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Business Information on Central and Eastern Europe
www.ba-ca.com
Number 4-2002
Bulgarien
Bulgarien // Bulgaria
Bulgaria
Kroatien
Kroatien // Croatia
Croatia
Polen
Polen // Poland
Poland
Rumänien
Rumänien // Romania
Romania
Russland
/
Russland / Russia
Russia
Slowakei
/
Slovakia
Slowakei / Slovakia
Slowenien
Slowenien // Slovenia
Slovenia
Tschechien
Tschechien // Czech
Czech Republic
Republic
Ungarn
Ungarn // Hungary
Hungary
Bosnien
Bosnien &
& Herzegowina
Herzegowina //
Bosnia
Bosnia &
& Herzegovina
Herzegovina
Estland
Estland // Estonia
Estonia
Lettland
Lettland // Latvia
Latvia
Litauen
Litauen // Lithuania
Lithuania
Serbien
Serbien &
& Montenegro
Montenegro
Serbia
Serbia &
& Montenegro
Montenegro
Ukraine
Ukraine // Ukraine
Ukraine
Editorial ............................................................................................................................................3
Bulgarien ..........................................................................................................................................4
Kroatien ............................................................................................................................................6
Polen ..................................................................................................................................................8
Rumänien........................................................................................................................................10
Russland ..........................................................................................................................................12
Slowakei .........................................................................................................................................14
Slowenien .......................................................................................................................................16
Tschechien.......................................................................................................................................18
Ungarn.............................................................................................................................................20
Bosnien & Herzegowina...............................................................................................................22
Estland.............................................................................................................................................23
Lettland ...........................................................................................................................................24
Litauen ............................................................................................................................................25
Serbien & Montenegro ................................................................................................................26
Ukraine ............................................................................................................................................27
Bulgaria ...........................................................................................................................................28
Croatia .............................................................................................................................................30
Poland..............................................................................................................................................32
Romania ..........................................................................................................................................34
Russia...............................................................................................................................................36
Slovakia...........................................................................................................................................38
Slovenia ..........................................................................................................................................40
Czech Republic ...............................................................................................................................42
Hungary...........................................................................................................................................44
Bosnia & Herzegovina ..................................................................................................................46
Estonia.............................................................................................................................................47
Latvia ...............................................................................................................................................48
Lithuania .........................................................................................................................................49
Serbia & Montenegro ...................................................................................................................50
Ukraine ............................................................................................................................................51
The authors of this issue:
Hans Holzhacker ..........................................Economist, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
Gabor Hunya ................................................Economist, Vienna Institut for International Economic Studies (WIIW)
Sebastian Leitner ..........................................Economist, Vienna Institut for International Economic Studies (WIIW)
Walter Pudschedl ..........................................Economist, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
Goran Saravanja............................................Analyst, CA-IB Zagreb
Manfred Weidmann ......................................Economist, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
Imprint: CEE-Report
Published by Bank Austria Creditanstalt Aktiengesellschaft
http://www.ba-ca.com
A-1030 Vienna, Vordere Zollamtsstraße 13
Edited by Economics Dept. ([email protected]), Tel. +43 (0)50505-41964
Produced by Group Public Relations ([email protected]), Tel. +43 (0)50505-56137
Closing date: 2nd October 2002
Published quarterly
Printed by Bauer Druck, Layout: Skibar Grafik-Design
Cover: Getty Images
The opinions of the authors do not necessarily reflect those of Bank Austria Creditanstalt and those of the companies which have engaged
the services of the authors. No part of this publication may be reproduced in any form without written permission from the publisher.
All reproduced material must quote the sources used. While efforts have been made to ensure the accuracy of the materials published, we
cannot accept any responsibility for the contents.
EDITORIAL 4-2002
Erweiterung fix, Zeitplan fraglich
Enlargement is certain – timing remains open
Die schwache Euroraumkonjunktur 2002/2003 und ihre
Wirkung auf die Konjunktur in
Mittel- und Osteuropa wird
durch eine kräftige Investitionstätigkeit in CEE kompensiert. Gepaart mit einer Erholung der Konjunktur in Polen
sind knapp 3,5% Wachstum
für 2003 ein durchaus realistischer Wert. Im Durchschnitt
bedeutet dies, dass sich die
Länder der Region – mit Ausnahme von Polen – wieder
ihrem Potenzialwachstum
von rund 4–4,5% nähern.
Besondere Erfolge weisen
die Länder Südosteuropas
(SEE) auf. Nach den politischen und wirtschaftlichen
Katastrophen in den 90er Jahren zeigen sich nun deutliche
Erfolge. Seit dem Jahr 2000
kann das Wirtschaftswachstum in SEE bei jährlich rund
4% gehalten werden. Die Inflation nähert sich akzeptablen Werten. Damit konnten
auch die Wechselkurse stabilisiert werden.
Ein zentraler Punkt in den
nächsten Wochen und Monaten sind die EU-Beitrittsverhandlungen. Nach den am
1. Oktober auf Ministerebene
stattgefundenen Verhandlungen haben vier Länder bereits
28, drei weitere 27 Kapitel abgeschlossen. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dass die am 9. Oktober
von der Europäischen Kommission zu veröffentlichenden
Fortschrittsberichte acht osteuropäischen Ländern, allen
außer Bulgarien und Rumänien, die Beitrittsreife mit 2004
attestieren werden. Die positiven Fortschrittsberichte sind
aber keine Garantie für einen
Beitritt mit Anfang 2004. Die
noch verbliebenen Hürden
sind zwar zu meistern, dennoch ist deren Anzahl so groß,
dass zwar die Erweiterung außer Frage steht, ein Beitritt mit
1. 1. 2004 aber immer schwieriger wird und daher eine Verschiebung um 6 bis 12 Monate
möglich ist.
Denn nach wie vor sind
Fragen offen wie z.B. die Abstimmung der irischen Bevölkerung zum Vertrag von Nizza
(19. Oktober); die Entscheidung darüber, ob Zypern auch
als nach wie vor geteilte Insel
aufgenommen wird, Einigung
zu den Finanzierungsfragen:
Mittelzuteilung im Rahmen
der Strukturfonds, Direktzahlungen für die Landwirtschaft,
Höhe der Ausgleichszahlungen für die Bewerberländer,
Einigung mit Ungarn und mit
Tschechien über die Anzahl
der Sitze im Europäischen
Parlament.
Selbst dann, wenn diese
Punkte gelöst wurden und die
Unterzeichnung der Beitrittsakte im Frühjahr 2003 erfolgt,
stehen in den meisten der
Bewerberländer noch Volksabstimmungen über den Beitritt
an. Gleichzeitig müssen die nationalen Parlamente (der Mitgliedstaaten und der Länder,
die die Verhandlungen abgeschlossen haben) und das
Europäische Parlament mit der
Ratifizierung der Beitrittsakte
befasst werden und darüber
abstimmen.
Strong investment activity
in CEE will help compensate
for weak economic growth in
the EU in 2002/2003 and its
impact on economic developments in Central and Eastern
Europe. Combined with economic recovery in Poland,
growth of just under 3.5% for
the region appears realistic.
On average, this means that
all of the countries in the region, with the exception of Poland, are again approaching
their potential for growth of
some 4% to 4.5%.
The countries of Southeast Europe (SEE) have
achieved particular success.
After experiencing political
and economic catastrophes in
the 90’s, these countries can
now point to major achievements. Since 2000, economic
growth in the SEE region has
been maintained at an annual
rate of about 4%. The rate of
inflation is moving towards an
acceptable level. This also
made it possible to stabilise
rates of exchange.
EU accession negotiations
will play a central role over the
next few weeks and months.
Following the negotiations
held at a ministerial level on
1st October, four countries
have already closed twentyeight negotiation chapters, and
three further countries have
closed twenty-seven negotiation chapters. It can be assumed with a great deal of certainty that the progress reports
to be published by the European Commission on 9th October
on eight Eastern European
countries will confirm that
these countries are mature
enough for membership in
2004. However, positive
progress reports are no guarantee of membership at the beginning of 2004. While the remaining hurdles can be mastered, their number is so great
that while not questioning the
enlargement as such, accession on 1st January 2004 is becoming increasingly difficult,
and thus a postponement of six
to twelve months is possible.
A number of questions remain open, such as Ireland’s
vote regarding the Treaty of
Nice; the decision of whether
Cyprus should be accepted as
a divided island; agreement
on financing issues; allocation
of funds pursuant to the structural fund; direct agricultural
payments; amount of compensation payments to candidate
countries; and agreement with
Hungary and the Czech Republic on the number of seats
in the European Parliament.
Even if the above items
are all resolved and the accession agreement is signed in
spring 2003, popular referendums on membership are still
scheduled to be held in most of
the candidate countries. At the
same time, the national parliaments (of member states and
countries which have closed
the negotiations) and the European Parliament will have to
begin the process of voting on
and ratifying the accession
agreement.
The Editors
CEE-Report 4-2002
3
Gábor Hunya
Bulgarien
Fläche: 110.912 km2
Bevölkerung: 7,8 Mio.
Präsident: Georgi Parwanow
Ministerpräsident:
Simeon Sakskoburggotski
BIP (2001): 14,4 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 1.840 EUR
Politische Situation
Im August war die Regierung unter der Führung von
Simeon Sakskoburggotski ein
Jahr im Amt. Der Premierminister hatte eine allgemeine Verbesserung des Lebensstandards in 800 Tagen versprochen, doch der Bevölkerung ist das Warten schon vor
der Halbzeit leid. Die Regierung hat sich für Stabilität
und gegen eine defizitäre
Ausgabenpolitik entschieden.
Steuersenkungen wurden
verschoben und Entscheidungen über Privatisierungen
fallen genauso langsam wie
früher. Die Wirtschaftspolitik
richtet sich mehr nach den
Vereinbarungen mit dem IWF
als nach dem siegreichen
Verlangsamung und strukturelle Probleme
Wahlprogramm. Es ist daher
kein Wunder, dass die Opposition an Zustimmung in der
Öffentlichkeit gewinnt. Dies
muss nicht unbedingt zu vorgezogenen Wahlen führen,
außer wenn der kleinere
Koalitionspartner MRF, der
die türkische Minderheit repräsentiert, die Koalition
wegen Unstimmigkeiten im
Rahmen der Privatisierung
des Tabakunternehmens aufkündigen sollte.
Bulgarische Offizielle
geben der Erwartung Ausdruck, dass der diesjährige
Bericht der Europäischen
Union zu dem Schluss kommt,
dass in Bulgarien nunmehr
eine funktionierende Marktwirtschaft besteht. Mit 22 abgeschlossenen Kapitel bei den
Verhandlungen mit der EU,
befindet sich Bulgarien in
einer ähnlichen Position wie
die zehn Länder, die zum
Ende dieses Jahres die Verhandlungen gänzlich abschließen werden, jedoch
bleibt dem Land der Eintritt
in diesen Klub noch verwehrt.
Beim NATO-Gipfel in Prag im
November, hofft Bulgarien
auf die Einladung, der Allianz
beizutreten.
Wirtschaftliche
Situation
Nach 3,2% im 1. Quartal
beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal sogar auf 5,3%, unter
anderem dank eines Anstiegs
der Bruttoanlageinvestitionen
Bulgarien – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
2002
2003
Prognose
3,5
–12,7
22,9
22,3
12,2
1,1
2,4
–12,5
25,3
2,6
13,8
–0,9
5,8
2,3
8,2
10,3
18,1
–1,1
4,0
0,7
19,9
7,4
17,5
–0,9
3,5
2,0
12,0
6,0
17,2
–0,8
4,5
6,0
10,0
5,0
17,0
–0,8
3.767
4.109
–55
–0,5
488
9.737
88,9
5,5
1.969,5
1.760,7
3.756
4.769
–611
–5,3
448
10.231
88,0
5,7
1,96
1,84
5.220
6.492
–759
–5,9
814
12.119
93,4
5,2
1,96
2,12
5.691
7.439
–991
–6,5
460
11.848
78,0
4,8
1,96
2,18
5.500
7.000
–700
–4,2
640
10.600
64,5
5,6
1,96
2,08
5.800
7.300
–800
–4,3
740
10.400
56,8
5,1
1,96
1,94
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
BGN/EUR (Jahresdurchschnitt)1)
BGN/USD (Jahresdurchschnitt)1)
1) 5.7.1999: Denomination des Lew um drei Nullen
Quelle: WIIW, Bulgarische Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
4
CEE-Report 4-2002
um fast 11% im Jahresabstand. Niedrigere Reallöhne
und Einzelhandelsumsätze
verweisen auf zurückgehende
Ausgaben bei den Verbrauchern.
Der private Konsum
schwächte sich im 2. Quartal
deutlich auf 1,3% gegenüber
4,1% in den ersten drei Monaten ab. Aber der Rückgang der
Industrieproduktion konnte
im zweiten Quartal gestoppt
werden. In den ersten sechs
Monaten 2002 stieg sie um
insgesamt 1,5% und sogar
noch stärker in der verarbeitenden Industrie. Eine besonders starke Outputsteigerung war in den exportorientierten Branchen, wie Bekleidung und Leder zu beobachten. Aufgrund von in der letzten Zeit getätigten Investitionen war auch in technisch
höher entwickelten Branchen,
wie der Fertigung von Kommunikationsgeräten und
Büromaschinen ein Anstieg
zu verzeichnen. Dies könnte
ein erster Hinweis auf den Beginn einer strukturellen Veränderung in der noch wenig
technisierten verarbeitenden
Industrie sein.
Unveränderte externe
Schieflage
Die außenwirtschaftliche
Lage bleibt angespannt, da
die Exporte gemessen in Euro
im 1. Halbjahr um 2,4% unter
den Vorjahreswert liegen.
Ein Blick auf die Struktur der
Exporte zeigt jedoch, dass der
Rückgang kein Grund zur
Besorgnis ist. Die Exportumsätze gingen vor allem in der
O S T E U R O PA
Gruppe Energie und Rohmaterial zurück, während die
Ausfuhren von Konsumgüter,
vor allem von Bekleidung
und Schuhe anstiegen. Zudem
fiel das Importwachstum im
1. Halbjahr auch sehr beschränkt aus, so dass sich das
Handelsbilanzdefizit kaum
vergrößerte. Die Einkünfte
aus dem Tourismus und private Transfers stiegen an und
so schrumpfte das Leistungsbilanzdefizit gemessen in
Euro sogar ein wenig im Vergleich zur ersten Hälfte 2001.
In Relation zum BIP beläuft
sich das Leistungsbilanzdefizit 2002 auf rund 4% und
liegt damit unter dem Wert
des Vorjahres.
Da der nominelle Wechselkurs zum Euro im Rahmen
des Currency-boards weiter
konstant gehalten wird,
schwächt die reale Aufwertung die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings
konnte dies in den arbeitsintensiven Sektoren durch eine
Erhöhung der Produktivität
kompensiert werden.
Sinkende Inflationstendenz setzt sich fort
Die Inflationsrate blieb in
der ersten Jahreshälfte mit
6% relativ hoch, vor allem
durch die Erhöhung der von
der Regierung kontrollierten
Preise, sank aber im August
unterstützt durch fallende
Nahrungsmittelpreise auf
4,5% im Jahresabstand. Im
Jahresdurchschnitt 2002
erwarten wir einen Wert von
6%. Auch im nächsten Jahr
wird sich der Rückgang der
Inflation gebremst fortsetzen.
Der konsolidierte Staatshaushalt verzeichnete in den
ersten sieben Monaten des
Jahres einen Überschuss.
Daher ist zu erwarten, dass
das veranschlagte Budgetdefizit für 2002 von 0,8% des BIP
eingehalten werden kann.
Bulgartabac verkauft
Die Privatisierung der
wichtigsten Unternehmen in
Staatsbesitz vollzieht sich
nach wie vor träge und zeigt
bisher auch keinen bleibenden positiven Einfluss auf die
Wirtschaft. Aus einer langen
Bieterschlacht um den staatseigenen Zigarettenhersteller
Bulgartabac ging ein lokales
Konsortium unter der Führung von Tobacco Capital
Partners (TCP) als Sieger hervor. Von der Deutschen Bank
gestützt hatte TCP 110 Mio.
EUR für einen Anteil von 80%
geboten. Die Verlierer, dazu
gehörten z.B. ein griechischösterreichisches Konsortium
und ein russischer Investor,
akzeptierten die Entscheidung nicht und legten
Beschwerde ein. Im Wesentlichen entsprach die Vorgangsweise bei der Privatisierung den zuvor angekündigten Regeln und es besteht
wenig Hoffnung für die Verlierer, noch eine Aufhebung
der Entscheidung zu erwirken. Der kleinere Koalitions-
Ausblick
Das Wirtschaftswachstum in Bulgarien kann sich
ohne eine Erholung der westlichen Märkte nicht
beschleunigen. Die Regierung bleibt bei ihrem vorsichtigen Haushaltskurs und wird auch weiterhin
am Currency-board festhalten. Diese Verpflich-
partner MRF, der die türkische Minderheit repräsentiert, hat ein besonderes
Interesse in dieser Sache, da
die meisten Tabakanbauer
türkischer Abstammung sind.
Die Gewerkschaften haben
bereits Einspruch gegen bevorstehende Entlassungen erhoben. Der Kaufvertrag selbst
muss spätestens bis zum
7. Oktober unterschrieben
sein und bis dahin werden die
Zahlungsoptionen verhandelt.
In der Endphase des
Privatisierungsverfahrens von
bis zu 65% des bulgarischen
Telekommunikationsunternehmens BTC entschied die
Privatisierungsagentur, die
Frist für die Abgabe der endgültigen Gebote bis zum
24. September 2002 zu verlängern. Die Privatisierung der
Biochim Bank, die ursprünglich bereits für Ende 2000
vorgesehen war, wurde im
August 2002 endlich abgeschlossen. Die Bank Austria
Creditanstalt hat einen Mehrheitsanteil erworben. Dagegen fand die vorgesehene Privatisierung in der Energiewirtschaft bisher überhaupt
nicht statt. Da bisher die Liberalisierung des Gasmarktes
nicht umgesetzt wurde, kann
somit auch hier die Privatisierung nicht beginnen.
Tausch von Brady
Bonds
gen Bereitschaftskreditabkommens mit dem IWF.
Die Erfüllung dieser Vereinbarung kann als Erfolg betrachtet werden und als Zeichen für eine saubere Wirtschaftspolitik. Aber es gibt
auch nicht erfüllte Versprechen, vor allem hinsichtlich
der Reduktion staatlicher
Interventionen im Wirtschaftsleben.
Ein zweiter Austausch
von bulgarischen Brady
Bonds gegen USD-denominierte Eurobonds mit einem
maximalen Wert von 800 Mio.
USD findet im Herbst statt.
Die erwartete Verringerung
des Nominalwertes der
Schulden Bulgariens beträgt
87 Mio. USD, die zusammen
mit den freigegebenen Sicherheiten eine Reduktion
der Nettoschulden im Gesamtwert von 238 Mio. USD
bedeutet. Der Austausch erfolgt durch Erhöhung des
Ausgabevolumens der Eurobonds vom März 2002. Gemäß
dem Finanzminister birgt der
Austausch nur ein geringes
Risiko. Die Bedingungen für
die kommende Transaktion
bleiben die gleichen: Bulgarien setzt den Mindestpreis
der neuen Anleihen fest,
während die Investoren
Betrag und Preis für den Austausch gegen die Brady Bonds
■
festlegen.
Im Juni erhielt die bulgarische Regierung die letzte
Tranche gemäß des dreijähri-
tungen schließen Maßnahmen zur Steigerung der
Nachfrage aus und zwingen zur Privatisierung und
Restrukturierung, um Zahlungsrückstände im
öffentlichen Sektor zu verringern. Für das Jahr 2003
soll das Haushaltsdefizit geringfügig gesenkt und
auf 0,7% des BIP reduziert werden. Die Lage am
Arbeitsmarkt ist weiterhin von einer hohen Arbeits-
losenquote von 17–18% bestimmt. Das permanente außenwirtschaftliche Ungleichgewicht bleibt ein
schwerwiegendes wirtschaftspolitisches Problem,
allerdings scheint kurzfristig die Finanzierung
gesichert zu sein. Die Bruttoauslandsverschuldung
in Relation zum BIP setzt den rückläufigen Trend
fort.
CEE-Report 4-2002
5
[email protected]
Walter Pudschedl
Kroatien
Fläche: 56.538 km2
Bevölkerung: 4,5 Millionen
Präsident: Stipe Mesic
Ministerpräsident: Ivica Racan
BIP (2001): 22,6 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 5.030 EUR
Politische Situation
Die Spannungen zwischen den beiden stimmenstärksten Parteien der Koalitionsregierung, der Sozialdemokratischen (SDP) und
der Sozialliberalen Partei
(HSLS) haben im Sommer
einen neuen Höhepunkt erreicht, die zum Rücktritt des
sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Racan führten. Präsident Mesic beauftragte Racan jedoch mit der
abermaligen Bildung einer
Regierung, die Ende Juli angelobt wurde. Nicht mehr
vertreten in der breiten Koalition sind die Sozialliberalen
von Drazen Budisa. Das Kabinett besteht neben der SDP
aus der Bauernpartei (HSS),
der Liberalen Partei, der von
den Sozialliberalen abgespal-
Lösungen für neue und alte Probleme stecken im Stau
tenen Fraktion der Unabhängigen Liberalen und
parteilosen Experten.
Angesichts der Breite der
Koalitionsregierung und der
relativ schwachen Mehrheit
im Parlament ist nicht zu erwarten, dass die Wirtschaftspolitik in den nächsten Monaten einen verstärkten Reformimpuls erhalten wird. Obwohl
das Kabinett Racan mit der
Einleitung der Privatisierungen von INA und HEP auf
Fortschritte verweisen kann,
stehen wichtige Weichenstellungen im Gesundheits-,
Justiz- und Verwaltungssystem noch immer an. Eine besondere Herausforderung ergibt sich im Verteidigungsressort, das von der neuen Ministerin Zeljka Antunovic für den
angestrebten Beitritt zur Nato
fit gemacht werden muss.
Wirtschaftliche
Situation
Die sich von abzeichnende Wachstumsbeschleunigung der kroatischen Wirtschaft zu Beginn dieses
Jahres hat sich in einem Anstieg des BIP im 1. Quartal
um sogar 4,6% im Jahresabstand niedergeschlagen. Die
tragenden Pfeiler waren der
private Konsum mit einem
Plus um 6% und die Investitionen, die sogar über 9% zulegen konnten. Beide Komponenten der Inlandsnachfrage
wurden durch die Entwicklung im Bankensektor gestärkt. Das Kreditvolumen an
Haushalte in den ersten drei
Monaten des Jahres weist
einen durchschnittlichen
Anstieg um 30% gegenüber
dem Vorjahr aus und auch
Kroatien – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
2,5
3,7
3,0
5,7
17,6
–1,5
–0,4
–1,4
–5,9
4,2
19,5
–7,1
3,7
1,7
–3,5
6,2
21,5
–7,6
4,1
6,0
9,7
4,9
22,3
–4,9
3,8
3,0
4,5
2,3
22,9
–4,5
3,6
4,0
4,7
3,0
22,0
–3,8
4.116
7.843
–1.368
–7,0
563
8.570
44,1
3,2
7,12
6,36
4.098
7.193
–1.303
–6,9
1.180
9.254
49,0
3,7
7,58
7,11
4.941
8.444
–406
–2,3
798
11.903
57,8
4,4
7,64
8,27
5.304
9.781
–717
–3,2
912
12.481
55,2
5,3
7,47
8,34
5.400
10.200
–900
–3,5
900
13.900
57,7
6,6
7,43
7,90
5.450
10.200
–900
–3,4
800
13.700
53,9
6,8
7,55
7,48
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
HRK/EUR (Jahresdurchschnitt)
HRK/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, CNB, CBS, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
6
CEE-Report 4-2002
die Ausleihungen an den
Unternehmenssektor zeigen
mit über 20% eine deutliche
Aufwärtstendenz. Der Hauptgrund für die hohe Dynamik
der Investitionen ist jedoch
das öffentliche Infrastrukturausbauprogramm, das sich
vor allem auch in einem starken Wachstum der Baubranche, insbesondere im Straßenbau widerspiegelt.
Nach den bisher vorliegenden Indikatoren haben
auch über die Sommermonate der private Konsum und
die Investitionen die Wirtschaftsdynamik weiter getragen. Das Wachstum der
Kredite sowohl für Haushalte
als auch für Unternehmer hat
sich sogar noch geringfügig
beschleunigt. Profitiert hat
der private Konsum auch von
höheren Reallohnsteigerungen von April bis Juni. Nach
dem leichten Rückgang der
Nettoreallöhne im 1. Quartal
um 0,7% im Jahresabstand,
hat sich das Lohnwachstum
in den folgenden Monaten
stark beschleunigt. Für das
1. Halbjahr ergibt sich daher
nun sogar ein Anstieg der
Nettoreallöhne um durchschnittlich 1,7% gegenüber
dem Vorjahr. Die positive Reallohnentwicklung der letzten
Monate wurde vor allem
durch den starken Rückgang
der Inflation begünstigt, die
zwischenzeitlich sogar unter
die 2%-Marke gesunken ist
und in den ersten acht Monaten des Jahres durchschnittlich nur 2,5% betragen hat.
Davon gestützt hat sich zumindest im 2. Quartal die hohe
Dynamik im Einzelhandel
von real rund 10% erhalten.
