigend, derzeit ca. 300 ng/ml
•
•
10-50X höhere Konzentrationen im Blut….
1 Line Crystal ca. 100mg, bei abhängigem Konsum >1000mg
Verändert nach © Dr. Trauer Uni Leipzig
Schade, Studie hilft auch nicht….
USA: Ling/Shoptaw zu MP läuft noch
Modafinil
weitere Studien !
Deshalb doch Dopaminagonist?
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Effects of Modafinil on Dopamine and Dopamine
Transporters in the Male Human Brain
Clinical Implications
Nora D. Volkow, MD; Joanna S. Fowler, PhD; Jean Logan,
PhD; David Alexoff, BSE; Wei Zhu, PhD; Frank Telang, MD;
Gene-Jack Wang, MD; Millard Jayne, RN; Jacob M.
Hooker, PhD; Christopher Wong, BA; Barbara Hubbard,
RN; Pauline Carter, RN; Donald Warner, AA; Payton King,
BA; Colleen Shea, MS; Youwen Xu, MS; Lisa Muench, BA;
Karen Apelskog-Torres, AA
JAMA. 2009;301(11):1148-1154.
Das deutet auf Abhängigkeitspotential…. Denn: Nucleus
Accumbens = Hauptort der Abhängigkeit….. Wie Amphetamin
und Methamphetamin……
Nicht BTMG
• Modafinil wäre auf S3 im Drogenentzug
einsetzbar.
• Studie müsste in Ethikkomission etc.
• Manpower zur Zeit nicht vorhanden und bei
langer Datensammlungszeit personelle
Kontinuität ungewiss.
Koffein fehlt
• Studien zu Guarana ( hochdosiert Coffein mit
Tannin aus Guaranapflanze) fehlen.
• (wirkt über Adenosinhemmung indirekt
Dopaminerg)
• Adenosin ist bei Methkonsum nicht involviert,
also Kausalität???
•
Harm reduction und Therapie ?
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wie können wir das Klientel überhaupt erreichen?
„Erreichung“ der Betroffenen und „Haltequote“
sind keine ökonomischen Fragen sondern machen
eine Aussage ob hilfsbedürftige die Hilfe erhalten
und eine Perspektive entwickeln können aus dem
Kreislauf in der gefühlskalten teils gewalttätigen
Szene auszusteigen!
Harm reduction
Harm Reduction
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Kontakt zum Drogenhilfssystem herstellen
•Reduktion i.v.-Konsum (HIV/Hep. C)
•„physische Stabilisierung“ Abklärung
Begleiterkrankungen etc.
•Herauslösung aus kriminellen Umfeld
(Beschaffungsdruck)
•Wirken solche Strategien?
Welche Methode bei Heroinabhängigkeit ist da am
wirksamsten?
Amphetaminsubstitution
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Wirksam: d-amphetamin (retardiert)
Kleinere Studien eindeutig positiv.
Nicht vermehrt Psychosen und selbst bei
amphetaminabhängigen Schizophrenen Patienten!
ABER: Anders als Methadon/Heroin: Auch damphetamin NEUROTOXISCHE SUBSTANZ
Charnaud B, Griffith V: Levels of intravenous drug misuse among clients prescribed oral dexamphetamine or oral
methadon: a comparison. Drug and Alcohol Dependence 52, 1998: 79-84
Pilot randomized controlled
study of dexamphetamine substitution for amphetamine dependence. Addiction Volume 96 Page 1289 -
James Shearer, Alex Wodak, Richard P. Mattick, Ingrid van Beek, John Lewis, Wayne Hall, Kate Dolan
September 2001
The prescription of dexamphetamine to patients with schizophrenia and amphetamine dependence. Tom Carnwath,
Tim Garvey, Mark Holland. Journal of Psychopharmacology 16(4) (2002) 373–377
ältere Überlegung
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die auch heute gelten muss!
Z.B.:
Fleming PM, Roberts D: Is the presciption of amphetamine justified
as a harm reduction measure? Journal of Royal Social and Health,
127-131 (1994)
Bei 50 min Einzelgespräch/Woche unter (niedrig dosierter) Substitution KEINE besseren Ergebnisse als Placebo !