O S T E U R O PA
In den nächsten Monaten
ist jedoch mit einer langsam
beginnenden Abschwächung
der beiden treibenden Kräfte
der Inlandsnachfrage zu rechnen. Der private Konsum wird
zunehmend von der angespannten Lage am Arbeitsmarkt berührt. Die Arbeitslosenquote hat im Juli trotz
der Hochsaison im Fremdenverkehr nach der nationalen
Berechnungsmethode 22%
betragen. Die Investitionsdynamik, die bisher vor allem
von den öffentlichen Infrastrukturausgaben geprägt
wurde, wird auch an Kraft
einbüßen, um die Budgetproblematik nicht noch zu verschärfen. Daher erwarten wir
im laufenden Jahr nach dem
starken Wirtschaftswachstum
im 1. Quartal eine kontinuierliche Verringerung der Dynamik und im Gesamtjahr einen
Anstieg des BIP, der mit 3,8%
etwas unter dem Vorjahresergebnis liegen wird, zumal
die externe Seite aufgrund
der trägen globalen Konjunktur in den nächsten Monaten
keine Unterstützung leisten
können wird.
2003 wird die Inlandsnachfrage, trotz einer Verlangsamung, weiterhin das
tragende Element der Konjunktur bleiben. Der private
Konsum und die Investitionen
werden auch im nächsten
Jahr das Wachstum stützen.
Dagegen kann erneut kein
Wachstumsimpuls vom
öffentlichen Konsum erwartet
werden, der durch die budgetäre Notwendigkeit, den
öffentlichen Sektor zu redimensionieren, geprägt ist.
Die Auslandsnachfrage wird
angesichts der anhaltenden
europäischen Konjunkturschwäche nur moderate Impulse geben können, so dass
2003 der Anstieg des BIP mit
3,6% geringfügig unter dem
heurigen Wert liegen wird.
Keine Lösung für angespannte Budgetlage
Ziel der Regierung ist es
auch die Budgetpolitik wieder
auf eine solidere Basis zu stellen. Angesichts der nächsten
Parlamentswahlen um den
Jahreswechsel 2003/2004 ist
das Vorhaben, durch weitere
Ausgabenkürzungen bei den
öffentlichen Beschäftigten,
eine starke Reduktion des
Fehlbetrags im Zentralhaushalt zu erreichen, nach unserer Ansicht nicht umsetzbar.
Damit wird es auch schwer,
die Verhandlungen über ein
neues Bereitschaftskreditabkommen mit dem IWF, nach
dem das letzte im März ausgelaufen ist, erfolgreich abzuschließen. Nach 4,5% des BIP
im laufenden Jahr erwarten
wir nur eine leichte Verringerung des Defizits im Budget
auf 3,8% des BIP im Jahr
2003, dessen Details jedoch
erst im Herbst im Parlament
diskutiert werden. Der konso-
Ausblick
Das Wirtschaftswachstum, das von der noch andauernden Erholung im Tourismus und der kräftigen
Inlandsnachfrage, gestützt durch eine expansive
Fiskal- und Geldpolitik, getragen wird, verliert
mittelfristig weiter an Dynamik. Der Anstieg des
BIP wird heuer auf 3,8% und 2003 weiter auf 3,6%
sinken. Der Tourismus stoßt ohne weitere Investitionen an seine Kapazitätsgrenzen und viele Industrie-
lidierte Gesamtstaathaushalt,
auch unter Einbeziehung der
Ausgaben der extrabudgetären Fonds, wird 2003 voraussichtlich eine Finanzierungslücke von rund 6,5% des BIP
aufweisen, nachdem im laufenden Jahr der Fehlbetrag
rund 7% des BIP erreichen
könnte. Dazu kommt, dass die
Regierung kürzlich ein Stützungsprogramm für fünf große marode Schiffswerften beschlossen hat, das ein Gesamtvolumen von 2,8 Mrd.
Kuna (ca. 380 Mio. Euro) hat.
Allerdings ist noch nicht bekannt, wann welche Kosten
budgetwirksam werden.
Durch die expansive Budgetpolitik wird die öffentliche
Verschuldung auch im nächsten Jahr stark steigen.
Bereits Ende 2001 betrugen
die Verbindlichkeiten inklusive übernommener Garantien
knapp über 50% des BIP,
nach nur rund 25% im Jahr
1998, so dass mittelfristig eine
Fortsetzung dieser Politik
nicht tragbar ist. Der IMF
drängt daher auch auf eine
Reform der öffentlichen Ausgabenpolitik, insbesondere im
Gesundheitsbereich, bei den
Sozialtransfers und den
Investitionen.
Tourismus begrenzt
Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits
widerspiegelt sich zum einen
die träge Exportnachfrage
aus Westeuropa und zum
anderen die starke Inlandsnachfrage. Im ersten Halbjahr sind die Ausfuhren sogar
leicht zurückgegangen
(nominell, HRK-Basis) während die Importe, sowohl
durch Konsum- als auch Investitionen angetrieben,
immerhin um über 3% zulegen konnten. Der dadurch
verursachte Anstieg des
Handelsbilanzdefizits im
Vergleich zum Vorjahr auf
2,8 Mrd. Euro (1–6/2001:
2,6 Mrd. Euro) hat sich voraussichtlich auch geringfügig
in der Leistungsbilanz
niedergeschlagen, für die wir
nach einem Defizit von knapp
800 Mio. Euro im 1. Quartal
zur Jahresmitte einen negativen Saldo von 1,7 Mrd. Euro
(1–6/2001: 1,4 Mrd. Euro)
erwarten. Mit den hohen
Deviseneinnahmen aus dem
Fremdenverkehr, die im
3. Quartal angesichts eines
Nächtigungsplus von rund
5% gegenüber dem Vorjahr
zu Buche geschlagen haben,
wird das Leistungsbilanzdefizit im Gesamtjahr 2002
auf nur 900 Mio. Euro steigen. Mit 3,5% des BIP ist das
Leistungsbilanzdefizit damit
im akzeptablen Bereich und
kann durch den Zufluss ausländischer Direktinvestitio■
nen finanziert werden.
In der Außenhandelsentwicklung der letzten Monate
bereiche, wie z.B. der Schiffsbau, der immerhin für
rund 15% der gesamten Exporte verantwortlich
zeichnet, bedürfen einer strukturellen Erneuerung.
Zudem erfordert die, durch die hohen gesamtstaatlichen Haushaltsdefizite von über 6% des BIP verursachte, mittelfristig unfinanzierbare, öffentliche
Verschuldung von bereits mehr als 50% des BIP
eine Kurskorrektur, was sich angesichts der nahenden Parlamentswahlen allerdings verzögern wird.
Die Finanzierung der Strukturreformen und Investi-
tionen, die mittelfristig für die Fortsetzung eines
dynamischen Wachstumspfads und Abbau der
hohen Arbeitslosigkeit notwendig sind, werden
angesichts der angespannten Haushaltslage und
der Kapitalknappheit im Inland vor allem auch
durch ausländische Investoren erfolgen müssen.
Der Schlüssel für die wirtschaftliche Zukunft und
Lösung der bestehenden makroökonomischen
Probleme Kroatiens liegt in der raschen Verbesserung der mikroökonomischen Basis.
CEE-Report 4-2002
7
[email protected]
Hans Holzhacker
Polen
Fläche: 312.680 km2
Bevölkerung: 38,6 Mio.
Präsident:
Aleksander Kwasniewski
Ministerpräsident: Leszek Miller
BIP (2001): 196,9 Mrd. Euro
BIP pro Kopf (2001): 5.100 Euro
Politische Situation
Erste Anzeichen einer Erholung
BIP wächst etwas
schneller
Am 27. Oktober finden
Wahlen zu den Gemeindevertretungen und Bürgermeisterwahlen statt. Die Wahlen
werden eine starke regionale
Färbung haben mit einer Vielzahl unabhängiger Listen und
Kandidaten und einer im Vergleich zu Parlamentswahlen
geringen Wahlbeteiligung
von – laut Meinungsumfragen
– vielleicht 40%. Dennoch
werden die Wahlen einen
gewissen Test für die Regierungspolitik darstellen. Eine
Wahlniederlage der derzeitigen Regierungskoalition von
Linksbündnis (SDL-UP) und
Bauernpartei (PSL) würde die
Regierung bei der Budgetsanierung noch vorsichtiger
machen.
Das polnische BIP wuchs
im zweiten Quartal um 0,8%
im Jahresabstand, nach 0,5%
im ersten. Das Wachstum des
privaten Konsums fiel von
3,5% im ersten Quartal auf
2,9% im zweiten, der Rückgang der Anlageinvestitionen
verringerte sich aber von
–13,3% auf –8,4%.
Im dritten Quartal dürfte
der private Konsum wieder
schneller gewachsen sein. Da
er aber zu einem bedeutenden Teil aus Ersparnissen
finanziert wird, und die Realeinkommen auch nächstes
Jahr nicht wesentlich schneller steigen werden, werden
die Wachstumsimpulse
beschränkt bleiben.
Die Reallöhne im Unternehmenssektor waren in den
ersten acht Monaten im Jahresabstand um 1,9% höher als
im Jahr davor, 2001 betrug
das Wachstum 1,6%. Die
Beschäftigung lag im August
4% unter dem Vorjahresniveau, die Arbeitslosenrate betrug 17,4%, 1,2 Prozentpunkte
mehr als im August 2001. Die
Sparquote dürfte deutlich
gefallen sein: Die Bankeinlagen mit bis zu 2-jähriger Bindung von Privatpersonen waren im August nominell um
6,8% geringer als im August
2001. Der Rückgang des Einlagewachstums ist seit Beginn
2002 zu verzeichnen, seit der
Einführung einer Kapitalertragsteuer von 20% im März
wurden die Wachstumsraten
negativ.
Preisdruck bleibt
gering
Trotz Anzeichen für eine
leichte Erholung der polnischen Wirtschaft setzte sich
der Rückgang der Verbraucherpreisinflation noch fort.
Die Inflationsrate sank im
August auf 1,2%. Die Zentralbank senkte, mit der Begründung, dass die moderate
Erholung bisher keine Gefahr
für die Preisstabilität 2002
oder 2003 darstelle, Ende
September ihre Leitzinssätze um jeweils 50 bp: den
28-Tage Reposatz auf 7,5%,
den Diskontsatz auf 8,5% und
den Lombardsatz auf 10,0%.
Anfang 2001 hatte der Reposatz noch 19% betragen,
Anfang 2002 10%.
Leichte Erhöhung
der Unternehmensrentabilität
Polen – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
4,8
3,5
14,2
11,8
10,0
–3,2
4,1
4,3
6,9
7,3
12,0
–3,2
4,0
7,1
3,1
10,1
13,9
–2,7
1,0
–0,2
–9,8
5,5
16,2
–5,2
1,2
1,1
–4,0
2,4
17,5
–6,0
3,0
6,0
8,0
2,8
17,8
–5,7
29.025 28.178 38.842
40.500 42.306 52.158
–6.169 –11.705 –10.816
–4,4
–8,1
–6,3
5.354
5.434
8.996
52.890 61.302 75.188
37,6
42,4
44,1
6,1
5,6
5,6
3,92
4,23
4,01
3,49
3,97
4,35
43.700
54.400
–8.000
–4,0
5.600
76.700
39,0
5,3
3,67
4,09
43.000
52.100
–7.900
–4,1
3.200
77.100
40,0
5,2
3,88
4,13
45.500
55.300
–7.700
–4,1
4.000
76.200
40,6
4,7
4,20
4,16
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
2003
Prognose
in Mio. EUR
Güterexporte1)
Güterimporte1)
Leistungsbilanzsaldo1)
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)1)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)2)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
PLN/EUR (Jahresdurchschnitt)
PLN/USD (Jahresdurchschnitt)
1) auf Transaktionsbasis; 2) auf Transaktionsbasis, ohne Direktkredite
Quelle: Polnisches Statistikamt, Poln. Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
8
CEE-Report 4-2002
Trotz geringer Umsatzsteigerungen haben Kostenreduktionen die Rentabilität
der polnischen Unternehmen
etwas verbessert. Die aggregierte Bruttoumsatzrentabilität der mehr als 15.000
Unternehmen mit 50 und
mehr Beschäftigten stieg im
ersten Halbjahr 2002 von
1,3% im gleichen Zeitraum
des Vorjahres auf – allerdings
immer noch geringe – 1,4%.
Die Kostenreduktionen wurden vor allem durch Lagerund Personalabbau erreicht.
Die Verbesserung der Rentabilität umfasste die meisten
Branchen. Eine Ausnahme
bilden die Bauwirtschaft, die
Metallerzeugung, Hotels und
Restaurants sowie der Schiffs-
O S T E U R O PA
bau. Bei letzterem sank die
Bruttoumsatzrentabilität von
–2,3% auf –9,2%. Das Wachstum der Kredite an Unternehmen gegenüber dem Vorjahr
fiel im ersten Quartal 2002
unter die Inflationsrate, im
März und April war es sogar
negativ. Zwischen Juni und
August waren aber wieder
leicht positive Wachstumsraten zu verzeichnen. Dieser
Trend dürfte allmählich an
Stärke gewinnen und zu einer
weiteren Verbesserung der
Unternehmensliquidität beitragen.
Boom bei
Neuinvestitionen
Die Investitionsausgaben
insgesamt gehen noch zurück,
die Neuinvestitionen lassen
jedoch eine baldige Trendwende vermuten. Nach einem
scharfen Fallen der Anzahl der
neu begonnenen Investitionsprojekte bis zum dritten Quartal 2001 haben sie seit dem
vierten Quartal 2001 wieder
zugenommen. In den ersten
drei Quartalen 2001 lagen sie
um 12% unter der Vorjahresanzahl, im ersten Halbjahr
2002 um erstaunliche 82%
darüber. Der geschätzte Wert
der begonnenen Investitionsprojekte war in den ersten drei
Quartalen 2001 (in laufenden
PLN) um 34% geringer als im
Jahr davor, im ersten Halbjahr
2002 aber schon um 23%
höher. Vom Aufschwung
erfasst wurden fast alle Branchen. Eine Ausnahme waren
nur Chemie, Metalle, Elektro-
geräte, Strom-Gas-Wasser und
die Bauwirtschaft.
Gefahr von ZlotyVolatilität bleibt
bestehen
Konjunkturbedingt
schwächere Importe reduzierten das Leistungsbilanzdefizit in den ersten acht
Monaten auf 4,5 Mrd. USD
oder 3,7% des BIP, verglichen
mit 5,1 Mrd. USD oder 4,3%
des BIP im gleichen Zeitraum
des Vorjahres. Zugleich gingen die Direktinvestitionen
nach Polen von 3,7 Mrd. USD
auf 2,3 Mrd. USD zurück.
Erhielten polnische Wirtschaftssubjekte in den ersten
acht Monaten 2001 netto
0,3 Mrd. USD an Auslandskrediten (0,4 Mrd. USD langfristige Kredite), so zahlten sie
im gleichen Zeitraum 2002
netto 0,1 Mrd. USD zurück
(0,2 Mrd. USD langfristige
Kredite). Gleichzeitig zogen
Ausländer netto 0,1 Mrd. USD
von polnischen Konten ab.
Die ausländischen Portfolioinvestitionen stiegen hingegen von 1,6 Mrd. USD auf
2,7 Mrd. USD, wobei die Investitionen in Schuldpapiere
von 1,6 Mrd. USD auf 3,2 Mrd.
wuchsen. Ein Gutteil der Investitionen dürfte in T-Bonds
stecken. Das macht den Zloty
bei weiter ansteigenden Budgetdefiziten im Falle von Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten weiterhin verwundbar und Volatilitäten von –/+10% sind nicht
auszuschließen.
Ausblick:
Eine Erholung der Investitionen sollte Polens Wirtschaft allmählich wieder höhere Wachstumsraten
bescheren, obwohl das Wachstum aller anderer
Komponenten des BIP eher mäßig bleiben dürfte.
Die Kombination von tieferen Zinsen und weiche-
Auch die Bargeldtransaktionen von Deviseninländern haben einen beträchtlichen Umfang angenommen.
Bisher haben sie aber eher
stabilisierend gewirkt. Im Juli
flossen, nach einer zeitweiligen Abwertung des Zloty von
mehr als 10% gegenüber dem
Euro und mehr als 4% gegenüber dem USD, 1,4 Mrd. USD
an Bar-Devisen zu, die von
polnischen Wirtschaftssubjekten gehalten worden waren.
Budgetdefizit stabil
hoch
Ein schwaches Wachstum der Einnahmen aus der
Einkommenssteuer (inflationsbereinigte 0,7% in Jahresabstand) ließ die Einnahmen des Zentralstaates in
den ersten acht Monaten
dieses Jahres nur 63% des
Gesamtjahreszieles erreichen, während die Ausgaben
64% ausmachten. Das Defizit
kam daher bei 68% des für
das Gesamtjahr budgetierten
zu liegen, etwas höher als es
dem saisonalen Muster entspricht. Laut Budget 2002 soll
das Defizit des Zentralstaates
40 Mrd. PLN oder 5,2% des
BIP betragen nach 4,5% des
BIP im Jahr 2001, das Defizit
des Gesamtstaates höchstens
6% des BIP. Als Ergebnis der
mäßigen Einnahmenentwicklung dürfte es zu Jahresende jedoch noch etwas
höher ausfallen als der Voranschlag.
Finanziert wurde das Defizit in erster Linie aus der
rer Währung bei einem fortgesetzt mäßigen
Wachstum der Löhne sollte die Unternehmensfinanzen genügend stärken und die Investitionen
genügend wachsen lassen, um heuer ein BIPWachstum von vielleicht 1,2% und von 3%
nächstes Jahr realistisch zu machen. Vom Budget
dürften 2003 kaum wachstumsdämpfende Effekte
Emission von Staatspapieren.
Privatisierungseinnahmen
waren mit 0,2 Mrd. Euro sehr
gering. Die Schuld des Zentralstaates stieg von 79 Mrd.
Euro Ende 2001 bis Ende Juni
auf insgesamt 83 Mrd. Euro,
die Schuld gegenüber Devisenausländern von 33 Mrd.
Euro auf 35 Mrd. Euro. Das
Nominale PLN-denominierter
T-Bonds in der Hand von Ausländern stieg von 5,5 Mrd.
Euro auf 7,9 Mrd. Euro.
Finanzminister Grzegorz
Kolodkos Entwurf sieht für
das Zentralstaatbudget 2003
ein Defizit von 38,7 Mrd. Zloty
vor. Unter seinen Annahmen
eines realen BIP-Wachstums
von 3,5% und einer Inflation
von 2,3% ergibt das 4,9% des
BIP. Kolodko hat die Fromel
des früheren Finanzministers
Marek Belka „1% reales Ausgabenwachstum unabhängig
von Konjunktur und Einnahmen“ durch die Formel
„Höheres BIP- als Ausgabenwachstum“ ersetzt. Für 2003
bedeutet das konkret ein inflationsbereinigtes Ausgabenwachstum von 2,2%. Die Einnahmen sollen real um 4,3%
wachsen, was optimistisch
erscheint. Unterstellt sind
Zuflüsse aufgrund verschiedener Steueramnestien in der
Höhe von an die 2 Mrd. PLN.
Ob diese Summe wirklich
realisiert werden kann, ist
zweifelhaft. Wahrscheinlicher
ist ein etwas geringeres Einnahmenwachstum als projektiert und in der Folge ein Zentralstaatdefizit in der Höhe
von etwas über 5% des BIP. ■
ausgehen. Allerdings ist auch keine grundlegende
Sanierung in Sicht. Wegen des angestrebten
EU-Beitritts könnten daher 2004–2006 scharfe
Maßnahmen zur Defizitreduktion notwendig
werden, die den sich anbahnenden Wirtschaftsaufschwung Polens etwas dämpfen könnten.
CEE-Report 4-2002
9
Gábor Hunya
Rumänien
Fläche: 238.391 km2
Bevölkerung: 22,4 Mio
Präsident: Ion Illiescu
Ministerpräsident:
Adrian Nastase
BIP (2001): 44,3 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 1.980 EUR
Politische Situation
Die regierenden Sozialdemokraten (PSD) müssen
sich weiterhin auf die Ungarn-Partei (UDMR) stützen,
um die Mehrheit im Parlament zu sichern. Die letztere
unterstützt die Regierung in
allen Fragen von nationaler
Bedeutung im Austausch gegen Minderheitenrechte, wie
die Benutzung der Sprache in
der öffentlichen Verwaltung,
die Anerkennung einer privaten Universität in ungarischer
Sprache etc. Die beiden Parteien sind jedoch in einigen
Fragen der anstehenden Verfassungsänderung uneinig.
Unter den Oppositionsparteien könnten die Liberalen
(PNL) ein Bündnispartner der
regierenden Partei werden,
Stabilität mit Pferdefuß
Wirtschaftliche
Situation
falls die UDMR ihre Unterstützung zurückzieht. Eine
wesentliche politische Krise
oder vorgezogene Wahlen
sind daher nicht zu erwarten.
Fast alle Zeichen deuten
darauf hin, dass die NATO
beim Gipfel im November in
Prag Rumänien aufnehmen
wird. Dies dient vor allem
dem rumänischen Selbstwertgefühl. Für die derzeitige
Regierung ist es eine Chance
in der Öffentlichkeit zu punkten. Danach soll im November eine Umgestaltung der
Regierung stattfinden, mit
dem Ziel, ein Wirtschaftsministerium zu schaffen, das
einige der jetzt verstreuten
Kompetenzen in sich vereint
und vor allem längerfristige
wirtschaftliche Strategien entwickelt.
Nach einer Steigerung
des BIP um 5,3% im Jahr 2001
ging das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2002
auf 3,1% zurück. Das Wachstum der Industrieproduktion
war mit 3,6% in der ersten
Hälfte 2002 im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahreszeitraum ebenfalls nur verhalten. Im 2. Quartal war das
Wachstum voraussichtlich
etwas stärker als im ersten,
denn Konjunkturumfragen
zeigen Optimismus und einen
weiter steigenden Produktionstrend bei Industrie und
Exporten auch für das dritte
Quartal des Jahres.
Die Industrie und die Exporte wachsen weiter in ziem-
Rumänien – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
–4,8
–17,3
–5,1
59,1
9,2
–2,8
–1,2
–8,7
–10,8
45,8
11,3
–2,6
1,8
8,7
5,5
46,2
10,9
–3,6
5,3
8,2
6,6
34,5
9,0
–3,5
3,5
5,0
7,0
23,5
10,0
–3,0
4,2
7,0
9,0
18,0
9,5
–3,0
7.422
9.768
–2.653
–7,2
1.877
9.490
25,6
1,6
9.928
8.876
7.972
8.991
–1.215
–3,8
965
9.223
28,9
1,6
16.297
15.338
11.215
13.037
–1.474
–3,7
1.101
11.837
29,8
2,1
19.961
21.693
12.707
16.020
–2.622
–5,9
1.269
14.010
31,6
2,9
26.059
29.061
12.800
16.000
–2.300
–5,0
1.200
14.900
31,9
4,1
31.240
34.230
13.400
16.700
–2.500
–5,0
1.500
14.300
28,9
3,5
36.856
36.970
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (Zentralstaat in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
ROL/EUR (Jahresdurchschnitt)
ROL/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, CBR, CNS Romania, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
10
CEE-Report 4-2002
lich überholten Strukturen.
Der Outputzuwachs im ersten
Halbjahr 2002 war im Metallurgiesektor besonders stark.
Ein möglicher Grund sind
positive Auswirkungen der
Privatisierung und Restrukturierung des größten Stahlwalzwerkes in Galati. Die exportorientierten Branchen Bekleidung und Schuhe haben
vom Standortwechsel der Produktionsbetriebe aus anderen
zentraleuropäischen Regionen wie Polen profitiert. Der
Boom in der Lebensmittelindustrie basierte auf dem letztjährigen Aufschwung in der
Landwirtschaft. Durch erheblich niedrigere Getreideernten in diesem Jahr könnten Agrar- und Lebensmittelproduktion in der zweiten
Jahreshälfte jedoch unter das
Vorjahresniveau zurückfallen.
Das Außenhandelsdefizit
verringerte sich durch verbesserte Handelsbedingungen
in der ersten Hälfte 2002. Die
Stärkung des EUR gegenüber
dem USD hat die Kosten der
wichtigsten Importartikel,
der Energieträger gesenkt,
während die Exporterträge,
gemessen in lokaler Währung, zunahmen. Die Güterexporte stiegen im ersten
Halbjahr auf EUR-Basis um
9,2% im Vergleich zur Vorjahresperiode und die Importe
um 3,1%. Das Handelsbilanzdefizit belief sich damit auf
knapp unter 2 Mrd. EUR, rund
14% niedriger als im gleichen
Vorjahreszeitraum. Der Export-Boom setzte sich im dritten Jahr in Folge fort, was im
Vergleich mit früheren Jahren und mit den schlechteren
O S T E U R O PA
Ergebnissen der wichtigen
Exportkonkurrenten wie
Bulgarien und Polen beruhigend wirkt. Vor allem die
Ausfuhren von Lebensmittel
und Fahrzeugen entwickelten
sich sehr dynamisch, wenn
auch die Bekleidung und
Metalle die wichtigsten
Warengruppen blieben.
Die durchschnittlichen
Kreditzinsen der Kommerzbanken sanken im Einklang
mit dem Inflationsrückgang
von 47% auf 37% und enthält somit weiterhin eine
beträchtliche Risikoprämie.
Inflation sinkt
kontinuierlich
Der IWF hat Ende August
die Freigabe der Tranchen
zwei und drei des laufenden
Bereitschaftskreditabkommens mit Rumänien genehmigt. So kann Rumänien
sofort 109 Mio. USD vom IWF
abrufen. Als Folge gab die
Weltbank auch für die Darlehen aus dem PSAL II (Strukturanpassung im privaten
Sektor) und dem Programm
für die Stärkung öffentlicher
und privater Institutionen
grünes Licht.
Die Inflationsrate sinkt
langsam, jedoch stetig. Die
Verbraucherpreise lagen im
August 2002 nur noch um
21,3% höher als vor einem
Jahr und die Inflationsrate
wird bis zum Jahresende bei
rund 20% liegen. Die Abwertung der Währung betrug im
bisherigen Jahresverlauf rund
15% gegenüber dem USD und
29% gegenüber dem EUR.
Für die Berechnung der
Inlandspreise ist die reale
Abwertung gegenüber dem
USD am wichtigsten. Die
Nationalbank intervenierte
weiterhin am Devisenmarkt,
um die reale Abwertung zu
begrenzen. Dadurch stiegen
die Währungsreserven an.
Die Importdeckungsquote
erreicht bereits 3,8 Monate, so
dass sich die internationale
Risikoposition des Landes
deutlich verbessert hat. Der
Leitzinssatz der Nationalbank
wurde von 35% im Juni 2001
auf 30,6% im Juni 2002 und
im August auf 27,2% gesenkt.
IWF gibt Kredittranchen frei
… nach viel Lob, aber
auch Tadel
Der IWF lobte die günstige makroökonomische Entwicklung, wie vor allem die
Steigerung des Wirtschaftswachstums und der Exporte,
den Fortschritt beim Abbau
der Inflationsrate, den Rückgang des Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits und den
Anstieg der Devisenreserven.
Allerdings kritisierte der IWF
die nachlässige Lohnpolitik
im öffentlichen Sektor und die
unverändert hohen Verluste
Ausblick
Das von der Regierung erwartete Wirtschaftswachstum von 4,5% kann voraussichtlich nicht erreicht
werden. Die nur langsam fortschreitenden strukturellen Veränderungen und die schwache Auslandsnachfrage lassen für 2002 und 2003 nur einen
in den öffentlichen Unternehmen. Die öffentlichen Zuschüsse für die staatseigenen
Unternehmen müssen nach
Ansicht des IWF zukünftig
rascher reduziert werden.
Die Lohn- und Beschäftigungsprogramme der Regierung für 2002 und 2003 bleiben ein Streitpunkt mit dem
IWF. Die beiden Seiten schätzen die Auswirkungen der
Erhöhung der Mindestlöhne
Anfang 2003 unterschiedlich
ein. Die Regierung will die
Mindestlöhne von rund
57 EUR auf 75 EUR pro Monat
erhöhen. Die Auswirkung auf
die Nachfrage wird dabei
begrenzt sein, da die Lohnsteuergrenzen nicht angepasst werden. Zudem wird
damit ein allgemeiner Lohnanstieg im öffentlichen Bereich vermieden. Ein anderer
Streitpunkt hängt mit den
Energiepreisanstieg für 2002
zusammen. Die Preissteigerung wurde zwar verabschiedet, aber die Eintreibung der
Außenstände der Verbraucher
bleibt schwierig. Die Regierung beabsichtigt daher dem
ärmeren Teil der Bevölkerung eine breite Palette an
Sozialunterstützungen anzubieten, wenn sie ihre Rechnungen bezahlen.
Weitere Verzögerungen
bei Privatisierung
rung zu beschleunigen, aber
die Kapazität der Verwaltung
und die Bedachtnahme auf
die soziale Lage lassen kein
höheres Tempo zu. Der Verkauf der Stahlwerke von
Galati (November 2001) und
Tirgoviste (August 2002) sind
positive Beispiele, aber in
anderen Fällen gibt es weiter
Verzögerungen. Besonders
wichtig ist die Privatisierung
der größten staatseigenen
Bank BCR, was den vollständigen Verkauf des staatlichen
Kapitalanteils und die Übergabe der Kontrolle an einen
strategischen Investor beinhalten würde. Die Privatisierung der BCR, ursprünglich
für spätestens Ende Dezember 2002 vorgesehen, wurde
jetzt auf Ende Februar 2003
verschoben. Gas- und Elektrizitätsbetriebe wurden zwar
bereits für die Privatisierung
vorbereitet, diese jedoch nicht
durchgeführt. Die Privatisierung von Petrom, der staatlichen Ölgesellschaft, soll
ebenfalls 2003 abgeschlossen
werden, indem 51% der
Unternehmensanteile veräußert werden. Die Privatisierung einiger großer verlustträchtiger Produktionsbetriebe wie ROMAN und Tractorul
in Brasov werden weiter verzögert, weil sich starke lokale
Gewerkschaften dem Verkauf
an außenstehende Interessen■
ten entgegensetzen.
Die Regierung steht unter
Druck des IWF, die Privatisie-
Anstieg des BIP zwischen 3 und 4% zu. Gleichzeitig
zeichnen sich keine wesentlichen neuen Risiken ab,
die dieses relativ mäßige Wirtschaftswachstum, den
weiteren Inflationsabbau oder die außenwirtschaftliche Stabilität und Zahlungsfähigkeit in Frage stellen könnten. Die Regierung beabsichtigt, die Inflationsrate weiter zu senken, unterstützt durch die
Beschränkung des Haushaltsdefizits auf rund
3% des BIP im laufenden Jahr und durch eine
weitere Reduktion des Fehlbetrags 2003. Die Geldpolitik soll, eingebettet in ein System mit gesteuerten schwankenden Wechselkursen, die Inflationsrate weiter senken und eine ungesicherte reale
Währungsabwertung verhindern.
CEE-Report 4-2002
11
[email protected]
Hans Holzhacker
Russland
Fläche: 17 Mio. km2
Bevölkerung: 144 Mio.
Präsident: Wladimir Putin
Ministerpräsident:
Michail Kasjanow
BIP (2001): 345 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 2.400 EUR
Politische Situation
Im Vorfeld der Parlamentswahlen 2003 dürfte das
Reformtempo etwas gesenkt
werden oder zumindest die
Vorsicht erhöht werden.
Wegen der hohen Energieintensität der russischen
Produktion ist vor allem die
Reform der Energiewirtschaft
objektiv schwierig und vor
Wahlen politisch heikel. Präsident Putin hat sich zuletzt
für eine nur allmähliche
Anhebung der Energiepreise
in Richtung Weltniveau ausgesprochen, trotz WTO-Forderungen, den Prozess zu
beschleunigen. Angesichts
der Vielzahl von Interessen,
die mit der Reform der Energiewirtschaft, derzeit insbesondere der Elektrizitätswirtschaft verbunden sind, darun-
Längerfristige Investitionsschwäche wäre bedrohlich
ter vor allem die 300.000
Aktionäre des noch Elektrizitätsmonopols UES, versprechen die Auseinandersetzungen relativ heiß zu werden.
Das Budget 2003 wird hingegen nach gründlicher Vorbereitung die Duma voraussichtlich ohne größere
Schwierigkeiten passieren.
Ein Krieg gegen Georgien
wegen der von dort aus operierenden tschetschenischen
Rebellen ist unpopulär und
daher eher unwahrscheinlich.
Wachstum wird von
Konsum getrieben
Eine scharfe Zunahme
des privaten Konsums hielt
das BIP-Wachstum in der
ersten Hälfte dieses Jahres
bei inflationsbereinigten
3,9%, was allerdings deutlich
weniger war als die 5% des
Jahres 2001. Der Zuwachs der
Einzelhandelsumsätze blieb
mit inflationsbereinigten
8,8% im Jahresabstand in den
ersten acht Monaten 2002 nur
wenig unter den 10,7% des
Vorjahres. Getragen wurde er
von einem Anstieg der verfügbaren Realeinkommen um
7,7%, noch rascher als es die
5,8% des Jahres 2001 gewesen waren.
Anlageinvestitionen
schwach
Während der Konsum
weiter boomte, hat sich das
Wachstum der Anlageinvestitionen markant verlangsamt.
In den ersten acht Monaten
2002 wuchsen sie nur mehr
um 2,4% im Jahresabstand.
Im Jahr 2001 waren es noch
Russland – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
–4,9
–5,2
–6,7
27,7
11,9
–5,1
5,4
8,4
4,5
85,7
12,6
–2,9
9,0
11,9
18,0
20,8
10,5
3,0
5,0
4,9
8,7
21,5
9,0
3,1
3,7
3,5
3,0
16,0
8,0
1,0
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
3,9
5,0
5,0
14,0
9,0
0,2
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)1)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)1)
Importdeckungsquote (in Monaten)
RUB/EUR (Jahresdurchschnitt)
RUB/USD (Jahresdurchschnitt)
67.262 70.928 114.209 115.170 105.400 103.000
52.110 37.061 48.535 60.005 63.000 67.400
614 23.182 50.205 39.165 26.600 19.800
0,2
12,9
17,9
11,3
7,2
5,1
2.480
3.102
2.936
2.835
2.700
4.000
153.612 149.472 151.593 147.811 135.500 126.500
61,9
83,3
54,0
42,8
36,5
32,4
1,3
1,9
4,7
5,2
5,0
4,5
10,8
26,5
26,0
26,1
29,3
33,0
10,1
24,9
28,2
29,2
31,2
32,7
Quelle: Goskomstat, Zentralbank der Russischen Förderation, Bank Austria Creditanstalt Konzernwirtschaft
12
CEE-Report 4-2002
1) excl. GUS
um 8,7% gewesen. Das ist
umso beunruhigender als der
Anteil der Anlageinvestitionen
am BIP auch im Jahr 2001,
dem besten Jahr seit 1997,
nur 18% ausmachte, ein sehr
niedriger Wert für Emerging
Markets.
Ein wesentlicher Grund
für die Verlangsamung des
Wachstums der Anlageinvestitionen war die schlechtere
Finanzlage der Unternehmen.
Infolge schwächerer Exportpreise und hohen Lohnwachstums – und auch wegen
unter politischem Druck
begrenzten oder verschobenen Tariferhöhungen – sind
die Unternehmensgewinne
deutlich zurückgegangen. Die
saldierten Gewinne der nichtlandwirtschaftlichen Unternehmen lagen in den ersten
sieben Monaten dieses Jahres
um 44% unter dem Vorjahreswert.
Für die Investitionsschwäche spielen neben allgemeinen Faktoren – wie die
nach wie vor bestehende
Schwäche des Rechtssystems
und bürokratische Hindernisse – die hohe Konzentration der Gewinne und die
mangelnde internationale
Konkurrenzfähigkeit der
Branchen außerhalb von
Energiewirtschaft und Metallurgie eine wichtig Rolle. Sie
erzeugen eine starke Abhängigkeit vom Schicksal einiger
weniger Branchen oder sogar
Unternehmen. Von den
aggregierten Gewinnen der
nicht-landwirtschaftlichen
mittleren und größeren
Unternehmens entfielen im
ersten Halbjahr 20% allein
auf die Brennstoff- und Elek-
O S T E U R O PA
trizitätswirtschaft. An die 16%
wurden im Handel generiert,
davon mehr als die Hälfte im
Außenhandel. Weitere 10%
stammen aus dem Straßenund Pipelinetransport. Die
Struktur der Investitionen ist
noch konzentrierter: Etwa
28% entfallen auf die Brennstoff- und Elektrizitätswirtschaft; auf die Transportwirtschaft – darunter den Pipelinebau – kommen 19%, auf
die Telekommunikation 6%.
Exportpreise und
Importe drücken
Außenhandelsüberschuss
Mit 24,8 Mrd. USD lag der
Außenhandelsüberschuss in
den ersten sieben Monaten
2002 deutlich unter den
30,2 Mrd. USD des Vorjahres.
Die Exporterlöse betrugen
56,9 Mrd. USD, um 4,4% weniger als im gleichen Zeitraum
2001. Die Importe waren mit
32,2 Mrd. USD hingegen um
9,7% höher als im Vorjahr.
In Folge des geringeren Handelsüberschusses sank der
Leistungsbilanzüberschuss im
ersten Halbjahr auf 14,6 Mrd.
USD (9% des BIP) von
20,8 Mrd. USD (15% des BIP)
im ersten Halbjahr 2001. Für
das Gesamtjahr 2002 ist damit
zu rechnen, dass der Überschuss auf etwa 25 Mrd. USD
oder 7% des BIP schrumpfen
wird. Im Jahr 2001 waren es
35 Mrd. USD oder 11% des BIP
gewesen.
Der Rückgang der Exporterlöse war das Ergebnis tieferer Exportpreise: Das Volumen der Rohölexporte stieg in
den ersten sieben Monaten im
Jahresabstand um 12% auf
143 Mio. Tonen, von Ölprodukten um 15%, von Erdgas
um 5%, und von Eisenmetallen um 1%.
Geringer Zufluss von
Direktinvestitionen
Der Zufluss von Direktinvestitionen war mit 0,9 Mrd.
USD im ersten Halbjahr für
ein Land wie Russland nach
wie vor äußerst gering. Im
ersten Halbjahr 2001 hatte er
1,2 Mrd. USD betragen, im Gesamtjahr 2001 2,5 Mrd. USD.
Die Vergabe von Netto-Krediten an russische Unternehmen
stieg hingegen auf 3 Mrd. USD
an. Im ersten Halbjahr 2001
waren noch 0,5 Mrd. USD abgeflossen. Die Auslandsverbindlichkeiten der russischen
Banken erhöhten sich allerdings nur um 1,4 Mrd. USD
nach 2,4 Mrd. im Vorjahr. Die
Rückzahlungen auf die Staatsschuld wuchsen von 1,7 Mrd.
USD auf 2,7 Mrd. USD.
Der Abfluss russischen
Kapitals ins Ausland verlangsamte sich im ersten Halbjahr
von 10,5 Mrd. USD auf 9,5
Mrd. USD, bzw. von 14,3 Mrd.
auf 10,7 Mrd., wenn man die
Position Fehler und Berichtigungen, die oft nicht erfasste
Kapitalabflüsse widerspiegelt,
einbezieht.
Ausblick
Der rasch wachsende Import ausländischer
Maschinen und Ausrüstungen sollte wenigstens
zum Teil die negative Wirkung des allgemein geringen Investitionsniveaus aufheben und zur Verbesserung des russischen Kapitalstocks beitragen. Bei
einem einigermaßen stabilen Ölpreis dürfte Russland die nächsten Jahre ohne allzu große Ungleich-
Die Devisenreserven der
Zentralbank wuchsen von
33 Mrd. USD oder 5 Importmonaten Ende 2001 bis Ende
August auf 41 Mrd. USD oder
6 Importmonate an.
Auch 2003 Budgetüberschuss der Föderation
Höhere Sozialausgaben
ließen den Überschuss des
föderalen Budgets leicht
schrumpfen, trotz eines vom
starken Konsumwachstum
gestützten leichten Ansteigen
der Mehrwertsteuereinnahmen. Wenn man die Überführung eines Teils der Sozialeinnahmen und -abgaben von
den Regionen zur Föderation
herausrechnet, ist der Überschuss der Föderation von
3,8% des BIP im Jänner bis
Juli des Vorjahres auf 2,8%
des BIP in den ersten sieben
Monaten dieses Jahr zurückgegangen, der Überschuss
ohne Zinsendienst von 6,5%
des BIP auf 5,0%. Wegen Steuerausfällen im zweiten Halbjahr aufgrund der Streichung
einer Straßennutzungsabgabe,
wird der Budgetüberschuss
2002 vermutlich geringer ausfallen als 2001 und als die ursprünglich geplanten 1,6% des
BIP. Der Saldo dürfte aber bei
ca. +0,5% des BIP jedoch
leicht positiv bleiben.
Der Entwurf der zuständigen Duma-Kommission für das
Budget 2003, der vermutlich
ohne allzu große Änderungen
die vier notwendigen Lesun-
gewichte ein BIP-Wachstum von durchschnittlich
3–5% schaffen können. Angesichts einer relativen
günstigen Außenwirtschafts- und Budgetentwicklung hat sich das russische Staatsrisiko deutlich verringert. Eine Verschlechterung ihrer Finanzlage verlagert das Risiko aber zunehmend zu den Unternehmen. Um den technologischen Rückstand zu den
führenden Nationen der Weltwirtschaft zu verringern und um zu verhindern, dass Russland ein
gen durch das Parlament passieren wird, geht von einem
Ölpreis von USD 21,5 per Barrel Ural aus (üblicherweise
2–4 USD unter Brent), einem
Wechselkurs im Jahresdurchschnitt von 33,7 RUB per USD
und einer durchschnittlichen
Jahresinflationsrate von
10–12%. Das reale BIP soll um
4,4% wachsen. Wegen der geplanten weiteren Reduktion
der durchschnittlichen Steuerbelastung der Haushaltseinkommen sollten die Einnahmen – inklusive der Einnahmen des staatlichen Pensionsfonds – 18,5% des BIP ausmachen, bei Herausrechnung des
Pensionsfonds etwas niedriger
als das von uns erwartete
Ergebnis für 2002. Der Überschuss soll 0,6% des BIP betragen. Er soll großteils für einen
weiteren Rückkauf der Auslandsschuld aufgewandt werden, der Rest soll in die Reserve fließen. Trotz ihres Sinkens
als BIP-Anteil sollen die Ausgaben ohne Zinsendienst real um
2% steigen, mit Schwerpunkt
Verteidigung und Rechtssicherung, sowie Soziales und
Unterstützung für die Regionen. Die Annahmen über das
BIP-Wachstum und die Inflation erscheinen optimistisch.
Da aber im Notfall, sollten sich
die Einnahmen geringer als
erwartet erweisen, mit Beschränkungen der Ausgaben
im Verlaufe des Jahres zu
rechnen ist, dürfte ein wenigstens marginaler Budgetüber■
schuss erreicht werden.
reines Ölland wird, muss Russland mittelfristig
seine Investitionsquote anheben. Entschiedenere
Maßnahmen, den Zustrom an Direktinvestitionen
zu fördern, wären ein wichtiger Beitrag, die Konkurrenzfähigkeit der Branchen auch außerhalb von
Energie und Metall zu heben. Konsumgetriebene
Wachstumsraten von 3–5% sind für Russland auf
die Dauer weder ausreichend noch aufrechtzuerhalten.
CEE-Report 4-2002
13
[email protected]
Hans Holzhacker
Slowakei
Fläche: 49.035 km2
Bevölkerung: 5,4 Mio.
Präsident: Rudolf Schuster
Ministerpräsident:
Mikulas Dzurinda
BIP (2001): 20,8 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 4.100 EUR
Wahlen erlauben
Kontinuität
Am 20. und 21. September
fanden in der Slowakei Parlamentswahlen statt. Das wichtigste Ergebnis: Das Hindernis
für einen EU-Beitritt, das
eine Regierung Meciar wahrscheinlich gewesen wäre, ist
beseitigt. Die Wahlen sorgten
für einige Überraschungen:
Die SdKU, die Partei des
gegenwärtigen Premierministers Mikulas Dzurinda, schnitt
deutlich besser ab, als nach
den Meinungsumfragen zu
erwarten war, Robert Ficos
SMER schlechter.
Die kürzliche Abspaltung
von Vladimir Meciars HZDS,
die Bewegung für Demokratie
(HZD) unter Ivan Gasparovic,
der nach Meinungsumfragen
bis zuletzt der Einzug ins Par-
Der EU entgegen
lament zugetraut worden war,
erhielt nur 3,3% der Stimmen
und schaffte daher die 5%Hürde nicht. Sie schwächte
aber deutlich die HZDS, die
bei den jüngsten Meinungsumfragen und dann auch bei
den Wahlen wesentlich weniger Stimmen erhielt als vor
der Abspaltung. Überraschend
war auch der Einzug der Kommunisten ins Parlament, erstmals seit 1989. Nicht unvermutet war hingegen das
schwache Abschneiden der
SDL (Partei der Demokratischen Linken), Koalitionspartner in der bisherigen Regierung.
Das Wahlergebnis ermöglicht eine Art Fortsetzung der
bisherigen Regierungskoalition bei Ersetzung der SDL
durch die ANO von Medienbesitzer Pavol Rusko. Die ANO
ist klar pro-EU und pro-NATO.
Ihr wirtschaftspolitisches Programm (siehe Kasten) enthält
zwar Elemente, die in manchen Bereichen einen deutlichen Staatseingriff befürworten, darunter solche die
bei gleichzeitigen Bestrebungen zur Steuersenkung Kosten
verursachen, alles in allem
dürfte ANO aber auf makroökonomische und insbesondere fiskalpolitische Stabilität
ausgerichtet sein.
Der Wahlausgang ist auch
wirtschaftspolitisch von großer
Bedeutung. Es ist anzunehmen, dass die Privatisierung
von Slovenske Elektrarne,
dem größten slowakischen
Elektrizitätsversorger, nun
zügig vorangehen wird. Vor
allem aber haben sich die politischen Voraussetzungen für
eine Budgetsanierung deutlich
Slowakei – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
4,0
4,7
11,0
6,7
13,8
–5,3
1,3
–2,9
–18,5
10,6
17,5
–3,6
2,2
9,0
–1,2
12,2
18,2
–3,9
3,3
4,9
9,6
7,3
18,3
–4,8
3,7
4,5
3,0
3,3
18,2
–7,0
3,2
4,2
5,0
3,6
17,5
–5,0
9.581
11.640
–1.849
–10,1
226
10.690
58,5
2,2
39,6
35,2
9.592
10.617
–1.076
–5,7
666
9.859
52,1
2,9
44,3
41,4
12.782
13.740
–692
–3,3
2.077
11.689
54,9
3,2
42,6
46,2
14.102
16.486
–1.960
–8,6
1.674
12.578
55,1
2,9
43,2
48,3
14.500
16.600
–1.800
–7,1
4.000
12.200
49,8
3,9
42,8
45,6
15.700
17.500
–1.500
–5,6
1.500
11.900
43,7
3,2
41,1
40,7
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
SKK/EUR (Jahresdurchschnitt)
SKK/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, Slowak. Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
14
CEE-Report 4-2002
verbessert. Das Elektorat der
Parteien, die jetzt die Regierung bilden werden, dürfte
weniger empfindlich gegen
harte Schnitte sein, als das für
das Elektorat der SDL galt.
Widersprüche in der SDL
hatten die vorige Regierung
immer wieder an den Rand
des Scheiterns gebracht.
Wichtige Punkte aus
dem Programm von
ANO:
◆ Erhaltung der makroökonomischen Stabilität.
◆ Erneuerte Kontrolle über die
öffentlichen Finanzen und ein Ende
der Hoch-Defizit-Wirtschaft.
◆ Überprüfung und Vereinfachung
der Steuergesetzgebung.
◆ Erhöhung des Gewichts der
indirekten Steuern, Senkung des
Gewichts der direkten Steuern.
◆ Reduzierung der Einkommenssteuerklassen und der Einkommenssteuersätze.
◆ Steuererleichterungen in
Regionen mit überdurchschnittlicher
Arbeitslosigkeit.
◆ Erarbeitung einer ökonomischen
Entwicklungsstrategie für die slowakische Republik.
◆ Festlegung prioritärer Branchen
und der Ziele ihrer Entwicklung.
◆ Orientierung auf die Neugründung von Unternehmen anstelle der
Unterstützung und Restrukturierung
ineffektiver alter.
◆ Aktive Arbeitsmarktpolitik und
Programme zur Requalifikation der
Arbeitslosen für die prioritären
Branchen.
◆ Unterstützung für slowakische
Produkte und Dienstleistungen,
inklusive des Tourismus.
Quelle: Web-Seite von ANO, Übersetzung BA-CA Volkswirtschaft
O S T E U R O PA
Stimmenanteil Mandate
%
HZDS (Bewegung für eine Demokratische Slowakei)
19,5
SdKU (Slowakische Demokratische u. Christliche Union) 15,1
SMER (Richtung)
13,5
SMK (Partei der Ungarischen Koalition)
11,2
KDH (Christlich-Demokratische Bewegung)
8,3
ANO (Allianz des neuen Bürgers)
8,0
KSS (Kommunistische Partei d. Slowakei)
6,3
Andere
18,2
Summe
100,0
36
28
25
20
15
15
11
0
150
einen raschen Anstieg aber
verhindern. Auch die Entwicklung der Unternehmensfinanzen spricht gegen eine starke
Erholung der Investitionen:
Die aggregierten BruttoGewinne der slowakischen
Unternehmen lagen im ersten
Halbjahr nominell um 16%
unter denen des gleichen Vorjahreszeitraumes.
Quelle: Slowakisches Statistikamt, BA-CA Konzernvolkswirtschaft
Hauptproblem ist das
Budgetdefizit
Wirtschaftswachstum
relativ hoch
Fortgesetztes scharfes
Wachstum des öffentlichen
und privaten Konsums hielt
das BIP-Wachstum im ersten
Halbjahr dieses Jahres trotz
der schwachen europäischen
Konjunktur hoch. Nach +3,9%
im Jahresabstand im ersten
Quartal beschleunigte es sich
weiter auf +4,0% im zweiten
Quartal. Die Arbeitslosenrate
lag mit 17,6% im Juli geringfügig unter den 18,0% des Juli
2001. Das Wachstum des privaten Konsums stieg von 5,2%
im Jahresabstand auf 5,9%,
das des Staatskonsums sogar
von 5,7% auf 7,7%. Die Anlageinvestitionen stagnierten hingegen bei 0,1% im Jahresabstand, nachdem sie im Vorquartal um 0,8% gesunken
waren. Der Rückgang des
Außenwirtschaftsdefizits aufgrund schwachen Importwachstums trug im zweiten
Quartal 0,6 Prozentpunkte
zum Wachstum bei, nach 1,2
Prozentpunkten im ersten.
Der private Konsum wurde vom Rückgang der Inflation
angetrieben, der öffentliche
von den herannahenden Wahlen. Die Reallöhne waren im
ersten Quartal um 3,7% höher
als im Jahr davor, im zweiten
Quartal 7,2%. Die Verbraucherpreisinflation ging bis Juli
auf 2,0% im Jahresabstand zurück, im Dezember 2001 hatte
sie noch 6,5% betragen. Im
August stieg sie wieder auf
2,7%, der Preisauftrieb blieb
aber gering, zum Teil wegen
einer nur geringen Anpassung
regulierter Preise im Vorfeld
der Wahlen. 2003 ist wegen
des Endes des Rückgangs der
Inflation bei den Nahrungsmitteln und wegen stärkerer Erhöhungen der regulierten Preisen wieder mit einem Ansteigen der Inflation auf vielleicht
3,6% im Jahresdurchschnitt
gegenüber 3,3% heuer zu
rechnen. Realeinkommen und
privater Konsum werden daher schwächer wachsen. Der
öffentliche Konsum wird wegen der Budgetsanierung eingeschränkt werden müssen.