! Nicht verwechseln!
• Es geht in diesen Studienergebnissen bisher nicht um
Abstinenz, nur um Schadensminimierung!
• Und wenn Sie merken, dass ich trotzdem dafür zu
sein scheine, und Bedarf für Großstädte sehe, und
für die akute Entzugsbehandlung:
• ABSTINENZ durch Psychotherapie und damit ein
ERFÜLLTES, zufriedenstellendes Leben ist Ziel!
• Denn die medikamentösen Ergebnise sind
„ernüchternd“….
Jetzt wird es verzweifelt…
• Beispiel Kokain…
Tradition
• Auch Sigmund Freud glaubte (1887) -in damals
entschuldbaren- naiven naturwissenschaftlichmechanistischem Weltbild…….
…. mit Kokain könne die Morphinsucht (Opiat)
behandelt werden….
Bernfeld, Siegfried (1953), "Freud's Studies on Cocaine, 1884-1887". Journal of the American Psychoanalytic Association 1, Nr. 4, Oktober 1953, S. 581-613.
Freud, Sigmund (1960), Briefe 1873-1939. Herausgegeben von Ernst (und Lucie) Freud. Frankfurt am Main.
Haas, Eberhard (1983), "Freuds Kokainepisode und das Problem der Sucht". Jahrbuch der Psychoanalyse, Bd 15, S. 171-228.
Israëls, Han (1993), Het geval Freud. Amsterdam (auf deutsch: Der Fall Freud. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Hamburg: Europäische
Verlagsanstalt, 1999).
Jones, Ernest (1953), The Life and Work of Sigmund Freud: Volume I - The Formative Years and the Great Discoveries 1856-1900. New York.
Scheidt, Jürgen vom (1973), "Sigmund Freud und das Kokain". Psyche 27, S. 385-430
Und noch skuriler
• Die Substanzen werden als „cognitive
Neuroenhancer“ bezeichnet…….
• (Modafinil wird dazu gezählt)
…das sind Agonisten
• Also „milde Substitutionsversuche“
Zusammenfassung
• Medikamentöse Ansätze sind enttäuschend.
• Nur Bupropion mit Vorsicht und „off-label“.
Wenn privat zu bezahlen teurer als kristallines
Methamphetamin….!
• SSRI nicht wirksam (nur depressive Subgruppe)
• Agonisten (Methylphenidat u.a. )noch nicht gut untersucht
(off-label und BTMG!, teuerer !).
• Substitution als Schadensminimierung für die Zukunft?
• Wir brauchen Studien zu dem Thema für den akuten Entzug
(Guarana-Koffein vs. Modafinil vs. Placebo).
Denn das Ziel die akuten Entzugssymptome zu lindern, ist bei
anderen Substanzen wirksam.
….sonst….
• Versuchen Patienten sich mit
Researchchemicals „synthetischem Kokain“
wie Mephedrone u.a. selber zu
substituieren….
• Und wir können uns dann ganz akademisch
korrekt fragen: „Gegen die Entzugssymptome
(normal fühlen) oder für einen Kick bzw. für
ein besonderes Gefühl?“
Danke für die Aufmerksamkeit
Kosten
• Offlabel use Modafinil: Teuer, GKV würde
nicht zahlen….
• Meth ist billiger- über
Eigenkonsumsbedarfdeckung wird auch der
Verkaufsbedaf gedeckt (Dealen).
•
Methylphenidat und ADHS
• Aus USA weitere Studien zu Methylphenidat
(hochdosiert) und Methabhängigkeit erwartet…..
• Hausärzte und Psychiater lassen sich leicht von den
Amphetaminentzugssymptomen durch die Patienten
auf die ADHS-Diagnose lenken und verordnen
fälschlicher weise Methylphenidat!
• In USA Erfahrungen und Warnungen aus der ADHSBehandlung…..
Literatur
ADHS im Erwachsenenalter-Leitlinien“ auf der Basis eines Expertenkonsensus mit Unterstützung der DGPPN, Der Nervenarzt 10/2003, Seite 939 bis 946, Herausgeber: D.