Die Anlageinvestitionen
dürften sich nach den niedrigen Werten dieses Jahres wieder etwas erholen, die notwendige Zurückhaltung bei
den öffentlichen Investitionen
Ausblick
Der Ausgang der Wahlen hat die Weichen in Richtung EU gestellt. Um den Beitritt zu erleichtern,
wäre es wünschenswert, wenn die Slowakei rasch
Hohe Ausgaben im Vorfeld der Wahlen, sowohl für
den laufenden Bedarf als auch
für Investitionen trieben das
Defizit des Zentralstaates in
den ersten acht Monaten
dieses Jahres auf 94% des ursprünglich geplanten Defizits
für das Gesamtjahr 2002. Das
Budgetgesetz sieht für dieses
Jahr ein Defizit von 3,6% des
BIP vor (bzw. 5,1% wenn man
die Kosten für Autobahnbau
und Bankensanierung dazurechnet), gegenüber einem
Ergebnis im Jahr 2001 von
3,8% des BIP (bzw. 4,6% des
BIP). Die Steuereinnahmen
entwickelten sich aufgrund
des hohen Wachstums gut,
insgesamt lagen die Einnahmen aber inflationsbereinigt
auf der Höhe des Vorjahres.
Letztes Jahr gab es wiederholte Ausschüttungen von
Zentralbankgewinnen an das
Budget, dieses Jahr fand keine
Ausschüttung statt. Die Ausgaben lagen inflationsbereinigt
um 8% höher als im Vorjahr.
Im Ergebnis ist damit zu
rechnen, dass das Defizit des
Zentralstaates von 4,6% des
BIP im Vorjahr auf 6% steigen
eine stabile Regierung bildet, die die weiteren
Verhandlungen führt, und die mit der Budgetsanierung beginnt. Um das Defizit dauerhaft zu
reduzieren, werden tiefgehende Reformen, vor
allem im Sozial- und Gesundheitsbereich notwen-
wird. Das Defizit des Gesamtstaates könnte sich auf bis zu
7% des BIP ausweiten, von
4,8% im Vorjahr. Selbst wenn
man die Kosten der Bankensanierung von ca. 1,5% des
BIP abzieht, wie das bei der
Berechnung durch die EU von
den EU-Behörden vielleicht
zugestanden werden könnte,
ist ein Defizit der resultierenden Größenordnung von über
5% des BIP nach einem Beitritt zur EU kaum tragbar und
muss deutlich verringert werden.
Die alte Regierung beschloss Ende Juli einen
Budgetentwurf für 2003. Darin
ging sie von einem BIP-Wachstum von 4,1% aus einer jahresdurchschnittlichen Inflationsrate von 6,4% (die Inflationsrate stand im Juli auf 8,0%)
und einer Arbeitslosenrate von
17,6%. Das Defizit der öffentlichen Finanzen (ohne Kosten
der Bankensanierung) soll mit
3,5% des BIP gedeckelt werden, das Defizit des Zentralstaates bei nominell auf der
gleichen Höhe wie im Budget
für dieses Jahr bei 38 Mrd. SKK
bleiben. Es ist wahrscheinlich,
dass die neue Regierung und
das neue Parlament den Entwurf mehr oder weniger auch
zu dem ihren macht. Verabschiedet dürfte das Budgetgesetz 2003 vom neuen Parlament vermutlich Ende November werden. Selbst wenn die
Reduktion des Defizits in der
geplanten Höhe nicht vollständig erreicht werden sollte,
wird ein erheblicher wachstumsdämpfender Impuls von
der Budgetsanierung ausge■
hen.
dig sein. Das relativ hohe Wachstum des Jahres
2002 wird unter diesen Umständen die nächsten
zwei Jahre kaum aufrechtzuerhalten sein, selbst
wenn eine allmähliche Erholung der Exporte
stützend wirken sollte.
CEE-Report 4-2002
15
[email protected]
Walter Pudschedl
Slowenien
Fläche: 20.251 km2
Einwohner: 2,0 Mio.
Präsident: Milan Kucan
Ministerpräsident:
Janez Drnovsek
BIP (2001): 21,0 Mrd. EUR
BIP/Kopf (2001): 10.550 EUR
Politische Situation
Im Bann der Präsidentschaftswahlen
Wirtschaftliche
Situation
In Slowenien wird am
10. November ein Nachfolger
für den scheidenden Präsidenten Milan Kucan gesucht.
Die Entscheidung wird aber
voraussichtlich erst in einer
späteren Stichwahl zwischen
dem ehemaligen Gouverneur
der slowenischen Nationalbank France Arhar und dem
nun doch zur Wahl antretenden Ministerpräsidenten
Janez Drnovsek fallen. Wenn
Drnovsek im Dezember zum
Staatspräsidenten ernannt
wird, wovon nach den aktuellen Umfragen mit hoher
Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden kann, soll der
derzeitige Finanzminister
Anton Rop neuer Ministerpräsident werden.
Das Wirtschaftswachstum
in Slowenien hat in den ersten
Monaten des laufenden Jahres
weiter an Kraft eingebüßt. Im
1. Quartal 2002 stieg das Bruttoinlandsprodukt nur noch
um 2,2% im Jahresvergleich,
nach 2,6% im 4. Quartal 2001.
Erwartungsgemäß war überwiegend der externe Sektor
für die Abschwächung verantwortlich. Die Exporte litten
unter der trägen Nachfrage
aus dem EU-Raum. Daher
fiel die Ausfuhrdynamik mit
einem Plus von nur 2% real
deutlich hinter das Importwachstum zurück. Allerdings
betrug der Zuwachs der Einfuhren nur knapp über 3%, da
auch die Inlandsnachfrage
weit weniger Schwung als
angenommen entwickeln
konnte. Angesichts der negativen internationalen Vorgaben
ist der moderate Anstieg der
Bruttoanlageinvestitionen um
2,9% wesentlich durch den
öffentlichen Sektor mitbestimmt worden. Der öffentliche Konsum erzielte mit
einem Plus im gleichen Ausmaß eine etwas höhere Dynamik als der private Konsum,
der im 1. Quartal nur um 2,6%
zulegen konnte, allerdings
leicht steigende Tendenz aufweist.
Im 2. Quartal hat sich das
Wachstum des privaten Konsums voraussichtlich weiter
beschleunigt, denn der Reallohnanstieg ist im Juni wieder
auf +2,5% gegenüber dem
Vorjahr geklettert, die Ar-
Slowenien – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
3,8
3,7
11,3
8,0
7,9
–0,8
5,0
–0,5
19,1
6,1
7,6
–0,6
4,6
6,2
0,2
8,9
7,0
–1,4
3,0
2,9
–1,9
8,4
6,5
–1,1
2,8
2,5
3,0
7,3
6,4
–2,8
3,3
4,0
4,0
5,1
6,4
–0,9
8.127
8.833
–132
–0,8
117
4.433
25,3
3,8
186,3
166,1
8.083
9.250
–734
–3,9
64
5.147
27,4
3,3
193,6
181,8
9.527
10.697
–643
–3,3
145
6.726
34,3
3,4
205,0
222,7
10.426
11.120
–75
–0,4
377
7.497
35,8
4,6
217,2
243,3
10.900
11.600
0,0
0,0
500
7.800
34,9
5,0
226,0
240,4
11.700
12.400
0,0
0,0
450
7.500
30,6
4,5
223,7
221,5
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
SIT/EUR (Jahresdurchschnitt)
SIT/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, Slowenische Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
16
CEE-Report 4-2002
beitslosenquote gemäß ILO
sank auf 6% und der Einzelhandel weist für das 2. Quartal Zuwächse von real über
8% im Jahresabstand auf.
Obwohl der Konsumenten
vertrauensindikator seit nunmehr vier Monaten eine
stetige Aufwärtstendenz
anzeigt, rechnen wir in den
nächsten Monaten nur mit
einer mäßigen Stärkung des
Konsums. Dafür spricht u.a.
die Entwicklung im Bankensektor. So zeigt das Wachstum
der Kredite an Haushalte seit
einigen Monaten eine sinkende Tendenz, real hat das Ausleihevolumen im 1. Halbjahr
sogar stagniert.
Im Gegensatz zum vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der privaten Konsumnachfrage enttäuschen
die vorliegenden produktionsseitigen Indikatoren. Das
Unternehmervertrauen in der
verarbeitenden Industrie hat
sich in den letzten Monaten
deutlich verschlechtert und
im Juni hat die Industrieproduktion sogar einen leichten
Rückgang gegenüber dem
Vorjahr verzeichnet. Die
Ursache liegt in der mäßigen
Güterexportnachfrage aus
den westeuropäischen Industrieländern, die durch den
boomenden, aber volumenmäßig weit unbedeutenderen
Handel mit den Nachfolgestaaten des ehemaligen
Jugoslawiens nicht gänzlich
kompensiert werden kann.
Die bisher fehlenden Anzeichen für eine Erholung der
internationalen Konjunktur
und insbesondere in Deutschland, lassen entgegen unse-
O S T E U R O PA
ren bisherigen Annahmen im
2. Halbjahr keinen markanten
Schub für die slowenische
Wirtschaft durch die Auslandsnachfrage erwarten.
Insgesamt haben wir daher
unsere Wachstumsprognose
für das laufende Jahr auf
2,8% zurückgenommen.
Mit der Eintrübung der
Aussichten auf eine nachhaltige internationale Konjunkturerholung hat die slowenische Wirtschaft jedoch auch
im Jahr 2003 nicht mit einer
überzeugenden Belebung
durch die externe Seite zu
rechnen. Der moderate Aufwärtstrend des privaten Konsums wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, nachdem
mittlerweile ein Großteil der
Verbraucherkredite, die vor
Einführung der Mehrwertsteuer im Jahr 1999 aufgenommen
worden waren, zurückgezahlt
wurde, und dadurch zusätzliche Finanzmittel verfügbar
sind. Auch die anderen Komponenten der Inlandsnachfrage werden 2003, u.a. gestützt
durch den öffentlichen Sektor,
zum Wirtschaftswachstum von
voraussichtlich 3,3% beitragen
können.
Gemeinsam gegen die
Inflation
Die Dynamik des privaten
Konsums und dessen Beitrag
zum Wirtschaftswachstum
wird weiterhin durch die
im Vergleich mit anderen
Reformländern hohe Inflationsrate negativ begrenzt.
Nach der Anhebung einiger
Verbrauchsteuern und der Erhöhung der Mehrwertsteuersätze zu Jahresbeginn, was
einen kräftigen Inflationsschub verursachte, hat sich
im Jahresverlauf die Teuerung verringert. Im Juni betrug sie erstmals seit der Einführung der Mehrwertsteuer
vor drei Jahren weniger als
7% im Jahresabstand. Trotz
der stark rückläufigen Lebensmittelpreise stieg jedoch
im Juli und August die Inflationsrate wieder an, angeheizt
von der Entwicklung der Preise für Dienstleistungen, die
u.a. von der Anhebung der
Bahn- und der Mobiltelefontarife betroffen waren, sowie
einer weiteren Erhöhung der
Tabaksteuer. Damit sind
Steuererhöhungen im laufenden Jahr für rund 25% des
gesamten Preisanstiegs verantwortlich. Da sich die bisher inflationsdämpfende Rohstoffpreisentwicklung (insbesondere von Erdöl) nicht fortsetzen wird, ist in den nächsten Monaten wieder eine
Teuerungsrate von über 7%
zu erwarten. Im Jahresdurchschnitt 2002 rechnen wir mit
einem Wert von 7,3%.
Slowenien ist damit jener
EU-Beitrittskandidat Mittelosteuropas der ersten Runde
mit der höchsten Inflationsrate. Die Regierung und die
Nationalbank haben daher
Ausblick
Angesichts fehlender externer Impulse wird sich das
Wachstum der slowenischen Wirtschaft im laufenden Jahr und auch 2003 mit rund 3% weit weniger
dynamisch vollziehen als bisher angenommen.
Zudem gewinnt der private Konsum, der hauptsächlich die Dynamik trägt, nur langsam an Fahrt. Im
laufenden Jahr hat die trägere Wirtschaftsentwicklung bereits zu Einnahmeausfällen im öffentlichen
beschlossen, durch eine akkordierte Vorgangsweise die
Teuerung nachhaltig zu reduzieren. Für die Nationalbank
steht dabei das Ziel bereits
2007 der Europäischen Währungsunion beitreten zu
wollen und daher vorher das
entsprechende MaastrichtKriterium erfüllen zu müssen,
im Vordergrund. Eine wirkungsvolle Maßnahme dafür
wäre eine Änderung in der
Wechselkurspolitik. Das Zulassen einer leichten nominellen Aufwertung gegenüber
dem Euro im Rahmen des
managed floatings ist analog
zu vielen anderen Reformländern der Region angesichts
der zukünftig höher zu erwartenden Auslandskapitalzuflüsse aus Privatisierungen sogar
wahrscheinlich. Schwieriger
wird die Umsetzung geeigneter Maßnahmen durch die
Regierung. Zwar wird sie angesichts der bevorstehenden
Präsidentschafts- und Lokalwahlen in den nächsten
Monaten bei der Anhebung
administrierter Preise sehr
zurückhaltend agieren, allerdings könnte danach ein
gewisser Nachholeffekt einsetzen. Die Inflationsrate wird
im nächsten Jahr zudem durch
die Notwendigkeit knapp vor
dem Beitritt zur Europäischen
Union die Liberalisierung der
Preise und deren Anhebung
auf Weltmarktniveau weitgehend abzuschließen, beeinflusst werden. Zielführend ist
Budget geführt und eine Revision erfordert. Dennoch sind die Staatsfinanzen mit einem Fehlbetrag
von rund 1% des BIP gemäß ESA 95 unter Kontrolle.
Problemlos entwickelt sich auch weiterhin die
außenwirtschaftliche Flanke, trotz der nachlassenden Nachfragedynamik aus Westeuropa. Die
Leistungsbilanz weist im ersten Halbjahr sogar einen Überschuss von über 180 Mio. Euro auf. Daher
droht auch keine Gefahr für eine Verschlechterung
der Verschuldungslage. Der Auslandsschuldendienst
daher mittelfristig die
Beschleunigung von Strukturreformen und der Privatisierung, was durch eine Stärkung des Wettbewerbs zu
einer Preisentlastung führen
würde, sowie ein zwischen
öffentlichem und privatem
Sektor ausgewogeneres Lohnwachstum, wodurch der
Druck zur Erhöhung der Budgeteinnahmen bedingt durch
die Dynamik der Ausgaben
sinken würde.
Trägeres Wachstum
erhöht Budgetdefizit
Der öffentliche Haushalt
präsentiert sich weiterhin in
recht guter Verfassung, obwohl angesichts der geringen
Wirtschaftsdynamik in den
ersten Monaten des Jahres
das geplante Haushaltsdefizit
für 2002 im Juli aufgrund
einer schwächeren Einnahmenentwicklung geringfügig auf 2,8% des BIP nach
oben revidiert wurde. Der erwartete Fehlbetrag gemäß
Maastricht-Definition liegt
aufgrund des einmaligen erhöhenden Effekts im konsolidierten Budget durch die Umstellung der Abrechnungsperiode mit rund 1% des BIP
deutlich darunter. In diesem
Rahmen wird sich nach den
bisher bekannten Plänen
auch das Defizit der Haushalte der nächsten beiden Jahre
bewegen, die in Kürze im Parlament behandelt werden. ■
von knapp über 10% der Exporte ist ohne
Schwierigkeiten zu bewältigen.
Nationalbank und Regierung sind überein gekommen, nun gemeinsam der vergleichsweise hohen
Inflation entgegenzusetzen. Mittelfristig ist neben
der von uns erwarteten Änderung in der Wechselkurspolitik vor allem auch die Beschleunigung der
Privatisierung in Bereichen, wie dem Banken- und
Versicherungssektor und der Telekommunikation
notwendig, um den Wettbewerb zu stärken.
CEE-Report 4-2002
17
[email protected]
Manfred Weidmann
Tschechien
Fläche: 78.864 km2
Bevölkerung: 10,3 Mio.
Präsident: Vaclav Havel
Ministerpräsident:
Vladimir Spidla
BIP (2001): 63,3 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 6.200 EUR
Politische Situation
Seit Mitte Juli ist die neue
Koalitionsregierung unter
dem Vorsitz von Vladimir
Spidla im Amt, nachdem
Spidlas sozialdemokratische
Partei (CSSD) aus den Parlamentswahlen Mitte Juni mit
30,2% der Stimmen als stärkste Partei hervorgegangen ist.
Die CSSD dominiert im
neuen Kabinett neben Premier Spidla mit zehn Ministern, je drei Ministerposten
werden von der christdemokratischen Volkspartei KDUCSL und der rechtsliberaler
Freiheitsunion US-DEU besetzt. Die neue Regierung hat
im Parlament nur eine äußerst knappe Mehrheit (101
von insgesamt 200 Sitzen),
wodurch ihr Spielraum ziemlich eingeengt ist.
Wachstumsverlangsamung
Im Wesentlichen umfasst
das Arbeitsprogramm des
neuen Kabinetts folgende
Hauptpunkte:
◆ Abschluss der Harmonisierungsschritte hinsichtlich
des Rechtsbestandes der EU,
sowie weitere technische
Vorbereitungen für den EUBeitritt bis Ende 2002.
◆ Ausgliederung des staatlichen Pensionssystems aus
dem Staatshaushalt in eine
eigene Körperschaft im
Zusammenhang mit einer
moderaten Pensionsreform.
◆ Langsame Senkung des
konsolidierten Budgetdefizites auf das Maastricht konforme Niveau von 3% des BIP
bis zum Jahr 2008. Dabei ist
darauf hinzuweisen, dass die
gegenwärtige Berechnung
noch nicht nach EU-Standard
erfolgt, auf dessen Basis läge
das Budgetdefizit tendenziell
etwas niedriger, als derzeit
ausgewiesen.
◆ Umfassendes Sozialpaket
einschließlich der Garantie
kostenloser Bildung und Gesundheitsversorgung sowie
neuen Sozialleistungen für
junge Familien.
◆ Programm zur Bekämpfung
der Korruption
◆ Reformen zur Verbesserung der gesetzlichen Regelungen, der Justiz sowie der
Rechtsdurchsetzung.
Mitte September kam es
zur ersten Koalitionskrise
aufgrund der knappen Mehrheitsverhältnisse. Die liberale
Abgeordnete Marvanova
stimmte im Parlament gegen
das Finanzierungspaket zur
Minderung der Hochwasserfolgen, das auch eine Anhebung der Mehrwertsteuer
Tschechien – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
–1,0
1,6
0,7
10,7
6,5
–2,9
0,5
–3,1
–1,0
2,1
8,7
–1,6
3,3
5,1
5,3
3,9
8,8
–4,3
3,3
6,8
7,2
4,7
8,1
–5,2
2,2
4,0
1,4
2,1
9,2
–6,8
2,8
5,0
1,2
2,8
9,6
–8,5
23.063
25.386
–1.120
–2,2
3.210
21.724
42,7
4,4
36,2
32,3
24.642
26.426
–1.469
–3,0
4.075
21.466
43,1
4,5
36,9
34,6
31.430
34.816
–2.568
–4,6
4.006
23.369
42,0
4,2
35,7
38,6
37.267
40.707
–2.963
–4,7
5.383
24.219
38,2
4,1
34,1
38,0
39.200
42.100
–3.600
–4,9
7.300
23.400
31,9
5,0
30,7
32,7
41.300
44.600
–4.100
–5,2
5.100
21.800
27,9
4,1
30,4
30,1
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausländ. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
CZK/EUR (Jahresdurchschnitt)
CZK/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, Tschech. Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
18
CEE-Report 4-2002
beinhaltet hätte. Nach etwa
einer Woche konnte die Krise
durch eine Zusatzklausel
zum Koalitionsvertrag beendet werden, in der sich die
Koalitionspartner verpflichten in Zukunft wichtigen
Gesetzesvorhaben geschlossen zuzustimmen.
Wachstumsverlangsamung 2002 – leichte
Belebung 2003
Vor kurzem wurde die
jüngste Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Tschechischen
Republik publiziert. Demnach
ist die tschechische Wirtschaft 1999 nicht um rund ein
halbes Prozent geschrumpft
sondern vielmehr gewachsen,
2000 war das Wachstum mit
3,3% etwas stärker und mit
2001 ebenfalls 3,3% etwas
schwächer als ursprünglich
angenommen (2000: 2,9%,
2001: 3,6%). Im Zuge der
Abschwächung der internationalen Konjunktur hat sich
zuletzt das Wirtschaftswachstum auch in der Tschechischen Republik, wenn auch
auf höherem Niveau etwas
verlangsamt. Und zwar von
real 2,8% im ersten auf 2,5%
im zweiten Quartal 2002.
Dabei blieb die Inlandsnachfrage relativ robust, beispielsweise die Bruttoanlageinvestitionen mit einer Zunahme
von durchschnittlich rund
3,5% oder der private Konsum mit einem Zuwachs von
knapp 4%.
Wurde ursprünglich noch
von einer Wachstumsbelebung in der zweiten Jahreshälfte 2002 ausgegangen, so
O S T E U R O PA
führte die Verschlechterung
des internationalen Konjunkturumfeldes und die damit zu
erwartende Dämpfung der
Auslandsnachfrage zu einer
Revision der Wachstumseinschätzungen für die Tschechische Republik. Im Sommer
lag etwa die Bandbreite der
Wachstumsprognosen für 2002
von IMF, Tschechischer Nationalbank und Tschechischem
Finanzministerium zwischen
rund 2% und 3%.
Die Auswirkungen der
Flutkatastrophe im vergangenen August (nach den vorliegenden Schätzungen belaufen
sich die Schäden auf knapp
3 Mrd. EUR) werden nun vorausichtlich das Wachstum zusätzlich bremsen. Insbesondere im dritten Quartal könnte
das Wachstum aufgrund von
Produktionsausfällen und verringertem Fremdenverkehr
um bis zu einem Prozentpunkt
unter jenem des entsprechenden Vorjahresquartales liegen.
Insgesamt rechnen wir daher
zur Zeit, dass das Wirtschaftswachstum 2002 die 2%-Marke
nur knapp übersteigen wird.
Für 2003 könnten jedoch die
Wiederaufbauarbeiten und die
mit ihnen verbundenen Investitionen, etwa in den Infrastrukturbereich, einen Wachstumsimpuls bedeuten, sodass
sich insgesamt das Wachstum
auf rund 2,8% leicht beleben
könnte.
Bisher niedrigere
Abgänge in Handelsund Leistungsbilanz
Aufgrund der stärker sinkenden Importe als Exporte
hat sich das Handelsbilanzdefizit im ersten Halbjahr 2002
deutlich verringert. Mit 24
Mrd.CZK fiel es nur knapp
halb so hoch aus wie im ersten Halbjahr 2001. In struktureller Hinsicht bemerkenswert ist, dass das Defizit im
Handel mit Rohmaterialien
und Chemikalien verringert
sowie der Überschuss im
Handel mit Maschinen und
Fahrzeugen ausgeweitet
wurde. Regional gesehen
konnten die Tschechischen
Exporteure die verringerte
Nachfrage des Haupthandelspartners Deutschland großteils durch verstärkte Ausfuhren in andere EU-Länder,
insbesondere Frankreich, die
Niederlande sowie Skandinavien, ausgleichen. Auch die
Leistungsbilanz schloss das
erste Halbjahr mit einem verringerten Abgang, Das Defizit
belief sich auf 34 Mrd. CZK
und war damit um rund
15 Mrd.CZK niedriger. In diesem Ausmaß wird sich der
Trend sowohl für Handelsals auch Leistungsbilanz im
weiteren Jahresverlauf voraussichtlich nicht fortsetzen
lassen. So rechnen wir insgesamt auf CZK-Basis für 2002
Ausblick
Die Wachstumsvelangsamung wird 2002 mit einer
realen BIP-Zunahme von nur knapp über 2% deutlicher ausfallen als ursprünglich erwartet. Ausschlaggebend sind die im Zuge der internationalen Konjunkturabschwächung schwächere Auslandsnachfrage und in geringerem Masse die Auswirkungen der
Flutkatastrophe. Eine leichte Wachstumsbeschleunigung auf 2,8% erwarten wir für 2003. Die Teuerung
mit einem Leistungsbilanzdefizit, das geringfügig über
jenem des Vorjahres liegen
sollte (auf EUR-Basis steigt es
jedoch wegen der CZK-Aufwertung), womit sich die
Relation zum BIP von –4,7%
auf –4,9% verschieben sollte.
CZK weiterhin durch
Direktinvestitionen
gestärkt
Der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen, der
schon bisher bei weitem das
Leistungsbilanzdefizit überkompensierte, hat auch im
ersten Halbjahr 2002 angehalten und damit weiterhin
Aufwertungsdruck auf die
CZK ausgeübt. Netto beliefen
sich die Direktinvestitionen
auf rund 5,5 Mrd. EUR, wozu
abgesehen von Greenfieldinvestitionen wesentlich auch
der Verkauf der staatlichen
Gasgesellschaft Transgas
sowie die Abgabe der Minoritätsanteile an der Ceska
Sporitelna beitrug. Somit
erscheint heuer ein neuer
Rekord bei den ausländischen Direktinvestitionen
nicht unwahrscheinlich, wir
rechnen für das Gesamtjahr
mit über 7 Mrd. EUR. Die
CZK/EUR Parität hat sich im
Jänner von 32,1 auf rund 30,2
im September verringert, Anfang Juli hatte sie auch schon
die 29,0-Marke erreicht. Ende
wird mit einer Inflationsrate von 2,1% im Jahresmittel 2002 deutlich niedriger sein als im Vorjahr
(4,7%), 2003 könnte sie moderat auf etwa 2,8%
steigen. Preisdämpfend wirkt die anhaltende Stärke
der CZK, die ihrerseits auf die hohen Zuflüsse an ausländische Direktinvestitionen zurückzuführen ist.
Diese wiederum überkompensieren bei weitem das
Leistungsbilanzdefizit, das im wesentlichen aufgrund
einer günstigen Entwicklung der Handelsbilanz keine
gravierenden Passivierungstendenzen aufweist. Die
Juli hat die Tschechische Nationalbank in einem weiteren
Zinssenkungsschritt die Leitzinsen um 75 Basispunkte reduziert. Unserer Einschätzung nach wird sich im Jahresmittel 2002 die CZK/EUR
Parität auf rund 30,7 belaufen, was einer nominelle Aufwertung gegenüber 2001 von
rund 10% entspräche.
Beschleunigter
Inflationsabbau
Bermerkenswert ist der
starke Inflationsabbau im
zweiten Quartal, die Inflationsrate ging von noch 3,7%
im März auf 1,6% im Juni
und sogar 0,6% im Juli
zurück, begünstigt von Preisrückgängen bei Nahrungsmitteln und Energie, sowie
der anhaltenden Aufwertung
der CZK sowie zuletzt auch
jener des EUR gegenüber
dem USD. In den kommenden Monaten könnten etwa
höhere Lebensmittelpreise
infolge der Flutkatastrophe
zwar einen leichten Preisauftrieb bewirken, angesichts
des allgemein anti-inflationären geldpoltischen Umfeldes
dürfte dieser jedoch äußerst
gering bleiben. Im Jahresmittel 2002 rechnen wir
mit einer Inflationsrate von
2,1%, 2003 könnte die Teuerung auf etwa 2,8% zuneh■
men.
neue Koalitionsregierung kann sich nur auf eine
knappe Parlamentsmehrheit stützen. Schwerpunkte
ihres Arbeitsprogrammes sind abgesehen vom
EU-Beitritt, der Ausbau des Wohlfahrtsstaates sowie
eine moderate Reform des Pensionssystems. Die
erste Koalitionskrise im Zusammenhang mit dem
Finanzierungspakt zur Minderung der Hochwasserschäden konnte Ende September durch eine Zusatzklausel zum Koalitionsvertrag beendet werden.
CEE-Report 4-2002
19
[email protected]
Walter Pudschedl
Ungarn
Fläche: 93.033 km2
Bevölkerung: 10,1 Mio.
Präsident: Ferenc Mádl
Ministerpräsident:
Péter Medgyessy
BIP (2001): 58,0 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 5.800 EUR
Politische Situation
Nach dem Regierungswechsel im Mai dieses Jahres
hat die neue, von den Sozialisten angeführte Koalitionsregierung begonnen erste
wirtschaftspolitische Akzente
zu setzen. Gemäß dem Ziel,
die Steuerbelastung sowohl
für Haushalte als auch Unternehmen zu verringern, hat
die Regierung u.a. ein neues
Investitionsanreizprogramm
vorgestellt, das vor allem ausländische Investoren ansprechen soll. Die Maßnahmen
stehen bereits im Einklang
mit dem EU-Wettbewerbsrecht, nachdem die ungarische Regierung noch Ende
dieses Jahres mit dem Abschluss der Verhandlungen
und 2004 mit der Aufnahme
in die Europäische Union
Wachstum zu Lasten der Stabilität
rechnet. Im Frühjahr 2003
soll deshalb in Ungarn eine
Volksabstimmung über den
Beitritt zur EU stattfinden,
über deren positiven Ausgang
gemäß Umfragen, die eine
Zustimmung von rund 3/4 der
Bevölkerung signalisieren,
kaum Zweifel bestehen.
Wirtschaftliche
Situation
Die ungarische Wirtschaft
hat nach dem relativ trägen
Anstieg des BIP um unter 3%
im 1. Quartal zwar den vorläufigen konjunkturellen Tiefpunkt überwunden, mit 3,1%
blieb die Wirtschaftsdynamik
aber auch im 2. Quartal recht
verhalten. Weiterhin trägt
die starke Inlandsnachfrage
die Dynamik. Der private Konsum, der sich bereits im
1. Quartal mit einem kräftigen
Plus um 8,1% als Konjunkturstütze auszeichnete, hat auch
im 2. Quartal wieder kräftig
zum Wachstum beigetragen,
was sich aufgrund noch fehlender Detaildaten aus der
Entwicklung im Einzelhandel
herauslesen lässt. Im ersten
Halbjahr betrug der reale Anstieg der Einzelhandelsumsätze beeindruckende 9% im
Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Zunahme der Bruttoanlageinvestitionen schwächte sich von über 8% in den ersten drei Monaten auf immer
noch beachtliche 5,1% im
2. Quartal ab. Während der
private Sektor angesichts der
negativen internationalen
Vorgaben nur geringe Impulse setzt, wird die hohe Dynamik weiterhin vom öffentlichen Sektor getragen, der
Ungarn – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
4,9
12,6
11,4
14,3
7,8
–4,7
4,2
10,4
5,9
10,0
7,1
–3,4
5,2
18,3
6,6
9,8
6,4
–3,4
3,8
4,1
3,1
9,2
5,7
–3,3
3,4
3,0
6,0
5,3
5,7
–4,6
3,6
4,5
4,0
4,9
5,6
–4,0
18.447
20.527
–2.054
–4,9
1.308
23.368
58,0
3,7
241,0
214,4
20.521
22.574
–1.973
–4,4
2.497
29.060
60,6
4,7
252,8
237,2
27.988
29.904
–1.434
–2,8
214
33.038
66,0
4,0
260,1
282,4
31.346
33.611
–1.248
–2,2
813
37.817
64,3
3,6
256,7
286,5
33.900
36.900
–2.900
–4,4
800
38.800
58,5
2,9
244,2
259,8
36.500
39.900
–3.300
–4,6
1.000
41.100
56,9
2,8
242,3
239,9
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
HUF/EUR (Jahresdurchschnitt)
HUF/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, NBH, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
20
CEE-Report 4-2002
Wohn- und Straßenbauprojekte forciert. Dies widerspiegelt
sich u.a. in der positiven Entwicklung der Bauwirtschaft,
die von öffentlichen Aufträgen
profitiert. Im 1. Halbjahr wurde ein Anstieg in der Bauwirtschaft um real über 22% verzeichnet, allerdings weist dieser mittlerweile eine leicht
sinkende Wachstumstendenz
auf.
Mit der starken Inlandsnachfrage erhöhte sich im
2. Quartal über die Importe
der negative Außenbeitrag,
was den Anstieg des BIP jedoch deutlich dämpfte. Im
Gesamtjahr 2002 erwarten
wir einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,4%, der
nach dem durchschnittlichen
Wachstum um 3% im 1. Halbjahr eine erneute moderate
Beschleunigung des Wachstums in den nächsten Monaten erfordert. Leichte Anzeichen für eine solche Aufwärtstendenz finden sich u.a.
in der jüngsten Entwicklung
in der Industrie. Die Industrieproduktion ist im Juli um
5,1% gegenüber dem Vorjahr
gestiegen. Damit setzte sich
der positive Trend vom Juni
(+4,1%) vorerst fort. Darin
widerspiegelt sich vor allem
auch eine leichte Belebung
der Auslandsnachfrage in den
Sommermonaten, wie auch
die jüngsten Exportzahlen
zeigen. In den nächsten
Monaten wird daher der
wachstumsdämpfende Effekt
des außenwirtschaftlichen
Sektors, wenn auch der erhoffte kräftige internationale
Impuls weitgehend ausbleiben wird, schwächer werden.
Die Inlandsnachfrage wird
O S T E U R O PA
dagegen mit fast unverminderter Stärke wirken, wobei
vor allem der private Konsum, der durch die hohen
Lohnsteigerungen von real
11,3% im 1. Halbjahr einen
wichtigen Antrieb erhalten
hat, die Dynamik antreibt.
Für 2003 haben wir unsere Wachstumsprognose deutlich reduziert. Verantwortlich
dafür ist, dass die Unterstützung der wirtschaftlichen Dynamik durch die externe Seite
deutlich schwächer ausfallen
wird, als bisher angenommen.
Aufgrund der nur trägen internationalen Aufwärtsentwicklung wird die ungarische Wirtschaft daher auch 2003 überwiegend von der Binnennachfrage getragen werden. Allerdings werden sowohl der Konsum als auch die Investitionen
nur für einen geringeren
Schwung sorgen können, so
dass insgesamt der Anstieg des
BIP 2003 mit 3,6% nur knapp
über dem Wachstum im laufenden Jahr liegen wird.
Herausforderung
Budget 2003
Die Abschwächung der
Inlandsnachfrage ist 2003 auf
die Notwendigkeit zurückzuführen, der in den letzten
Monaten aufgetretenen Verschärfung der makroökonomischen Ungleichgewichte
entgegen zu treten.
Das Defizit des konsolidierten Haushalts hat in den
ersten acht Monaten des Jah-
res mit 656 Mrd. HUF (ca.
2,7 Mrd. EUR) bereits das ursprüngliche Ziel für 2002 von
3,2% des BIP um fast 30%
überschritten. Der ungarische
Finanzminister erwartet mittlerweile einen Fehlbetrag von
über 4% des BIP. Nach ESA 95
Klassifikation (inkl. Fonds
und sonstiger quasifiskalischer Einheiten) ist nach unserer Einschätzung eine Budgetlücke von rund 6,5% des
BIP zu erwarten. Die Regierung plant für das nächste
Jahr eine Reduktion auf 4,5%
des BIP. Kernstück ist eine zurückhaltende Lohnpolitik für
den öffentlichen Sektor. Deren Umsetzung sowie weitere
notwendige Ausgabenkürzungen, die vor allem Investitionen betreffen, werden sich
jedoch sehr schwierig gestalten, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Überschreitung
des angestrebten Budgetdefizits im nächsten Jahr
recht hoch einzuschätzen ist.
Lücke in Leistungsbilanz geht auf
Nicht nur das Budgetdefizit, auch der außenwirtschaftliche Saldo rutschte im bisherigen Jahresverlauf aufgrund
der durch den Konsum gestärkten Importnachfrage
immer tiefer in den negativen
Bereich. Nach den ersten
sieben Monaten hat sich der
Leistungsbilanzfehlbetrag bereits auf über 2 Mrd. Euro erhöht, was beinahe einer Ver-
Ausblick
Die ungarische Wirtschaft setzt ihr relativ dynamisches Wachstum, getragen vom privaten Konsum
und öffentlichen Investitionen auch in den nächsten
Monaten fort und kann 2002 einen Anstieg des BIP
um immerhin 3,4% erreichen. Die Maßnahmen zur
Stützung der Inlandsnachfrage gehen jedoch zu
Lasten der wirtschaftlichen Stabilität. Sowohl der
doppelung gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Neben den
Entwicklungen in der Handelsbilanz ist dafür auch die
Verschlechterung in der
Dienstleistungsbilanz, vor allem im Fremdenverkehr verantwortlich. Mit dem Ende
der Hochsaison sinkt die relative Bedeutung der Dienstleistungsbilanz für die Entwicklung der Leistungsbilanz, so
dass das Defizit in der Leistungsbilanz in den nächsten
Monaten deutlich geringer
ansteigen wird als bisher. Im
Gesamtjahr 2002 rechnen wir
mit einem Defizit von rund
3 Mrd. Euro oder 4,4% des
BIP, nach nur 2,2% des BIP im
Vorjahr.
Inflationsgefahr durch
starke Nachfrage
Im August hat die Verbraucherpreisinflation mit
4,5% im Jahresabstand den
geringsten Wert seit der wirtschaftlichen Öffnung erreicht.
In den ersten acht Monaten
lag die durchschnittliche
Inflationsrate daher nur bei
5,5%. Die deutliche Reduktion des Verbraucherpreisanstiegs, die sich seit Mitte des
Vorjahres akzentuiert hat, ist
neben den tieferen Energieund Rohstoffpreisen, auf die
günstige Entwicklung der
Preise für Nahrungsmittel
und die Aufwertung des
Forint nach der Ausweitung
des Wechselkursbandes zu-
öffentliche Haushalt, der heuer ein Defizit nach
EU-Maßstab von ca. 6,5% des BIP aufweisen wird,
als auch der Leistungsbilanzsaldo rutschen zunehmend ins Minus. Eine Verdoppelung des Fehlbetrags in der Leistungsbilanz 2002 auf 4,4% des
BIP ist wahrscheinlich.
Die Regierung plant notwendigerweise 2003 auf
einen restriktiveren Budgetkurs einzuschwenken.
Die Reduktion des Defizits wird der Inlandsnachfra-
rückzuführen. Einen wichtigen dämpfenden Effekt hatte
jedoch auch die Gestaltung
der administrierten Preise,
wie etwa kürzlich die Aufhebung der Rundfunkgebühren.
Mit dem Wegfall einiger der
vorher genannten Effekte ist
in den nächsten Monaten jedoch wieder mit einer leichten Aufwärtsbewegung zu
rechnen, dennoch wird das
Inflationsziel der ungarischen
Nationalbank per Jahresende
von 4,5% (+/–1 Prozentpunkt)
– wenn auch nur am oberen
Ende – erreicht werden.
Die starke Binnennachfrage aufgrund der hohen
Reallohnsteigerung birgt die
Gefahr, dass nachfrageseitig
ein Druck auf die Preise entsteht, der die Inflationsentwicklung im nächsten Jahr
bestimmt. Wir erwarten deshalb für 2003 im Jahresdurchschnitt einen gegenüber 2002 wenig verringerten
Wert von knapp unter 5%.
Auch die Nationalbank hat
hinsichtlich des Erreichens
ihres Ziels von 3,5% mit
einer Toleranzgrenze: +/–1
Prozentpunkt) für 2003
Bedenken und hat daher bereits auf einen vorsichtigeren
geldpolitischen Kurs eingeschwenkt. Seit Mai wurden
die Leitzinsen bereits zweimal angehoben. Der Basiszinssatz der Nationalbank
steht mittlerweile wieder bei
9,5%. Bis Jahresende rechnen wir nicht mit einem
■
weiteren Zinsschritt.
ge 2003 einen Dämpfer versetzten. Da allerdings
anzunehmen ist, dass das Ausmaß der Budgetkonsolidierung geringer als in den bisher vorgestellten
Plänen ausfällt, wird die – wenn auch nur langsame – Aufwärtsentwicklung der internationalen
Konjunktur diesen Ausfall mehr als kompensieren
können und eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 3,6% im nächsten Jahr
ermöglichen.
CEE-Report 4-2002
21
[email protected]
Goran Saravanja
Bosnien und Herzegowina
Fläche: 51,129 km2
Bevölkerung: 3,8 Mio.
Präsident: Jozo Krizanovíc
Ministerpräsident:
Dragan Mikerevíc
BIP (2001): 5,2 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 1.370 EUR
Politische Situation
Meinungsgegensätze und
eine unzureichende Koordinierung innerhalb des komplexen Regierungsnetzes in
Bosnien gehören weiterhin zu
den wichtigsten Hemmnissen
bei der Entwicklung in
diesem Land. Diese Situation
sollte sich nach den Wahlen
am 5. Oktober verbessern, da
nun die Legislaturperiode auf
vier Jahre verlängert wird,
was die Chancen für nachhaltige Reformen verbessert. Die
gemäßigte Koalitionsregierung in Bosnien wird bei den
Wahlen von den nationalistischen Parteien herausgefordert. Der zugenommene
Rückstrom von Flüchtlingen
seit 2001 und die für nach den
Wahlen geplante Reduzierung
der ausländischen Truppen
Reformen werden nach den Wahlen fortgesetzt
um ein Viertel sind jedoch ein
Zeichen für ein verbessertes
politisches Klima.
Wirtschaftliche
Situation
Das Wirtschaftswachstum
in Bosnien hat sich mit der
Reduzierung der Hilfsgelder
abgeschwächt, da die Bedingungen für ein eigenständiges
Wachstum noch nicht gegeben sind. Der geschätzte Anstieg des BIP belief sich 2001
nur auf 2,3% und sank somit
gegenüber dem Wert von 2000
(+4,5%) deutlich, wobei die
Wirtschaft in der Föderation
weiterhin eine deutlich höhere Dynamik im Vergleich zur
Republika Srpska aufweist.
Die Bürokratie sowie eine
komplexe rechtliche und institutionelle Struktur sind die
größten Hemmnisse eines
beschleunigten Wachstums.
Obwohl der Banksektor mittlerweile funktionstüchtig ist,
insbesondere nach umfassenden Reformen in der Föderation, die dazu geführt haben,
dass ausländische Investoren
vorhandene Banken erworben
haben, bleibt die Investitionstätigkeit gering. Außenwirtschaftlich zeigt sich dagegen
eine Verbesserung, da aufgrund der zurückgehenden
internationalen Hilfsgüter die
Importe sinken und das Leistungsbilanzdefizit damit auf
unter 20% des BIP fallen wird.
Im Laufe des letzten
Jahres erfolgte eine deutliche
Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Eine neues
Kreditabkommen mit dem IWF
über 89 Mio. USD wird helfen,
eine nachhaltigere Finanz-
politik zu entwickeln. Die
Vereinbarung sieht u.a. vor,
dass mehr als 10.000 Soldaten
der Föderation demobilisiert
werden. Außerdem soll die
Budgetlage durch eine Verbesserung der Steuerstruktur
und -verwaltung gestärkt
werden. Diese Anstrengungen
werden insgesamt zu einer
Halbierung des Defizits auf
3,3% des BIP im Jahr 2003 im
Vergleich zum Jahr 2001 führen. Damit wird die Wirkung
des Currency-boards unterstützt, das einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Inflation leistet. In einem Umfeld
mit steigender Arbeitslosigkeit,
die durch den Rückstrom der
Flüchtlinge noch verstärkt
wird, ist eine niedrige Inflationsrate, vor allem zum
Schutz von Personen mit geringem Einkommen, nötig. ■
Ausblick
Bosnien und Herzegowina – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
9,9
24,0
23,0
5,2
–14,0
–7,9
9,9
11,0
2,0
–0,7
14,1
–9,4
4,5
8,8
10,0
1,9
14,6
–10,1
2,3
12,0
–14,0
1,7
7,3
–6,3
2,3
5,0
3,0
1,5
4,5
–5,6
4,0
–
–
1,5
2,5
–3,0
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung (Periodenende)
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
BAM/EUR (Jahresdurchschnitt)*
BAM/USD (Jahresdurchschnitt)*
631
2.320
–784
–18,6
90
2.586
68,1
0,8
1,96
1,76
697
2.383
–914
–20,2
84
2.959
69,6
2,0
1,96
1,84
977
2.767
–1.051
–23,6
158
3.243
67,4
2,1
1,96
2,12
1.118
2.980
–1.165
–25,6
248
2.912
57,4
5,2
1,96
2,19
1.220
2.930
–1.090
–21,7
270
3.360
63,2
6,3
1,96
2,09
1.340
2.870
–970
–17,0
300
3.520
62,3
6,2
1,96
1,94
Quelle: EBRD, IWF, BACA Konzernvolkswirtschaft
* Einführung der Marka 6/1998 als offiz. Zahlungsmittel
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Verbraucherpreise (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
2002
2003
Prognose
in Mio. EUR
22
CEE-Report 4-2002
Mehr als sechs Jahre nach Abschluss
des Friedensabkommens von Dayton
ist in Bosnien-Herzegowina noch
keine gänzliche Normalisierung der
Verhältnisse erreicht. Eine kontinuierliche Förderung der Privatwirtschaft und gleichzeitig eine vorsichtige Finanzpolitik sowie die durch
das Currency-board gestützte stabile
monetäre Lage dürfte mittelfristig
ein eigenständiges Wachstum in
Bosnien-Herzegowina gewährleisten. In der Zwischenzeit ist nach wie
vor die Präsenz der internationalen
Gemeinschaft sowie die Beratung
lokaler Politiker und Persönlichkeiten
von herausragender Bedeutung für
das Erreichen dieses Zieles.
O S T E U R O PA
Sebastian Leitner
Estland
Fläche: 45.227 km2
Bevölkerung: 1,4 Mio.
Präsident: Arnold Rüütel
Ministerpräsident: Siim Kallas
BIP (2001): 6,2 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 4.530 EUR
Politische Situation
Wachstum trotz sinkender Exporte
Wirtschaftliche
Situation
Die seit Anfang des Jahres regierende Minderheitsregierung unter der Führung
von Premierminister Siim
Kallas, bestehend aus Reformpartei sowie Zentrumspartei,
behält in Budget- und Außenpolitik den Kurs ihrer Vorgängerin bei.
Mitte Juni bzw. Ende Juli
wurde im Rahmen der EUBeitrittsverhandlungen das
Regionalkapitel, sowie das für
Estland bedeutende Energiekapitel, vorläufig abgeschlossen. Die vereinbarte Übergangsfrist zur Öffnung des
Energiemarktes endet 2011.
Im Oktober dieses Jahres
finden Lokalwahlen, im März
nächsten Jahres Parlamentswahlen statt.
Im ersten Quartal 2002
verlangsamte sich das Wachstum der Wirtschaft Estlands
auf 3,2%. Das Nachlassen der
EU-Konjunktur führte zu
einem Rückgang der Exporte
von Güter- und Dienstleistungen um 11%. Die Binnennachfrage wirkte mit einem
Wachstum von 9,4% stabilisierend. Der öffentliche Konsum stieg im ersten Quartal
um 4,7% nach einer Stagnation im Vorjahr. Groß- und
Einzelhandel sowie Sachgütererzeugung expandierten
mit 7% bzw. 5% überdurchschnittlich. Die Arbeitslosenrate sank bei steigenden
Beschäftigtenzahlen zur Jahresmitte mit 9,4% auf den niedrigsten Wert seit fünf Jahren.
Die vorläufigen Zahlen
für das 2. Quartal 2002 weisen
eine Beschleunigung des
Wachstums auf über 6%
aus. Der starke Anstieg von
Löhnen und Gehältern wird
auch im weiteren Verlauf des
Jahres zu einer Ausweitung
des privaten Konsums führen.
Die Ausgaben des öffentlichen
Sektors werden im Vorfeld der
kommenden Wahlen weiter
steigen. Trotzdem ist für das
Jahr 2002 dank expandierender Steuereinnahmen ein Budgetüberschuss zu erwarten, im
ersten Halbjahr betrug er etwa
1% des BIP. Die Bruttoanlageinvestitionen wachsen wie im
Vorjahr schneller als die Gesamtwirtschaft.
Der starke Rückgang der
Exporte zu Jahresbeginn vergrößerte trotz fallender Importe das Leistungsbilanzdefi-
zit auf 14,3% des BIP im ersten Quartal. Auch im zweiten
Quartal zeichnet sich keine
wesentliche Verbesserung ab.
Der weitere Verlauf der Exporte hängt im hohen Maße
von der Entwicklung skandinavischer Telekommunikationsunternehmen ab, deren
Zulieferindustrie auch in Estland beheimatet ist. Das Vorjahresniveau des Leistungsbilanzdefizits wird 2002 jedoch
in jedem Fall überschritten.
Die ausländischen Direktinvestitionen blieben in der
ersten Jahreshälfte auf Vorjahresniveau stabil hoch,
konnten jedoch nur die Hälfte
des Leistungsbilanzdefizits
ausgleichen. Die Inflation
sank im ersten Halbjahr bis
auf 2,6% im August. Im Jahresschnitt ist mit 4,0% zu
■
rechnen.
Ausblick
Estland – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
4,6
4,1
11,3
8,2
9,8
–0,3
–0,6
–3,4
–14,8
3,3
12,2
–4,6
7,1
14,5
13,3
4,0
13,6
–1,0
5,0
7,8
9,1
5,8
12,6
0,4
4,5
6,2
7,3
4,0
12,1
0,8
5,2
7,2
9,0
4,2
11,9
-0,2
2.399
3.394
–427
–9,2
512
2.608
56,0
2,1
15,78
14,07
2.360
3.130
–232
–4,7
209
2.701
55,4
2,4
15,65
14,68
3.588
4.420
–319
–5,7
351
3.265
58,6
2,1
15,65
16,97
3.751
4.633
–380
–6,1
383
3.662
59,3
1,9
15,65
17,48
3.450
4.600
–629
–9,5
385
4.150
64,3
1,8
15,65
16,90
3.600
4.800
–542
–8,0
405
4.600
67,6
1,9
15,65
16,80
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Inflation (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
EEK/EUR (Jahresdurchschnitt)
EEK/USD (Jahresdurchschnitt)
Im Jahr 2003 wird sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes
gegenüber 2002 etwas beschleunigen. Unter der Annahme einer
relativen Stabilisierung des
Telekomausrüstungssektors sollten
die Exporte im Vergleich zu 2002,
insbesondere in die EU, wieder leicht
zunehmen. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Beitrittsverhandlungen steigen erfahrungsgemäß die
Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen und stützen somit die Leistungsbilanz. Konsum und Investitionen nehmen bei wachsenden Reallöhnen und niedrigeren Arbeitslosenzahlen weiterhin stark zu. Die
Inflation bleibt über dem EU-Niveau
und verharrt auf etwa 4%.
Quelle: IMF, WIIW, NBRM, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
CEE-Report 4-2002
23
Sebastian Leitner
Lettland
Fläche: 64.589 km2
Bevölkerung: 2,4 Mio.
Präsidentin: Vaira Vike-Freiberga
Ministerpräsident:
Andris Berzins
BIP (2001): 8,5 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 3.600 EUR
Politische Situation
Binnennachfrage stützt Konjunktur
Wirtschaftliche
Situation
Die Parlamentswahlen im
Oktober dürften laut Umfragen einen Regierungswechsel
nach sich ziehen. Die neu
gegründete Partei Neue Ära
des ehemaligen Präsidenten
der Zentralbank Einars
Repse liegt in den Umfragen
mit 20% deutlich in Führung.
Die regierenden Koalitionspartner dürften an Parlamentssitzen einbüßen. Der
Weg der EU-Annäherung und
strikten Haushaltpolitik ist jedoch über Parteigrenzen hinweg unbestritten. Im Juni
wurde im Rahmen der EUBeitrittsverhandlungen das
27. Kapitel (Regionalpolitik)
vorläufig abgeschlossen.