Ebert, J. Krause, C. Roth-Sackenheim.
AWMF-Leitlinie Nummer 028/019 2007 der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von
psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Deutscher Ärzteverlag. 3. überarbeitete Auflage 2007 ISBN 978-3-7691-0492-9, Seite 239 bis 254
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BAS 2010 Dokumentation der 22. Tagung des Netzwerks Sucht in Bayern: „ADHS und Sucht – Besondere Anforderungen bei Substitution und PSB?“ 13.10. 2010 Nürnberg.
http://www.bas-muenchen.de/fileadmin/documents/pdf/Publikationen/Tagungsdokumentationen/BAS_Doku_22_Netzwerktagung_2010_Nue.pdf
Brackins T, Brahm NC, Kissack JC. 2011: Treatments for methamphetamine abuse: a literature review for the clinician. J Pharm Pract. 2011 Dec;24(6):541-50. Epub 2011 Nov
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Charnaud B, Griffiths V 1989: Levels of intravenous drug misuse among clients prescribed oral dexamphetamine or oral methadone: a comparison. Drug and Alcohol
Dependence Volume 52, Issue 1, 1 September 1998, Pages 79–84
DSM IV 292.0 (diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen, Ausgabe Saß, Wittchen, Zaudig, 2003 Hogrefe-Verlag).
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• Rationale hinter Opiatgestützter Behandlung war und ist, dass durch den
Wegfall des Entzugssyndroms der/die Betroffene
• 1. im „Schtgedächtnis“ nicht weiter eine verstärkung des
heroin/Amphetaminkosnums erfährt durch den raschen Wegfall des
aversiven Reizes durch die präferierte Substanz. Pat. Hierdurch aus dem
Teufelskreislauf des Beschaffungsdruck mit ichdystonem Verhalten (den
eigenen Körper verkaufen/geliebte Personen wie Eltern bestehlen) mit
den negativen Auswirkungen für das Selbstwertgefühl herauszulösen
• Für die Gesellschaft die Notwendigkeit des Beschaffungsdrucks mit
Diebstahl u.ä. zu reduzieren un ddie Notwendikeit zu Dealen und andere
Abnehmerkreise zu finden Ausweitung des Drogenproblems.
• Auch bei der Opiatsubstitution ist die Chronifizierung der Abhängigkeit ein
altbekanntes Problem. Es herrscht bei der Mehrzahl der Therapeuten
nicht die Vorstellung mit dem medikament eine KAUSALE Therapie (Ersatz
eines genetischen oder erworbenen Mangels im Opiatsystem zu
beheben), sondern eine für den betroffenen weniger belastende und
kostengünstigere Behandlung zur Verfügung zu stellen…..
• „Correcting neurochemical deficits in cocainedependent individuals improves memory and
impulse control, and reduces drug craving that
may decrease cocaine use.
• We hypothesize that using medications aimed at
reversing known neurochemical imbalances is
likely to be more productive than current
approaches.”…..
• “This view is also consistent with treatment
paradigms used in neuropsychiatry and general
medicine.”
Medikamente
Kommunalunternehmen
Kliniken und Heime des
BEZIRKS OBERFRANKEN
Alle klass und modernen AD probiert,
ohne reproduzierbaren Erfolg!
aber bei Subgruppe “depressiv” AD hilfreich.
Newton, T. et al (Biological Psychiatry, Dec, 2005)
Bupropion reduces craving and reinforcing effects of
methamphetamine in a laboratory self-administration
study.
Elkashef, A. et al (Neuropsychopharmcology, 2007)
Bupropion reduces meth use in an outpatient trial, with
particularly strong effect with less severe users.
Tiihonen, J. et al (recently completed; reported at the
ACNP methamphetamine satelite meeting in Kona,
Hawaii) Methylphenidate SR (sustained release) has
shown promise in a recent Finnish study with very heavy
amphetamine injectors
Erste Ergebnisse zu Naltrexon (Nemexin) ermutigend.