Das Wachstum der lettischen Wirtschaft verlangsamte sich im ersten Quartal des
Jahres auf 3,8%. Die Sachgüterproduktion blieb mit +2,9%
nach hohen Investitionszuwächsen im Vorjahr hinter
den Erwartungen zurück.
Stärkster Wachstumsmotor
war der von expandierender
privater Nachfrage belebte
Einzelhandel mit einem Plus
von 8,9%. Die Investitionen
schlossen an die Vorjahresdynamik an und stiegen um 10%
im ersten Quartal. Die Warenexporte stagnierten nahezu,
die Nachfrage des Haupthandelspartners Deutschland ging
um 15% zurück.
Trotzdem sank das Leistungsbilanzdefizit auf 3,9%
des BIP aufgrund stabiler
Dienstleistungsexporte. Das
Budgetdefizit wurde trotz anstehender Wahlen auf 0,3%
des BIP im ersten Quartal gesenkt. Die überraschend hohen Steuereinnahmen begünstigen eine weitere Konsolidierung des Staatshaushaltes.
Das Wirtschaftswachstum wird sich 2002 gegenüber dem Vorjahr verlangsamen. Der private Konsum
wird jedoch aufgrund steigender Löhne und Gehälter
(+5% real im 1. Halbjahr)
weiter zunehmen. Das niedrige Zinsniveau führt zu einem
starken Anstieg der Kredite
(+29% im ersten Halbjahr)
und beschleunigt das Wachstum der privaten Investitionen. Die wachsenden Einnahmen erlauben der öffentlichen Hand Ausgabensteige-
rungen auch bei Einhaltung
des Konsolidierungspfades.
Die Exporte zogen im Jahresverlauf wieder leicht an. Die
schwache Dynamik der Nachfrage aus den EU-Ländern
wird durch steigenden Importbedarf Russlands kompensiert. Die Umstrukturierung der Hansabank Gruppe
zu Jahresende führte zu einem Nettoabfluss ausländischer Direktinvestitionen im
vierten Quartal 2001. Im ersten Halbjahr 2002 wuchsen
die Nettozuflüsse im Zuge
des fortschreitenden Privatisierungsprozesses wiederum
enorm und überstiegen erstmals seit vier Jahren das
Leistungsbilanzdefizit. Die
Inflation sank im August auf
0,9% im Jahresvergleich, im
Jahresdurchschnitt 2002 wird
■
sie etwa 2,6% betragen.
Ausblick
Lettland – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
3,9
2,0
44,0
4,7
14,2
0,1
2,8
–8,8
–4,0
2,4
14,2
–4,0
6,8
3,2
20,0
2,6
14,5
–2,8
7,7
6,9
11,6
2,5
13,0
–2,1
5,1
5,4
7,0
2,6
13,1
–0,3
6,3
6,2
9,0
2,7
12,5
–0,5
1.798
2.809
–581
–10,7
270
2.770
50,9
2,2
0,66
0,59
1.770
2.733
–612
–9,8
310
3.580
57,5
2,6
0,62
0,58
2.213
3.350
–530
–6,9
431
5.067
65,7
2,6
0,56
0,61
2.521
4.057
–836
–9,8
193
6.346
74,5
3,2
0,56
0,64
2.609
4.463
–780
–8,5
510
7.000
79,8
3,1
0,57
0,62
2.818
4.820
–810
–8,2
525
7.700
82,6
3,0
0,57
0,62
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Inflation (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
LVL/EUR (Jahresdurchschnitt)
LVL/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: IWF, WIIW, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
24
CEE-Report 4-2002
Das BIP-Wachstum wird sich mittelfristig auf 6% einpendeln. Steigende
Reallöhne und leicht sinkende Arbeitslosenzahlen wirken sich positiv
auf den privaten Konsum aus. Investitionen im privatwirtschaftlichen
Bereich sowie von öffentlicher Hand
erhöhen sich im Vorfeld des EUBeitritts. Unter der Annahme einer
etwas verbesserten EU-Konjunktur
2003 sollten nicht nur die Exporte
nach Russland sondern auch jene
nach Westeuropa wieder stärker
anziehen, das Leistungsbilanzdefizit
verbleibt jedoch auf hohem Niveau.
Nach abgeschlossenen EU-Beitrittsverhandlungen werden erfahrungsgemäß steigende ausländische
Direktinvestitionen die Konjunktur
beleben und die Zahlungsbilanz stützen. Die Inflation verbleibt unter 3%.
O S T E U R O PA
Sebastian Leitner
Litauen
Fläche: 65.301 km2
Bevölkerung: 3,5 Mio.
Präsident: Valdas Adamkus
Ministerpräsident:
Algirdas Brazauskas
BIP (2001): 13,4 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 3.840 EUR
Politische Situation
Russische Nachfrage belebt Wachstum
Wirtschaftliche
Situation
Die seit Juni 2001 regierende Koalition aus Sozialdemokraten und Neuer Union
führt Litauen in Richtung EUund NATO-Beitritt. Bei den
EU-Beitrittsverhandlungen
wurde mit dem vorläufigen
Abschluss des Energiekapitels
die Schließung des AKW Ignalina bis 2009 vereinbart. Die
Suche nach strategischen
Partnern für zu privatisierende Unternehmen nicht nur in
der EU, sondern auch in Russland, dürfte wirtschaftspolitisch erfolgreich sein, bringt
jedoch innenpolitische Widerstände für Ministerpräsident
Brazauskas mit sich. Die Verhandlungen über das Grenzregime gegenüber Kaliningrad könnten die Beziehungen mit Russland belasten.
Litauen verzeichnete mit
5,8% im ersten Halbjahr das
stärkste Wirtschaftswachstum
unter den Baltischen Staaten.
Die private Konsumnachfrage
stieg im gleichen Tempo wie
die Gesamtwirtschaft, während die Investitionen (+8%
im 1.Quartal) wie im Vorjahr
überdurchschnittlich zulegten. Die Exporte nahmen im
ersten Halbjahr um 3,3% zu,
besonders jene nach Russland, aber auch Ausfuhren in
die EU stiegen. Transport und
Handel wuchsen am schnellsten, der Transitverkehr von
Russland nach Kaliningrad
bildet einen zunehmend bedeutenden Wirtschaftsfaktor
für Litauen. Der Verkauf eines 27%-Anteils der Mazeikiu
Nafta Raffinerie an den zweitgrößten russischen Ölproduzenten Jukos im Juni wird
Produktion und Ausfuhr von
Mineralölprodukten weiter
Auftrieb geben. Stark steigende Staatseinnahmen führten
im ersten Halbjahr zu einem
Überschuss im Bundesbudget
von 0,5%, der Raum für höhere Sozialausgaben und zusätzliche öffentliche Investitionen
in die Infrastruktur lässt. Ziel
der Regierung ist ein ausgeglichener Haushalt im Jahr
2002. Mit einer Quote von
17,2% Beschäftigungssuchenden im 1.Quartal 2002 bleibt
Litauen aber Spitzenreiter des
Baltikums in puncto Arbeitslosigkeit.
Die litauische Wirtschaft
wird auch im Jahr 2002 mit
annähernd 6% das Wachstumstempo des Vorjahres bei-
behalten. Steigende Industrieproduktion und Handelsumsätze versprechen eine fortgesetzt kräftige Binnennachfrage, die Impulse gehen mehr
vom privaten Konsum als von
der Investitionstätigkeit aus.
Die Auslandsnachfrage wird
sich im 2. Halbjahr weiter beschleunigen, das dynamische
Einfuhrwachstum führt aber
zu einer leicht verschlechterten Leistungsbilanz (–6% des
BIP im 1. Halbjahr). Der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen war im ersten
Halbjahr auf etwas niedrigerem Niveau als 2001, jedoch
deckt er fast 80% des Leistungsbilanzdefizits ab. Die
Preise gingen nach leichtem
Anstieg Anfang des Jahres im
August um 1,1% zurück. Im
Jahresdurchschnitt wird die
■
Inflation 1,5% betragen.
Ausblick
Litauen – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
5,1
7,0
9,9
5,1
13,3
–5,9
–4,1
–8,0
–6,3
0,8
14,1
–8,5
3,8
7,0
–3,9
1,0
15,4
–3,3
5,9
14,9
10,6
1,3
17,0
–1,9
5,8
8,5
7,9
1,5
16,8
–1,4
6,5
10,5
8,2
2,0
16,0
–1,3
3.558
4.922
–1.161
–12,1
791
3.344
34,8
2,6
4,47
4,00
2.946
4.261
–1.118
–11,2
447
4.156
41,6
2,7
4,27
4,00
4.380
5.573
–730
–6,0
420
5.252
43,0
2,7
3,70
4,00
5.456
6.693
–639
–4,8
489
5.868
43,7
2,9
3,60
4,00
6.300
7.900
–900
–6,0
600
5.900
39,2
2,9
3,45
3,68
6.600
8.200
–800
–4,9
600
5.700
35,4
2,7
3,45
3,42
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Inflation (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
LTL/EUR (Jahresdurchschnitt)
LTL/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: IWF, WIIW, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
Das BIP-Wachstum könnte sich im
nächsten Jahr auf 6,5% beschleunigen. Die private Konsumnachfrage
bleibt hinter der Entwicklung der
Gesamtwirtschaft zurück. Investitionen und Ausgaben der öffentlichen
Hand steigen im Vorfeld von EU-Beitritt und Neuwahlen stärker an. Unter der Annahme eines leichten Aufschwungs der EU-Konjunktur stabilisieren steigende Exporte nach Westeuropa, sowie der starke Importbedarf Russlands die Handelsbilanz.
Der erfolgreiche Abschluss der EUBeitrittsverhandlungen führt erfahrungsgemäß zu zusätzlichen ausländischen Direktinvestitionen, die das
Leistungsbilanzdefizit ausgleichen
könnten. Die Inflation bleibt mit 2%
niedrig, die Arbeitslosenquote verharrt jedoch auf hohem Niveau.
CEE-Report 4-2002
25
[email protected]
Walter Pudschedl
Serbien und Montenegro
Fläche: 102.173 km2
Bevölkerung: 10,6 Mio.
Präsident: Vojislav Kostunica
Ministerpräsident: Dragisa Pesic
BIP (2001): 12,0 Mrd. EUR
BIP pro Kopf (2001): 1.130 EUR
Politische Situation
Die Verhandlungen über
eine neue gemeinsame Verfassung für die Union Serbien
und Montenegro konnten
noch immer nicht abgeschlossen werden, da vordergründig
keine Einigung über die Art
der Entsendung bzw. Wahl
der Abgeordneten zum
Unionsparlament erzielt werden konnte. Damit könnte
sich auch die Aufnahme
in den Europarat, die am
7. November fixiert werden
soll, verschieben.
Ein Abschluss der Verhandlungen scheint nun erst
nach der Stichwahl um die
Präsidentschaft in Serbien im
Oktober, die zwischen dem
jugoslawischen Präsidenten
Kostunica von der Demokratischen Partei Serbiens (DSS)
und dem stellvertretenden
Noch keine Einigung über Union
Ministerpräsidenten Labus,
unterstützt vom Parteienbündnis DOS, entschieden
wird, und nach den Parlamentswahlen in Montenegro
am 20. Oktober, wahrscheinlich. Die vorgezogenen Wahlen in der kleineren Teilrepublik waren notwendig geworden, nachdem die Anhänger
eines unabhängigen Montenegros als Reaktion auf die
Zustimmung von Präsident
Djukanovic zum Abkommen
mit Serbien aus der Regierung austraten.
Schwache wirtschaftliche Basis dämpft
Die wirtschaftlichen Reformen und die Fortschritte
insbesondere in der Privatisierung sind trotz der innenpolitischen Spannungen beachtlich. Bisher führten die
Bemühungen jedoch noch
nicht zu den gewünschten
Erfolgen, denn nach ersten
Schätzungen lag das Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr mit rund 2% deutlich unter den Erwartungen. Vor allem die rückläufige Entwicklung in der Industrie, bedingt
durch Materialengpässe, Kapitalknappheit und geringer
heimischer Nachfrage, dämpfte das Ergebnis. Allerdings ist
die wirtschaftliche Entwicklung regional sehr unterschiedlich. Während sich in
der Vojvodina, der nördlichen
Provinz Serbiens, und um die
Hauptstadt Belgrad ein dynamischer Aufwärtstrend vollzieht, ist die Entwicklung in
Zentralserbien und vor allem
in Montenegro noch sehr verhalten. Montenegro, wo der
Euro als Zahlungsmittel
dient, sollte jedoch in den
Sommermonaten vom Tourismus profitiert und dadurch
einen wichtigen Wachstumsimpuls erhalten haben.
In Serbien hat sich im
Jahresverlauf die makroökonomische Lage durch die anhaltende Stabilität des Dinar,
dem Anstieg der Devisenreserven der Nationalbank auf
über 2 Mrd. Euro per Ende
August und dem fortgesetzten
Inflationsrückgang auf unter
20% im Jahresabstand weiter
gefestigt. Die geringere Inflation führt zudem zu höheren
Realeinkommen, die sich im
Einzelhandel in starken Zuwachsraten auswirken. Allerdings schlägt sich diese Entwicklung auch in steigenden
Importen nieder, die über eine Verschlechterung der Handelsbilanz eine deutliche Erhöhung des Leistungsbilanz■
defizits verursachen.
Ausblick
Serbien & Montenegro – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
2,5
3,6
–2,2
29,8
25,4
–7,4
–17,7
–23,1
–29,7
42,4
25,5
–8,1
6,4
11,2
–
71,8
26,8
–3,1
6,2
–2,4
–
91,3
28,0
–1,3
4,0
2,0
–
21,5
30,0
–5,7
4,0
3,5
–
12,0
30,0
–5,3
2.567
4.335
–521
–4,3
101
10.330
84,4
0,9
10,5
9,3
1.404
3.090
–716
–5,2
105
12.138
87,8
1,0
11,7
11,1
1.864
4.015
–660
–6,5
27
12.230
121,4
1,5
34,9
37,5
2.235
5.398
–696
–6,0
168
12.542
107,5
2,7
59,4
66,7
2.100
5.300
–1.300
–8,6
300
9.000
60,7
4,1
60,0
63,8
2.100
5.200
–1.200
–7,4
–
8.900
55,6
4,9
66,0
65,3
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Inflation (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
YUM/EUR (Jahresdurchschnitt)
YUM/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: WIIW, NBJ, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
26
CEE-Report 4-2002
Nach der makroökonomischen Stabilisierung kann Jugoslawien mittlerweile auch eine Reihe struktureller Reformfortschritte vorweisen.
Insbesondere die Bankenrestrukturierung ist fast abgeschlossen. Weitere Schwerpunkte in Abstimmung
mit dem IWF, mit dem im Mai ein
neues Abkommen über 850 Mio.
USD angelaufen ist, sind die weitere
Reform des öffentlichen Haushaltes
und Fortschritte bei der Privatisierung. Das Zustandekommen
des IWF-Abkommens war eine
Bedingung für den mit dem Paris
Klub vereinbarten Schuldennachlass
von insgesamt 66%. Die Verhandlungen mit dem London Klub, wo
Jugoslawien eine ähnliche Regelung
anstrebt, laufen noch.
O S T E U R O PA
[email protected]
Hans Holzhacker
Ukraine
Fläche: 603.700 km2
Bevölkerung: 49,3 Mio.
Präsident: Leonid Kutschma
Ministerpräsident:
Anatolij Kinach
BIP (2001): 41,9 Mrd. Euro
BIP pro Kopf (2001): 860 Euro
Erhöhte Spannungen
Politische Situation
Nach Massendemonstrationen gegen Präsident Leonid
Kuchma (mit einigen zehntausend Teilnehmern am 16. September) hat sich der Konflikt
zwischen Präsident und Regierung auf der einen Seite und
der Opposition auf der anderen
erheblich verschärft. Präsident
Kuchma hat die Forderung des
Oppositionsbündnisses „Erwache Ukraine“ nach seinem
Rücktritt zurück gewiesen.
Neun Fraktionen des Parlaments haben eine Mehrheitsfraktion gebildet, um die Regierung in der heiklen Lage arbeitsfähig zu halten. Allerdings
ist ihre Mehrheit dünn und bei
den rasch wechselnden Koalitionen im ukrainischen Parlament sind Zusammenschlüsse
beständig vom Zerfall bedroht.
Die Schwäche des Oppositionsbündnisses ist andererseits
seine innere Heterogenität.
Mittelfristig dürfte „Unsere
Ukraine“ unter dem ehemaligen Premierminister Viktor
Juschtschenko, die mit 23%
bei den Parlamentswahlen im
März die stärkste Fraktion
wurde, von der gegenwärtigen
Lage profitieren. Außenpolitisch erschwert die Streichung
eines erheblichen Teiles der
Wirtschaftshilfe der USA
wegen des Verdachts, dass die
Ukraine im Jahr 2000 ein Luftabwehrsystem (mit Namen
Koltschuga) an den Irak verkauft habe, die Lage des
Landes.
Wachstum langsamer
Ein geringeres Investitionswachstum ließ das BIP in
den ersten acht Monaten
nach offiziellen Angaben
„nur“ mehr mit 4,2% im Jahresabstand wachsen, im gleichen Zeitraum 2001 waren es
noch 10,8% gewesen und im
Gesamtjahr 2001 9,1%.
Bei wenig veränderten
Exporten und Importen ließen höhere Einnahmen aus
dem Gastransit und höhere
Transferzahlungen den Leistungsbilanzüberschuss von
0,8 Mrd. USD im ersten Halbjahr 2001 auf 1,3 Mrd. USD
im ersten Halbjahr 2002 ansteigen. Die Devisenreserven
(ohne Gold) wuchsen bis August auf 3,6 Mrd. USD. Sie
sollten für den Schuldendienst 2003 ausreichend sein,
2004 und danach allerdings
nur, wenn eine einigermaßen
restriktive Wirtschaftspolitik
einen zumindest geringen
Leistungsbilanzüberschuss
sicherstellt.
Finanzierung des
Budgets schwierig
Ende September hat die
Regierung den Budgetentwurf
für 2003 vorgelegt. Danach
sollen die Einnahmen des
Zentralstaates 2003 von 45,4
Mrd. UAH im Budgetgesetz
für dieses Jahr auf 47,1 Mrd.
UAH steigen (18,5% des BIP)
und die Ausgaben von 49,6
Mrd. UAH auf 47,9 Mrd. UAH
(18,8%) fallen. Die Einnahmen inkludieren Privatisierungserlöse von 2,1 Mrd. UAH
(0,4 Mrd. USD). Es sollen UAH
1,3 Mrd. (0,2 Mrd. USD) am
heimischen Markt geborgt
werden. Immerhin 4,7 Mrd.
UAH (0,9 Mrd. USD) sollen
aus dem Ausland kommen. ■
Ausblick
Ukraine – Ausgewählte Indikatoren
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Prognose
–1,7
–1,5
4,8
10,6
3,8
–2,4
–0,4
4,3
2,9
22,8
4,3
–2,3
5,8
12,9
6,5
28,2
4,2
–0,7
9,1
14,2
8,3
12,3
3,9
–1,5
3,8
5,5
6,0
2,0
4,0
–2,8
3,3
4,0
5,0
7,5
4,2
–2,3
12.305
14.931
–1.164
–3,3
671
15.167
43,6
0,5
2,8
2,7
11.683
12.134
772
2,8
394
16.920
61,5
0,8
4,4
4,1
17.009
16.167
1.602
4,8
487
18.262
54,3
0,8
5,0
5,4
19.055
18.846
1.565
3,7
858
18.527
44,2
1,6
4,8
5,4
18.800
18.300
700
1,8
400
17.200
40,5
2,1
5,5
5,4
18.700
19.400
–100
–0,2
500
15.800
36,7
1,5
5,2
5,5
Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real)
Industrieproduktion (real)
Bruttoanlageinvestitionen (real)
Inflation (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt)
Budgetsaldo (in % des BIP)
in Mio. EUR
Güterexporte
Güterimporte
Leistungsbilanzsaldo
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
Ausl. Direktinvestitionen (Nettozufluss)
Bruttoauslandsverschuldung
Bruttoauslandsverschuldung (in % des BIP)
Importdeckungsquote (in Monaten)
UAH/EUR (Jahresdurchschnitt)
UAH/USD (Jahresdurchschnitt)
Quelle: UEPLAC, Ukrainische Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt Konzernvolkswirtschaft
Die scharfen politischen Spannungen machen Aussagen über das
künftige Schicksal der Ukraine
schwierig. Es zeichnet sich ab, dass
verschiedene Gruppierungen im
ukrainischen Parlament ihre politische Unterstützung der Regierung
mit Forderungen nach höheren
Zahlungen aus dem Budget für ihre
Klientel verbinden werden. Unter
diesen Umständen ist es fraglich, ob
die Ausgabenreduktion, wie im Budgetentwurf geplant, durchgehalten
werden kann. Ebenso fraglich ist,
angesichts der Spannungen mit den
USA, ob der Zustrom von 0,9 Mrd.
USD aus dem Ausland ins Budget
realistisch ist. Bis zur Klärung der
politischen Verhältnisse erscheint bei
Investitionen in der Ukraine jedenfalls erhöhte Vorsicht geboten.
CEE-Report 4-2002
27
Gábor Hunya
Bulgaria
Area: 110,912 sq. km
Population: 7.8 mn
President: Georgi Parvanov
Prime minister:
Simeon Saxe-Coburg-Gotha
GDP (2001): EUR 14.4 bn
Per capita GDP (2001): EUR 1,840
Slowdown and structural problems
Political situation
programme with which the
government won the elections. It is therefore not surprising that public opinion is
shifting in favour of the opposition. This is unlikely to suffice for early elections unless
the MRF, the junior coalition
partner which represents the
Turkish minority, causes the
coalition to collapse due to
the consequences of privatising the tobacco company.
Bulgarian officials are
hoping that this year’s report
of the European Commission
will conclude that there is a
functioning market economy
in Bulgaria. With 22 negotiation chapters closed with the
EU, Bulgaria’s position is similar to the ten countries which
are to close negotiations by
In August it was one year
since the government headed
by Simeon Saxecoburggotski
came to office. Although the
prime minister promised a
general improvement of living standards within 800 days,
the population got tired of
waiting for the improvements
before half this period had
elapsed. In the implementation of its measures, the government opted for stability
rather than deficit spending.
Tax reductions have been
postponed and decisions on
privatisation are as slow as
before. The government’s economic policy is more in line
with the agreements concluded with the IMF than with the
the end of this year, but there
is no chance of Bulgaria being
included in the first wave. At
the NATO summit in Prague
in November, Bulgaria hopes
to receive an invitation to join
the alliance.
Economic situation
Following first-quarter
growth of 3.2%, economic
growth actually accelerated to
5.3% in the second quarter,
thanks also to growth of almost 11% in gross fixed capital formation on a year on
year basis. Lower real wages
and retail sales indicate decreasing consumer spending.
Private consumption weakened in the second quarter to
+1.3% as against +4.1% dur-
Bulgaria – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
2002
2003
Forecast
3.5
–12.7
22.9
22.3
12.2
1.1
2.4
–12.5
25.3
2.6
13.8
–0.9
5.8
2.3
8.2
10.3
18.1
–1.1
4.0
0.7
19.9
7.4
17.5
–0.9
3.5
2.0
12.0
7.1
17.1
–0.8
4.5
6.0
10.0
4.5
17.0
–0.8
3,767
4,109
–55
–0.5
488
9,737
88.9
5.5
1,969,5
1,760.7
3,756
4,769
–611
–5.3
448
10,231
88.0
5.7
1.96
1.84
5,220
6,492
–759
–5.9
814
12,119
93.4
5.2
1.96
2.12
5,691
7,439
–991
–6.5
460
11,848
78.0
4.8
1.96
2.18
5,500
7,000
–700
–4.2
640
10,600
64.5
5.6
1.96
2.20
5,800
7,300
–800
–4.3
740
10,400
56.8
5.1
1.96
2.06
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: BGN/EUR1)
Average exchange rate: BGN/USD1)
1) On 5 July 1999 three digits were struck off
Sources: WIIW, Bulgarian National Bank, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
28
CEE-Report 4-2002
ing the first three months. But
the decline of industrial output stopped in the second
quarter. In the first six
months of 2002 it increased by
1.5%, and at an even faster
rate in the manufacturing sector. Output grew particularly
strongly in the export-oriented industries, clothing and
leather. Due to recent investments, some more technologically advanced industries like
communications equipment
and office machinery showed
a jump in output. This may indicate the start of a structural
change in the low-tech dominated Bulgarian manufacturing industry.
External imbalance
continues
The external position remained under pressure as export growth, in euroterms, declined by 2.4% compared with
the first half of the previous
year. Looking at the structure
of exports, this decline is not a
cause for concern. Export revenues contracted mainly in
the group of energy and raw
materials, while revenues
from consumer goods, primarily clothing and footwear,
expanded. At the same time,
imports were curtailed so that
the trade gap hardly widened.
With higher tourism revenues
and private transfers, the current account gap calculated in
current euro terms narrowed
somewhat compared with the
first half of 2001. The current
account deficit will amount to
around 4% of GDP, which is
lower than the previous year.
EASTERN EUROPE
As the nominal exchange
rate to the EUR is kept constant by a currency board, the
real appreciation of the lev
has undermined the ability to
remain competitive. However,
in the labour-intensive sectors this could be compensated by higher productivity.
Further decline in
inflation
Inflation remained relatively high in the first half of
the year, at 6%, largely on account of an increase in government controlled prices,
but dropped to 4.5% in August
on a year on year basis on account of declining foodstuff
prices. For 2002 as a whole,
we expect the figure to average 6%. The rate of inflation
will continue to decline next
year, but at a slower pace.
The consolidated state
budget recorded a surplus in
the first seven months of the
year. It is likely that the objective of keeping the 2002 budget deficit to 0.8% of GDP will
be met.
Sale of Bulgartabac
The privatisation of the
major state-owned companies remains sluggish and
has not had any lasting positive impact on the economy.
After a long battle of bidders
for the state-owned cigarette
maker Bulgartabac, a local
consortium headed by Tobacco Capital Partners (TCP) was
declared the winning bidder.
Deutsche Bank backed TCP
which offered EUR 110 mn
for an 80% stake. The losers,
however, which include a
Greek-Austrian consortium,
and a Russian investor did not
accept the ruling and filed
complaints. On the whole, the
privatisation was in line with
tender regulations and there
is little hope for the losers to
challenge it under normal
circumstances. The junior coalition partner, MRF representing the Turkish minority
has its own stake in this issue, as most of the tobacco
growers are ethnic Turks.
Trade unions have contested
the upcoming lay-offs. The
purchase agreement itself
has to be signed by October 7,
and in the meantime the payment options will be discussed.
In the final stage of the
procedure for the privatisation of up to 65 percent of the
capital of the Bulgarian Telecommunications Company
(BTC) the Privatisation Agency decided to prolong the
term for submitting the final
bids until 24th September
2002. Privatisation of Biochim
Bank, originally envisaged for
the year 2000, was finalised
only in August 2002. Bank
Austria Creditanstalt thereby
acquired a majority interest.
The envisaged privatisation
Outlook
Economic growth cannot accelerate without a recovery of Western markets. The government will
maintain its prudent budgetary policy and adhere
to the currency board arrangement. These commit-
Inflation
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
–1
–2
–3
2000
2001
2002
change from previous year in %
change from previous month in %
of companies in the power
generation sector did not take
place. Liberalisation measures concerning retail distribution of natural gas were
not implemented, which
means that privatisation in
this area cannot commence.
Exchange of Brady
bonds
In June the Bulgarian
government received the last
tranche granted in connection
with a 3-year stand-by agreement with the IMF. The completion of the agreement can
be considered a success and
an indicator of an appropriate
economic policy. But there
are also unfulfilled promises
that would have significantly
reduced state intervention in
Bulgaria’s businesses.
ments exclude any major policy designed to stimulate demand, but they exert pressure with a view to
accelerating the privatisation process and the restructuring of businesses in order to reduce payment arrears in the public sector. The government
wants to narrow the budget deficit slightly to 0.7%
A second exchange of
Bulgarian Brady bonds for
dollar-denominated Eurobonds with a maximum value
of USD 800 mn is scheduled
for autumn. The expected reduction of the nominal value
of Bulgaria’s debt is USD 87
mn. Added to the released security this results in a total
USD 238 mn reduction of net
debt. The exchange will take
place by increasing the volume of the dollar-denominated Eurobond issue of March
2002. According to the finance
minister, the swap carries
minimal risk. The terms of
the forthcoming transaction
remain the same: Bulgaria
will set the minimum price of
the new bonds, while investors will set the amount and
the price of the exchange of
■
Brady bonds.
of GDP in 2003. The prospects for the labour market
are not bright and unemployment is likely to persist
at around 17%–18%. The chronic external imbalance remains a problem but in the short term its financing seems to be assured. Foreign indebtetness
will continue to decline as a ratio of GDP.
CEE-Report 4-2002
29
[email protected]
Walter Pudschedl
Croatia
Area: 56,538 sq. km
Population: 4.5 mn
President: Stipe Mesic
Prime Minister: Ivica Racan
GDP (2001): EUR 22.6 bn
Per capita GDP (2001): EUR 5,030
Solutions to old and new problems remain blocked
Political situation
Croatia at the beginning of
the year was reflected in first
quarter GDP growth of 4.6%
in a year-on-year comparison.
Growth was driven by private
consumption, which increased 6%, and investments,
which actually grew by over
9%. Both components of
domestic demand were
strengthened by developments in the banking sector.
In the first three months
of the year, lending volume to
households showed average
growth of 30% as against the
previous year, and loans to
the business sector showed a
distinct upward tendency with
growth of over 20%. The
main reason for the dynamic
growth of investments is,
however, the public-sector infrastructure expansion program, which is reflected
above all by strong growth in
In view of the coalition
government’s broad base, and
its relatively small majority in
parliament, economic policies
are not expected to reflect any
greater reform tendencies
over the next few months. Although the Racan administration can point to progress
with regard to the start of the
INA and HEP privatisations,
important initiatives in the
fields of public health, justice
and administration have yet
to be taken. The Ministry of
Defence represents a particular challenge, since it must be
prepared for anticipated
NATO membership by Defence Minister Zeljka Antunovic.
The tension between the
two strongest parties in the
coalition government, the
Social Democrats (SDP) and
the Social Liberals (HSLS)
reached new levels during the
summer, and led to the resignation of Social Democratic
Prime Minister Ivica Racan.
However, President Mesic
again assigned Racan with the
task of forming a government,
which was sworn in to office
at the end of July. The Social
Liberals led by Drazen Budisa
are no longer represented in
the grand coalition. In addition to the SDP, the administration comprises the Farmer’s Party (HSS), the Liberal
Party, the Independent Liberal fraction (which split off
from the Social Liberals), and
independent experts.
Economic situation
The acceleration in economic growth observed in
Croatia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
2.5
3.7
3.0
5.7
17.6
–1.5
–0.4
–1.4
–5.9
4.2
19.5
–7.1
3.7
1.7
–3.5
6.2
21.5
–7.6
4.1
6.0
9.7
4.9
22.3
–4.9
3.8
3.0
4.5
2.3
22.9
–4.5
3.6
4.0
4.7
3.0
22.0
–3.8
4,116
7,843
–1,368
–7.0
563
8,570
44.1
3.2
7.12
6.36
4,098
7,193
–1,303
–6.9
1,180
9,254
49.0
3.7
7.58
7.11
4,941
8,444
–406
–2.3
798
11,903
57.8
4.4
7.64
8.27
5,304
9,781
–717
–3.2
912
12,481
55.2
5.3
7.47
8.34
5,400
10,200
–900
–3.5
900
13,900
57.7
6.6
7.43
7.90
5,450
10,200
–900
–3.4
800
13,700
53.9
6.8
7.55
7.48
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: HRK/EUR
Average exchange rate: HRK/USD
Sources: WIIW, CNB, CBS, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
30
CEE-Report 4-2002
the construction industry,
particularly in road construction.
According to preliminary
indicators, private consumption and investment continued to drive economic growth
over the summer months. The
growth in lending to both
households and businesses
actually accelerated slightly.
Private consumption also benefited from higher increases
in real wages and salaries
from April to June. Following
a slight 0.7% decline in net
wages and salaries in the first
quarter on a year-on-year basis, wage growth sharply accelerated in the following
months. For the first six
months of the year, real wages and salaries therefore actually increased by an average
of 1.7% (net) as against the
previous year. The average
net wage in the meantime
now amounts to some kuna
3,800 or, for the first time,
somewhat over EUR 500. The
positive developments in real
wages and incomes over the
past few months have benefited to a large degree from the
sharp decline in the rate of inflation, which has in the
meantime dropped below the
2% mark, and which averaged a mere 2.5% in the first
eight months of this year. On
account of the low rate of inflation, retail trade, at least in
the second quarter, achieved
real growth of some 10%.
Over the next few
months, however, the two engines driving domestic demand are expected to start to
gradually weaken. Private
consumption will be increasingly affected by the tense sit-
EASTERN EUROPE
uation on the labour market.
In July, despite it being the
peak of the tourism season,
the unemployment rate
amounted to 22% pursuant to
national statistics. Investment
growth, which has been
largely driven by public-sector infrastructure spending,
will also lose strength in order to avoid aggravating the
country’s budgetary problems. For the current year, we
therefore expect to see a continual decline in the rate of
growth following the strong
economic growth in the first
quarter, and overall GDP
growth of 3.8% for the year as
a whole. This is somewhat
lower than the figure for the
previous year as foreign trade
will be unable to provide any
support to the economy over
the next few months, on account of the weak global
economy.
In 2003 domestic demand,
despite slowing down, will
continue to function as the
driving force behind economic growth. Private consumption and investments will also
continue to support economic
growth next year. On the other hand, it is expected that
public-sector consumption,
which is affected by the budgetary need to re-size the
public sector, will again be
unable to provide any impetus
to growth. On account of the
ongoing economic weakness
in Europe, foreign demand
will provide only a moderate
impetus to growth, leading to
GDP growth of 3.6% in 2003,
slightly below the figure expected for the current year.
No solution for
budgetary problems
The government’s goal is
also to put budget policies on
a sounder footing again. In
view of the next parliamentary elections, which are
scheduled for the changeover
from 2003/2004, we are of the
opinion that the government’s
plan to sharply reduce the
shortfall in the budget of the
central government through
further spending reductions
with respect to public-sector
employees cannot be implemented. It will therefore also
be difficult to successfully
conclude negotiations over a
new standby loan with the
IMF, following the expiry of
the previous agreement in
March. After amounting to
4.5% of GDP in the current
year, we expect a slight decline in the deficit to 3.8% of
GDP in 2003, but the details
will only be discussed by parliament this autumn. The
consolidated budget for the
entire country, even taking
into consideration the expenditures by extra-budgetary
funds, e.g., the motorway construction company, which is
progressing with the ZagrebSplit extension, will probably
Outlook
Economic growth, which is carried by the sustained
recovery in tourism and strong domestic demand,
and supported by expansive monetary and fiscal
policies, will continue to decline over the medium
term. GDP growth this year will drop to 3.8%, and
will decline further to 3.6% in 2003. Without further investments, the tourism industry is approaching the limits of its capacity, and numerous industri-
run a deficit of some 6.5% of
GDP, following a deficit which
we expect will amount to
some 7% of GDP in the current year. The government
has moreover authorised an
assistance programme for five
major troubled shipyards,
with a total volume of kuna
2.8 bn (about EUR 380 mn).
Nonetheless, it is not yet
known when which costs will
be reflected in the budget.
On account of expansive
budget policies, public-sector
debt will also climb sharply
next year. At year-end 2001,
liabilities including guarantees assumed amounted to
just over 50% of GDP, after
having amounted to only
about 25% in 1998. Thus it
will not be possible to continue these policies over the medium-term. The IMF is therefore also urging a reform in
public-sector spending policies, particularly in the areas
of health, social transfers and
investments. A deep cut in
spending is becoming increasingly necessary on account of declining privatisation revenues, but cannot be
expected until after the elections. The government still
expects privatisation revenues of some kuna 2.5 bn
(about EUR 340 mn) in 2003,
primarily from the sale of the
mineral oil company INA.
This means, with the exception of the electricity company
HEP, that all of the attractive
al sectors, such as ship building, which accounts for
some 15% of all exports, are in need of structural
renewal. Moreover, public-sector debt, caused by
the country’s high overall budget deficit of more
than 6% of GDP, already accounts for more than
50% of GDP and cannot be financed over the medium term, which will necessitate a change in course
by the government. Such a change in course will
nonetheless be delayed in view of the approaching
parliamentary elections.
major state-owned companies
have been sold off.
Tourism curbs expansion in current account
deficit
Foreign trade developments over the past few
months have reflected both
weak export demand from
Western Europe and strong
domestic demand. In the first
six months, exports actually
declined somewhat (nominal,
in HRK terms), while imports
grew by over 3%, driven by
both consumption and investment. The resulting increase
in the trade deficit to EUR 2.8
bn in comparison to the previous year (Jan.–Jun. 2001: EUR
2.6 bn) is expected to have
had a modest impact on the
current account, which we
expect will show a mid-year
deficit of EUR 1.7 bn
(Jan.–Jun. 2001: EUR 1.4 bn),
following a deficit of just under EUR 800 mn in the first
quarter. With substantial foreign exchange revenues from
tourism, which were higher
in the third quarter as against
the previous year on account
of a 5% increase in overnight
stays, the current account deficit should only increase to
just EUR 900 mn for 2002 as a
whole. At 3.5% of GDP, the
deficit is at an acceptable
level, and can be financed
through the influx for foreign
■
direct investment.
In view of the tight budgetary situation and the
shortage of domestic capital, the financing of the
structural reforms and the investments which are
necessary over the medium term to remain on a
path of growth and to reduce the high level of unemployment will have to come largely from foreign
investors. A rapid improvement of the country’s microeconomic basis is the key to Croatia’s economic
future and the solution to the country’s macroeconomic problems.
CEE-Report 4-2002
31
[email protected]
Hans Holzhacker
Poland
Area: 312,680 sq. km
Population: 38.6 mn
President:
Aleksander Kwasniewski
Prime Minister: Leszek Miller
GDP (2001): EUR 196.9 bn
Per capita GDP (2001): EUR 5,100
Political situation
Local elections and the
elections of mayors are scheduled for 27th October. The
elections will have a strong
regional flavour, and they will
feature a large number of independent lists and candidates. Attendance at the elections will be low – possibly
40% according to surveys.
The elections will nonetheless put government policy to
the test. A defeat of the current coalition government
comprising the Democratic
Left Alliance (SDL-UP) and
the Polish Peasant Party (PSL)
would prompt the government to act with greater caution in restructuring the budget.
First signs of recovery
GDP growth has
slightly accelerated
consumption will be limited in
2003. In the corporate sector,
real wages and salaries were
1.9% higher in the first eight
months, year on year; in 2001
they rose at a rate of 1.6%. In
August, employment was 4%
below the previous year’s level, and the unemployment
rate amounted to 17.4%, 1.2
percentage points higher than
in August 2001. There are indications of a significant fall in
the saving ratio: in August, the
volume of bank deposits of
private individuals with a maturity of up to two years was a
nominal 6.8% below the level
of August 2001. The slowdown
in the growth of deposits has
been apparent since the beginning of 2002. There have
been negative growth rates in
this area since the introduc-
Poland’s GDP grew by
0.8% in the second quarter
year on year, after expanding
by 0.5% in the first three
months. Growth of private
consumption slowed from
3.5% in the first three months
to 2.9% in the second quarter,
while the contraction in investments in fixed assets
slowed from –13.3% to –8.4%.
There are signs that private consumption may have
again accelerated in the third
quarter. However, as a considerable portion of this is financed by private savings, and
next year will not see any significant acceleration in real
income growth, the impetus to
economic growth by private
Poland – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
4.1
4.3
6.9
7.3
12.0
–3.2
4.0
7.1
3.1
10.1
13.9
–2.7
1.0
–0.2
–9.8
5.5
16.2
–5.2
1.2
1.1
–4.0
2.4
17.5
–6.0
3.0
6.0
8.0
2.8
17.8
–5.7
29,025 28,178 38,842
40,500 42,306 52,158
–6,169 –11,705 –10,816
–4.4
–8.1
–6.3
5,354
5,434
8,996
52,890 61,302 75,188
37.6
42.4
44.1
6.1
5.6
5.6
3.92
4.23
4.01
3.49
3.97
4.35
43,700
54,400
–8,000
–4.0
5,600
76,700
39.0
5.3
3.67
4.09
43,000
52,100
–7,900
–4.1
3,200
77,100
40.0
5.2
3.88
4.13
45,500
55,300
–7,700
–4.1
4,000
76,200
40.6
4.7
4.20
4.16
in EUR mn
Merchandise exports1)
Merchandise imports1)
Current account1)
Current account (in % of GDP)1)
FDI (inflow, net)2)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: PLN/EUR
Average exchange rate: PLN/USD
1) transaction basis; 2) transaction basis, without direct credit
Sources: WIIW, National Bank of Poland, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
32
CEE-Report 4-2002
The growth rate of consumer prices continued to decline despite signs of a slight
recovery of the Polish economy. The rate of inflation fell to
1.2% in August. Poland’s central bank lowered its key interest rates by 50 basis points at
the end of September, a move
which it explained with the
fact that the moderate recovery is not posing a threat to
price stability in 2002 or 2003:
the 28-day repo rate was lowered to 7.5%, the discount rate
to 8.5%, and the Lombard rate
to 10%. At the beginning of
2001 the repo rate was still
19%, and at the beginning of
2002 it was 10%.
2003
Forecast
4.8
3.5
14.2
11.8
10.0
–3.2
Inflationary pressure
remains moderate
Slight improvement in
corporate profitability
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
tion of a 20% capital yield tax
in March.
The profitability of Polish
companies improved somewhat as a result of cost
cutting, despite only moderate increases in turnover. The
aggregate gross profit margins of the more than 15,000
companies employing 50 or
more persons rose from 1.3%
in the first six months of 2001
to a still modest 1.4% in the
first half of 2002. The cost
cuts were achieved largely
through reductions of inventory and personnel. The improvement in profitability
was apparent in most sectors.
The sectors where this was
not the case were the construction industry, metal pro-
EASTERN EUROPE
duction, the hospitality industry, and shipbuilding. In the
shipbuilding sector gross
profit margins contracted
from –2.3% to –9.2%. The
growth of loans granted to
companies slowed to levels
below the inflation rate in the
first quarter of 2002, year on
year; in March and April the
growth rate of corporate
loans was even negative. Between June and August, however, growth rates were again
slightly positive. This trend is
likely to gather momentum
and contribute toward a continued improvement of corporate liquidity. This should
help to stimulate investment
activity.
Boom in new investments
Overall investment spending is still declining, but this
trend could soon change in
view of developments in the
area of new investments. After
falling sharply until the third
quarter of 2001, the number of
new investment projects has
again been increasing since
the fourth quarter of 2001. In
the first three quarters of 2001
they were 12% below the
number of projects initiated in
the previous year, but jumped
to a surprising 82% above the
previous year’s level in the
first six months of 2002. In the
first three quarters of 2001,
the estimated value of the new
investment projects (in current PLN) is 34% less than last
year, but in the first half of
2002 already 23% above last
year’s level. The upturn encompassed nearly all sectors.
Exceptions were chemicals,
metals, electrical household
appliances, electricity-gas-water, and the construction industry.
Threat of zloty
volatility remains
Weaker import growth as
a result of the sluggish economy reduced the current account deficit to USD 4.5 bn or
3.7% of GDP in the first eight
months. This compared with a
deficit of USD 5.1 bn or 4.3%
of GDP in the same period of
the previous year. At the same
time, however, direct investments to Poland declined from
USD 3.7 bn to USD 2.3 bn.
Polish companies raised
foreign loans in the net amount
of USD 0.3 bn (USD 0.4 bn
long-term loans) in the first
eight months of 2001, but paid
back a net USD 0.1 bn (USD 0.2
bn long-term loans) in the
equivalent period of 2002. At
the same time, non-residents
withdrew a net USD 0.1 bn
from Polish accounts. Portfolio
investments by non-residents
however rose from USD 1.6 bn
to USD 2.7 bn, with investments in debt instruments
growing from USD 1.6 bn to
3.2 bn. A substantial proportion
was invested in T-bonds and
T-bills. With persisting large
budget deficits, the zloty remains vulnerable in the event
of an upheaval on international
financial markets, and fluctua-
Outlook
A recovery of investment activity should result in a
gradually higher growth rate of the Polish economy, although all other components of the GDP will
probably grow at only a moderate pace. The combination of lower interest rates and a softer cur-
tions of –/+10% are not to be
ruled out.
Foreign exchange cash
transactions of residents have
assumed substantial proportions. So far, they have had a
rather stabilising impact. In
July, after the zloty temporarily devalued by over 10%
against the euro and over 4%
against the US dollar, inflows
of foreign exchange cash held
by residents outside the Polish
banking system amounted to
USD 1.4 bn.
Budget deficit stable at
high level
Weak growth of revenues
from income tax (adjusted for
inflation 0.7% yoy) meant that
the revenues of the central
government reached only
63% of the annual target in
the first eight months of the
current year, while expenditures amounted to 64%. The
deficit therefore reached 68%
of the total amount budgeted
for the entire year, which is
slightly above the figure that
is normally recorded for this
time of year. The 2002 budget
allows for a central government deficit of PLN 40 bn or
5.2% of GDP, after 4.5% of
GDP in 2001, the general government deficit is limited to a
maximum 6% of GDP. In view
of the moderate inflow of revenues to date, the deficit at
the end of the year is likely to
exceed the already high target
figures.
The deficit was financed
primarily through the issu-
rency, accompanied by continued moderate
growth in wages and salaries, should sufficiently
strengthen corporate finances and permit investments to expand sufficiently to make GDP growth
of perhaps 1.2% this year and 3% in 2003 appear
realistic. Budgetary measures will hardly slow economic growth in 2003. As a result, there is also no
ance of government securities. Privatisation proceeds
were very low at EUR 0.2 bn.
Central government indebtedness increased from EUR 79 bn
at the end of 2001 to EUR 83 bn
at the end of June. Amounts
owed to non-residents rose
from EUR 33 bn to EUR 35 bn.
The face value of PLN-denominated T-bonds held by
non-residents increased from
EUR 5.5 bn to EUR 7.9 bn.
The draft budget prepared by Finance Minister
Grzegorz Kolodko for 2003
calls for a central government
budget deficit of 38.7 bn zloty.
Based on his assumptions of
real GDP growth of 3.5% and
an inflation rate of 2.3%, this
corresponds to 4.9% of GDP.
Kolodko has replaced the formula of his predecessor Marek Belka “1% real growth in
expenditure, independent of
economic growth and revenue” with the formula “GDP
growth to exceed growth in
expenditure”. For 2003 this
was specified as growth in expenditure of 2.2%, adjusted
for inflation. Revenues are
planned to grow by a real
4.3%, which appears to be optimistic. The projections are
based on receipts of about
PLN 2 bn as a result of various
tax amnesties. It is doubtful
whether this can actually be
achieved. It is more likely that
growth in revenue will be
somewhat smaller than the
projections, resulting in a deficit of somewhat more than
■
5% of GDP.
sign of a fundamental restructuring of the budget.
Poland’s application for membership of the EU
could therefore require some rigorous deficitcutting measures in the years 2004–2006, which
could somewhat dampen Poland’s nascent economic upturn.
CEE-Report 4-2002
33
Gábor Hunya
Romania
Area: 238,391 sq. km
Population: 22.4 mn
President: Ion Iliescu
Prime Minister: Adrian Nastase
GDP (2001): EUR 44.3 bn
Per capita GDP (2001): EUR 1,980
Stability with a catch
Political situation
The ruling Social Democrats (PSD) continue relying
on the Hungarian party
(UDMR) for ensuring a majority in parliament. The latter supports the government
in all issues of national importance in exchange for minority rights, like the use of
the native language in public
administration, accreditation
of a Hungarian language private university, etc. The two
parties disagree on some issues in the upcoming constitutional amendment. Among
the opposition parties the
Liberals (PNL) may become
an ally of the ruling party if
UDMR withdraws its support.
A major political crisis or early elections are unlikely.
There are indications that
NATO will admit Romania to
its ranks at the Prague summit in November. This will
first of all serve Romania’s
self-assertion. The current
government sees it as a
chance to regain public support. A government reshuffle
is planned for November
through the establishment of
an economics ministry which
will unite some of the now
dispersed competencies and
place an emphasis on the importance of building strategies.
Economic situation
After a 5.3% surge in GDP
in 2001, economic growth decelerated to 3.1% in the first
quarter of 2002. The growth
of industrial output was also
moderate, 3.6% in the first
half of 2002 against the same
period of the previous year.
Growth was stronger in the
second quarter than in the
first three months, and business surveys reveal a sense of
optimism and a continuing
upward trend in output in industry and exports in the third
quarter of the year.
Industry and exports continue to grow in rather outdated structures. In the first
half of 2002 the growth in output was strongest in the metallurgy sector. This can be
partly due to the positive effects of the privatisation and
restructuring of the largest
steel mill at Galati. Exportoriented clothing and shoe industries benefited from the
relocation of production from
other Central European loca-
Romania – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
–4.8
–17.3
–5.1
59.1
9.2
–2.8
–1.2
–8.7
–10.8
45.8
11.3
–2.6
1.8
8.7
5.5
46.2
10.9
–3.6
5.3
8.2
6.6
34.5
9.0
–3.5
3.5
5.0
7.0
23.5
10.0
–3.0
4.2
7.0
9.0
18.0
9.5
–3.0
7,422
9,768
–2,653
–7.2
1,877
9,490
25.6
1.6
9,928
8,876
7,972
8,991
–1,215
–3.8
965
9,223
28.9
1.6
16,297
15,338
11,215
13,037
–1,474
–3.7
1,101
11,837
29.8
2.1
19,961
21,693
12,707
16,020
–2,622
–5.9
1,269
14,010
31.6
2.9
26,059
29,061
12,800
16,000
–2,300
–5.0
1,200
14,900
31.9
4.1
31,240
34,230
13,400
16,700
–2,500
–5.0
1,500
14,300
28.9
3.5
36,856
36,970
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
tions, like Poland. A boom in
the food industry was based
on the upturn experienced by
the agricultural sector in the
previous year. With a significantly lower grain harvest
this year, agriculture and food
output may fall below preyear levels in the second half
of the year.
The trade deficit narrowed due to an improvement
in the terms of trade in the
first half of 2002. The strengthening of the EUR in relation to
the USD made the major imports of energy less expensive
while export revenues increased if measured in local
currency. Exports grew by
9.2% and imports by 3.1% in
current EUR terms. The trade
deficit amounted to EUR 1,960
mn, which is 14% lower than
the figure recorded in the
same period of the previous
year. The export boom has
continued for the third successive year, which is reassuring when compared with
earlier years and with the
worse results of major export
competitors like Bulgaria and
Poland. Exports increased
most for food and vehicles but
the most important category
of goods continues to be
clothing and metals.
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow. net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: ROL/EUR
Average exchange rate: ROL/USD
Sources: WIIW, CBR, CNS Romania, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
34
CEE-Report 4-2002
Inflation slows
Inflation is falling slowly
but steadily. Consumer prices
in August 2002 were 21.3%
higher than a year earlier and
the rate may decline further
to approximately 20% by the
end of the year. In the current
year, the currency depreciated by 15% against the USD
EASTERN EUROPE
and by 29% against the EUR.
For the calculation of domestic prices the real appreciation against the USD is of primary importance. The central
bank kept buying foreign currency on the market in order
to check the real appreciation
of the leu. As a consequence,
hard currency reserves expanded to 3.8 months of imports and the country’s international risk position improved. The reference rate of
the national bank was reduced from 35% in June 2001
to 30.6% in June 2002, and
further to 27.2% in August.
The average commercial
bank lending rate came down
from 47% to 37% in line with
disinflation, but still contains
a substantial risk premium.
IMF Stand-by tranches
released
The IMF approved the release of tranches two and
three of the current stand-by
arrangement with Romania
on August 27. The decision
enables Romania to draw USD
109 million from the IMF immediately. As a consequence,
the World Bank Private Sector
Adjustment Loan II and the
Private and Public Institution
Building Loan have also been
given the green light.
The IMF praised the favourable macroeconomic per-
formance, including the rate of
economic growth and exports,
as well as the progress in lowering inflation, the reduction
of the budget and current account deficits, and the increasing official reserves. The IMF
criticised the lax wage policy
in the public sector, and the
protracted losses in public enterprises. The quasi-fiscal deficit which is caused by the
state-owned enterprises is expected to be reduced more
rapidly in the future.
The government’s wage
and employment programmes
for 2002 and 2003 remain a
matter of dispute with the
IMF. The two sides differ on
evaluating the effects of the
increase in minimum wages
at the beginning of 2003. The
government will increase
minimum wages from about
EUR 57 to EUR 75 a month.
The impact on demand will
be limited as the tax brackets
will not be adjusted, and an
overall wages drive in the
public sector will be avoided.
Another point of dispute is related to the impact of the increase in energy prices in
2002. A price increase has
been approved, but collecting
revenues will remain difficult.
The government intends to
grant the poorer sections of
the population substantial social compensation if they pay
their bills.
Outlook
The economic growth of 4.5% expected by the government will not materialise. The slow pace of structural change and slack foreign demand will allow
GDP growth of between 3% and 4% both in 2002
Inflation
5.0
60
4.5
50
4.0
3.5
40
3.0
2.5
30
2.0
20
1.5
1.0
10
0
0.5
2000
2001
2002
0.0
change from previous year in % (left-hand scale)
change from previous month in % (right-hand scale)
Further delays in
privatisation
The government is under
pressure from the IMF to
speed up privatisation while
its administrative capacity
and social considerations do
not allow an acceleration of
this process. The sale of the
steel plants of Galati (November 2001) and Tirgoviste (August 2002) are positive examples, but delays in other cases are obvious. Particularly
important is the privatisation
of the largest state-owned
bank, BCR, which would involve the complete sale of the
state’s capital share and
transfer of control to a strategic investor. But the privatisation of BCR, initially sched-
and 2003. At the same time, there are no major
foreseeable risks challenging this moderate economic growth, continuous disinflation or the ability
to meet foreign debt obligations. The government
intends to reduce inflation further, supported by efforts to keep the budget deficit to under 3% of GDP
uled to be finalised no later
than the end of December
2002, was rescheduled for
the end of February 2003.
Gas and electricity distributors have been put in readiness but not slated for privatisation. The privatisation of
Petrom, the national oil company, is also to be completed
in 2003 by selling a 51%
stake in the company. The
privatisation of some large
loss-making manufacturing
companies like ROMAN and
Tractorul in the town of Brasov continues to be delayed
due to the opposition of
strong local trade unions who
want to prevent the companies from passing into for■
eign ownership.
in 2002 and further restrictive measures in 2003.
Monetary policy, implemented within the framework of a managed floating exchange rate regime,
will aim to further reduce inflation, while preventing
an unwarranted real appreciation of the currency.
CEE-Report 4-2002
35
[email protected]
Hans Holzhacker
Russia
Area: 17 million sq. km
Population: 144 mn
President: Vladimir Putin
Prime Minister:
Mikhail Kasyanov
GDP (2001): EUR 345 bn
Per capita GDP (2001): EUR 2,400
Longer-term investment weaknesses would pose a threat
Political situation
however well below the 5%
recorded for 2001. Retail sales
grew by 8.8% (adjusted for inflation), year on year in the
first eight months of 2002,
which is only a little under
the 10.7% of the previous
year. Sales were boosted by a
7.7% rise in real disposable
income, which exceeded the
5.8% of 2001. The growth rate
of industrial output declined
from 4.9% for the whole of
2001 to 3.8% in the first eight
months of 2002, year on year.
The unemployment rate fell
to 7.5% in August; in August
2001 it still amounted to 8.6%.
cluding the 300,000 shareholders of Russia’s UES electricity monopoly, there is every indication that the issue
could be fiercely debated. The
budget for 2003, on the other
hand, has been thoroughly
prepared and will probably be
approved by the Duma without much difficulty. A war
against Georgia because Chechen rebels are operating
from Georgia’s territory, is
unlikely as such a move
would be too unpopular.
The pace of reform is
likely to slow somewhat, since
politicians are becoming
more cautious as the parliamentary elections scheduled
for 2003 draw closer. Given
that Russia’s industry is highly
energy intensive, energy industry reform, in particular,
will be difficult and constitute
a delicate issue before the
elections. President Putin has
recently stated that he wants
to bring energy prices to
world levels only gradually,
despite demands by the WTO
that the process be accelerated. In view of the many interests which are linked to the
reform of the energy industry,
and at present especially of
the electricity industry, in-
Growth is consumption-driven
Weak investment
A sharp rise in private
consumption ensured GDP
growth of 3.9% (adjusted for
inflation) in the first six
months of the year, which is
While consumption continued to boom, investment in
fixed assets slowed markedly.
Russia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
2002
2003
Forecast
–4.9
–5.2
–6.7
27.7
11.9
–5.1
5.4
8.4
4.5
85.7
12.6
–2.9
9.0
11.9
18.0
20.8
10.5
3.0
5.0
4.9
8.7
21.5
9.0
3.1
3.7
3.5
3.0
16.0
8.0
1.0
3.9
5.0
5.0
14.0
9.0
0.2
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)1)
Gross foreign debt (in % of GDP)1)
Import cover (in months)
Average exchange rate: RUB/EUR
Average exchange rate: RUB/USD
67,262 70,928 114,209 115,170 105,400 103,000
52,110 37,061 48,535 60,005 63,000 67,400
614 23,182 50,205 39,165 26,600 19,800
0.2
12.9
17.9
11.3
7.2
5.1
2,480
3,102
2,936
2,835
2,700
4,000
153,612 149,472 151,593 147,811 135,500 126,500
61.9
83.3
54.0
42.8
36.5
32.4
1.3
1.9
4.7
5.2
5.0
4.5
10.8
26.5
26.0
26.1
29.3
33.0
10.1
24.9
28.2
29.2
31.2
32.7
1) excl. CIS
Sources: Goscomstat, CBR, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
36
CEE-Report 4-2002
In the first eight months of the
current year, investment expanded by only 2.4% year on
year, compared with a growth
rate of 8.7% in 2001. This is
particularly worrying as fixed
investment accounted for no
more than 18% of GDP even
in 2001, the year with the
highest ratio since 1997. 18%
is very little for a country that
is amongst the emerging markets.
The slowdown in investment activity is to a large degree attributable to a worsening of the finances in the corporate sector. Corporate profits shrank markedly as a result of weaker export prices
and strong growth in wages
and salaries, but also on account of political pressure
which limited or postponed
increases in tariffs. In the first
seven months of 2002, the aggregated profits of non-agricultural businesses were 44%
below the level of the previous year.
Besides general factors
such as the continued weakness of the legal system and
bureaucratic hurdles, the low
investment levels are also a
result of the high concentration of profits and the inability
of industries (apart from energy and metallurgy) to adequately compete on international markets. These lead to
heavy dependence on a few
sectors or even companies.
The fuel and electricity industries alone accounted for 20%
of the aggregated profits of
the large and medium-sized
non-agricultural businesses
in the first half of the year.
16% was generated through
EASTERN EUROPE
trade, and more than half of
this through foreign trade. A
further 10% of the profits was
obtained from road and pipeline transportation. The structure of the investments is
even more concentrated: the
fuel and electricity industries
account for about 28% of total
investments, the transportation sector including pipeline
construction for 19%, and telecommunications for 6%.
Export prices and
strong import growth
reduce trade surplus
In the first seven months
of 2002 Russia’s trade surplus
amounted to USD 24.8 bn,
which is well below the USD
30.2 bn of the previous year.
Export proceeds totalled USD
56.9 bn, which is 4.4% down
on the figure for the same period in 2001. This compared
with a 9.7% rise in imports to
USD 32.2 bn. The smaller
trade surplus caused the current account surplus to contract to USD 14.6 bn (9% of
GDP) in the first six months
from USD 20.8 bn (15% of
GDP) in the first half-year of
2001. The surplus will therefore probably shrink to about
USD 25 bn or 7% for 2002 as a
whole. In 2001 the current account surplus came to USD 35
bn or 11% of GDP.
Exports declined as a result of lower export prices: in
the first seven months year on
year the volume of crude oil
exports rose by 12% to 143
million tonnes. Exports of oil
products climbed by 15%,
natural gas by 5%, and ferrous metals by 1%.
Meager foreign direct
investment
For a country like Russia,
inflows of direct investment
remained very low at USD 0.9
bn in the first half of the year.
In the first six months of 2001
they amounted to USD 1.2 bn,
and to USD 2.5 bn for the
whole of the previous year.
Loans granted to Russian
companies, on the other hand,
increased to USD 3 bn in net
terms. In the first half of 2001,
USD 0.5 bn net were repaid.
The foreign liabilities of Russian banks, however, increased by only USD 1.4 bn
after climbing by USD 2.4 bn
in the previous year. Repayments of the state debt increased to USD 2.7 bn from
USD 1.7 bn.
In the first half of the
year, the outflow of Russian
capital slowed from USD 10.5
bn to USD 9.5 bn, or from
USD 14.3 bn to USD 10.7 bn if
one were to take into account
the item “errors and adjustments”, which often reflects
capital flows not recorded under specific categories. USD 5
bn were so-called “non-repatriated export proceeds”. A
substantial portion of this
amount is presumed to be irrecoverable debts for natural
gas supplied to Ukraine and
Belarus. Last year, the
Outlook
The rapid expansion of imports of machinery and
equipment from abroad should partly offset the
negative impact of weak investment activity and
help to upgrade Russia’s capital stock. Given relatively stable oil prices, Russia should be able to
achieve average GDP growth of 3–5% in the next
amount was only USD 2.5 bn.
The foreign currency reserves
of the central bank grew from
USD 33 bn or 5 months import
cover at the end of 2001, to
USD 41 bn or 6 months import
cover at the end of August.
Federal budget surplus
also in 2003
The surplus of the federal
budget contracted slightly on
account of higher social expenditure, despite modest
increases in revenue from
value added tax as a result of
buoyant growth in consumption. Net of the transfer of a
part of social security contributions and social security
spending from the regions to
the Federation, the surplus of
the federal budget of 3.8% of
GDP generated in the period
January to July last year contracted to 2.8% of GDP in the
first seven months of the current year. The surplus without the servicing of interest
payments declined from 6.5%
to 5%. Tax losses in the second half of the year following
the abolition of a road-use tax
will probably result in a lower
budget surplus this year compared with the surplus of
2001. The surplus will probably be also lower than the
planned 1.6% of GDP, but remain positive at perhaps 0.5%
of GDP.
The draft budget prepared by the Duma’s Budget
Committee for 2003, which is
likely to be approved by the
few years without any significant imbalances.
Russia’s sovereign risk has diminished markedly in
view of relatively favourable developments in its
budget and foreign trade. However, the risk is shifting increasingly toward the corporate sector on account of the deterioration of corporate profits. Russia must take measures to accelerate investment
growth in the medium term if it wants to close the
Duma in the mandatory four
readings without major
changes, assumes an oil price
of USD 21.5 per barrel Ural
(usually USD 2–4 below
Brent), an annual average exchange rate of RUB 33.7 for
USD 1, and average annual
inflation of 10–12%. Real GDP
is assumed to grow by 4.4%.
On account of the planned
further reduction of the average taxation of household income, revenues – excluding
those of the State Pension
Fund – are set to decrease
somewhat from the figure
which we expect for 2002. Including the income of the
State Pension Fund, they are
projected to amount to 18.5%
of GDP. The surplus is set to
amount to 0.6% of GDP. Most
of this is to be used for buying
back foreign debt, the residual amount will be allocated to
a reserve fund. Although expenditures (not including the
servicing of interest payments) as a percentage of
GDP are to decline, they will
increase by 2% in real terms.
Government spending will focus on defence and public
safety, social welfare and support for the regions. The assumptions for GDP growth
and inflation appear to be optimistic. However, as expenditure will probably be curbed
in the course of the year if
revenues are lower than expected, it is quite possible that
the government will achieve
at least a marginal budget
■
surplus.
technology gap with the leading nations of the global economy, and to prevent it from becoming no
more than an oil-producing country. More decisive
measures are needed to promote direct investment
in order to increase the competitiveness of economic sectors apart from energy and metals. Consumption-driven GDP growth of 3–5% is neither adequate nor sustainable for Russia in the long term.
CEE-Report 4-2002
37
[email protected]
Hans Holzhacker
Slovakia
Area: 49,035 sq. km
Population: 5.4 mn
President: Rudolf Schuster
Prime Minister:
Mikulas Dzurinda
GDP (2001): EUR 20.8 bn
GDP per capita (2001): EUR 4,100
Headed for the EU
Elections permit
continuity
Parliamentary elections
were held in Slovakia on 20th
and 21st September. The
most important result: a potential hurdle to EU membership – a Meciar administration – has been avoided. The
elections resulted in a number of surprises: the SdKU,
the party of current Prime
Minister Mikulas Dzurinda,
performed significantly better
than was expected in view of
opinion surveys, and Robert
Fico’s SMER, worse. The
Movement for Democracy
(HZD) led by Ivan Gasparovic, a recent offshoot of Vladimir Meciars’ HZDS party, received only 3.3% of the vote
and was thus unable to over-
come the 5% hurdle needed
to enter parliament. Public
opinion polls leading up to
the election had indicated
that the HZD would succeed
in taking a place in parliament. HZD did, however, succeed in considerably weakening the HZDS which received
significantly fewer votes than
opinion polls suggested before the split. Also surprising
was the performance of the
Communists, which, for the
first time since 1989, succeeded in taking seats in parliament. As expected, the SDL
(Party of the Democratic
Left), a coalition partner in
the previous government,
performed poorly in the elections.
The election results
mean that the previous gov-
erning coalition can basically
continue in office, with the
ANO led by Pavol Rusko replacing the SDL as coalition
partner. The ANO is clearly
pro-EU and pro-NATO. While
its political programme (see
box below) calls for state involvement in some areas, including those which will raise
costs at the same time efforts
are being taken to reduce taxes, the ANO, in general, appears to support policies promoting macroeconomic and
fiscal stability.
The election results are
of great significance in terms
of economic policy. It can be
assumed that the privatisation of Slovenske Elektrarne,
the largest electricity producer in Slovakia, will now proceed apace. Most importantly,
Slovakia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
4.0
4.7
11.0
6.7
13.8
–5.3
1.3
–2.9
–18.5
10.6
17.5
–3.6
2.2
9.0
–1.2
12.2
18.2
–3.9
3.3
4.9
9.6
7.3
18.3
–4.8
3.7
4.5
3.0
3.3
18.2
–7.0
3.2
4.2
5.0
3.6
17.5
–5.0
9,581
11,640
–1,849
–10.1
226
10,690
58.5
2.2
39.6
35.2
9,592
10,617
–1,076
–5.7
666
9,859
52.1
2.9
44.3
41.4
12,782
13,740
–692
–3.3
2,077
11,689
54.9
3.2
42.6
46.2
14,102
16,486
–1,960
–8.6
1,674
12,578
55.1
2.9
43.2
48.3
14,500
16,600
–1,800
–7.1
4,000
12,200
49.8
3.9
42.8
45.6
15,700
17,500
–1,500
–5.6
1,500
11,900
43.7
3.2
41.1
40.7
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow. net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: SKK/EUR
Average exchange rate: SKK/USD
Sources: WIIW, National Bank of Slovakia, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
38
CEE-Report 4-2002
the political prerequisites for
fiscal restraint have significantly improved. The voters
behind the parties that are
likely to form the government
may be less averse to firm
measures than was the case
for SDL supporters. Conflict
within the SDL repeatedly
brought the previous government to the brink of collapse.
Excerpts from the
ANO’s Programme:
◆ keep macro economical stability
◆ revise the control over public finances and stop the high-deficit
economy .
◆ simplify and review tax legislation
◆ strengthen the receipts of indirect
taxes and weaken direct taxes
◆ lower the number of brackets and
rates of income tax
◆ tax relief in regions with aboveaverage unemployment
◆ work out the economic strategy
of the development of the Slovak
Republic
◆ define the priority branches of
the economy and the aims of their
development
◆ orientation towards building new
companies … instead of supporting
and renewing old and ineffective
ones
◆ promote active policy of employment and enforce programs which
would support retraining of the unemployed within the priority branches
◆ effectively support competition of
Slovak products, including tourism
Source: ANO webpage
EASTERN EUROPE
% of votes
Seats
19.5
15.1
13.5
11.2
8.3
8.0
6.3
18.2
100.0
36
28
25
20
15
15
11
0
150
HZDS (Movement for a Democratic Slovakia)
SdKU (Slovak Democratic and Christian Union)
SMER (Direction)
SMK (Party of the Hungarian Coalition)
KDH (Christian Democratic Movement)
ANO (New Citizens’ Alliance)
KSS (Communist party of Slovakia)
Other
Total
Source: Slovakia Statistical Office, BA-CA Economics Dept.
Economic growth
relatively high
GDP growth during the
first six months of the year remained high despite weak economic growth in Europe, on
account of the strong continued growth in public and private consumption. The first
quarter saw growth of 3.9% on
a year on year basis, which accelerated further to 4.0% in
the second quarter. At 17.6%
in July, the unemployment
rate was slightly below the level of 18% seen in July 2001.
Private consumption growth
accelerated from 5.2% on a
year on year basis in the first
quarter to 5.9% in the second,
and growth in public consumption actually increased
from 5.7% to 7.7%. Investments in fixed assets, on the
other hand, stagnated at 0.1%
on a year on year basis, after
declining by 0.8% in the previous quarter. The narrowing of
the trade deficit on account of
weak import growth supported
overall growth by 0.6 percentage points in the second quarter, down from 1.2 percentage
points in the first quarter.
Private consumption was
boosted by the decline in in-
flation, and public consumption received an impetus from
the forthcoming elections.
Real wages and salaries were
3.7% higher in the first quarter compared with the same
period of the previous year,
and in the second quarter
7.2% higher. The rise in consumer prices had slowed to
2% by July, year on year; in
December 2001 consumer
prices were still climbing at a
rate of 6.5%. In August inflation accelerated again to
2.7%, but overall price pressure remained low, partly because controlled prices were
adjusted only slightly in the
run-up to the elections. 2003
is likely again to see an upward trend in the rate of inflation to possibly an average
3.6% for the year compared
with 3.3% in 2002. The rise is
attributable to a halt in the
decline of foodstuff prices and
to sharper increases of controlled prices. Real wages and
salaries and private consumption will therefore grow more
slowly. Public consumption
will have to be curbed to facilitate the restructuring of the
budget.
Fixed investment will
again recover somewhat after
Outlook
The results of the elections have set the course for
membership of the EU. In order to facilitate accession to the Union, it would be desirable if Slovakia
the low investment levels
seen in the current year, but
the need to exercise restraint
in the area of public investments will prevent a rapid upturn. The developments in the
area of corporate profits will
also impede a quick recovery
in investment activity: the aggregated gross profits of Slovak companies were in the
first six months (in nominal
terms) 16% below the profits
achieved in the same period
of the previous year.
Budget deficit is key
problem
High expenditures in the
run-up to the elections, to
meet current needs and for
investments, caused the deficit of the central government
in the first eight months to
soar to 94% of the originally
planned deficit for the whole
of 2002. The Budget Law sets
a deficit of 3.6% of GDP for
the current year (or 5.1% if
the costs of motorway construction and the restructuring of banks are included),
which compares with a deficit of 3.8% (or 4.6% of GDP)
which was actually recorded
for 2001. Tax revenues
achieved favourable levels on
account of strong economic
growth; total revenues, adjusted for inflation, matched
only the levels of the previous year, however. Last year,
a profit transfer from the
central bank increased the
revenues. No profit transfer
by the central bank is likely
this year. Adjusted for inflation, expenditures were 8%
were to quickly form a stable government which
continues the negotiations with the EU, and which
starts with the process of restructuring the budget.
A permanent reduction of the deficit cannot be
achieved without far-reaching reforms, especially in
higher than in the previous
year.
As a result, the deficit of
the central government could
widen from 4.6% of GDP in
the previous year to 6%. The
deficit of the general government could increase to as
much as 7% of GDP, up from
4.8% in the previous years.
Even if one were to deduct
the costs of restructuring the
banks (1.5% of GDP), which
the EU authorities may permit
when they determine the
country’s deficit, a deficit of
more than 5% of GDP is not
acceptable after accession to
the EU and must be substantially reduced.
The outgoing government
approved a draft budget for
2003 at the end of July. This
assumes GDP growth of 4.1%
based on an average rate of
inflation of 6.4%, and an unemployment rate of 17.6%.
The general government deficit (not including bank restructuring costs) is to be limited to 3.5% of GDP, the deficit of the central government
has been budgeted at SKK 38
bn, the same amount as for
the planned deficit of the current year. The new government and the new parliament
will probably take over the
draft approved by the old government without major
changes. The Budget Law for
2003 is likely to be passed by
the new parliament at the end
of November. Even if the government should fail to meet
fully its targets for reducing
the deficit, the restructuring
of the budget will significantly
■
curb economic growth.
the areas of health and social welfare. Under these
circumstances it will hardly be possible to maintain
the relatively strong growth of 2002 in the next
two years, even if economic growth were to be supported by a gradual recovery of exports.
CEE-Report 4-2002
39
[email protected]
Walter Pudschedl
Slovenia
Area: 20,251 sq. km
Population: 2.0 mn
President: Milan Kucan
Prime Minister: Janez Drnovsek
GDP (2001): EUR 21.0 bn
Per capita GDP (2001):
EUR 10,550
Run-up to the presidential elections
Political situation
Elections will be held in
Slovenia on November 11th to
find a successor for the current President, Milan Kucan.
It is, however, likely that the
elections will be decided in a
later run-off between the former governor of the Slovenian
central bank, France Arhar,
and the current Prime Minister, Janez Drnovsek, who decided to run for President after all. Mr. Arhar’s chances
have faded considerably over
recent months after his allegedly inordinately high salary
at the insurance company
Vzajemna was disclosed to the
public. Nevertheless, Mr.
Drnovsek has also fared poorly in the polls, after declaring
that he wished to continue
running affairs as Prime Min-
ister until after the elections,
so that he could still take part
in the decisive phase of negotiations on EU accession and
NATO membership. If Mr.
Drnovsek is elected in November, which seems very
probable based on the current
opinion polls, the present
Minister of Finance, Mr. Anton Rop is tipped to become
the country’s next Prime Minister.
Economic situation
Economic growth in Slovenia continued to lose momentum in the first months of
this year. After 2.6% in the
last quarter of 2001, GDP increased by a mere 2.2% in
the first quarter of 2002, compared to the previous year. As
expected, it was largely exog-
enous factors which were behind the flagging economic
performance. Exports suffered due to weak demand
from the EU area, causing
growth in exports to fall to
2% in real terms, well below
the rate of import growth. On
the other hand, imports only
rose by just over 3%, as domestic demand also fell well
short of expectations. In light
of the poor international business outlook, the moderate,
2.9% increase in gross fixed
investment was propped up to
a great extent by government
spending. Public consumption rose at the same rate and
was thus somewhat higher
than private consumption,
which only gained 2.6% in
the first quarter, but seems to
be following a slight upward
trend.
Slovenia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
3.8
3.7
11.3
8.0
7.9
–0.8
5.0
–0.5
19.1
6.1
7.6
–0.6
4.6
6.2
0.2
8.9
7.0
–1.4
3.0
2.9
–1.9
8.4
6.5
–1.1
2.8
2.5
3.0
7.3
6.4
–2.8
3.3
4.0
4.0
5.1
6.4
–0.9
8,127
8,833
–132
–0.8
117
4,433
25.3
3.8
186,3
166,1
8,083
9,250
–734
–3.9
64
5,147
27.4
3.3
193,6
181,8
9,527
10,697
–643
–3.3
145
6,726
34.3
3.4
205,0
222,7
10,426
11,120
–75
–0.4
377
7,497
35.8
4.6
217,2
243,3
10,900
11,600
0.0
0.0
500
7,820
34.9
5.0
226.0
240.4
11,700
12,400
0.0
0.0
450
7,500
30.6
4.5
222.7
221.5
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow. net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: SIT/EUR
Average exchange rate: SIT/USD
Sources: WIIW, SNB, SORS, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
40
CEE-Report 4-2002
Growth in private consumption is thought to have
continued increasing in the
second quarter, as real wage
increases in June were up
2.5% on the previous year, the
rate of unemployment according to ILO standards sank to
6% and retail sales registered
real growth of 8% in the second quarter. While consumer
confidence indices have been
steadily climbing for the last
four months, we only expect a
moderate increase in consumption in the near future.
This prognosis is supported
both by consumers’ growing
concerns about the global
economy and the developments in Slovenia’s banking
sector. Growth in household
debt, for example, has been
on a slightly negative trend
for the last few months, and
adjusted for inflation, it stagnated in the first half of the
year.
In contrast to the cautious
optimism about consumer demand, current industrial output indicators paint a gloomy
picture. Business confidence
in the manufacturing sector
has clearly deteriorated in recent months, and in June industrial output even fell
slightly on a year-on-year basis. This can be attributed to
the weak demand for exports
in the industrialized countries
in Western Europe, which
cannot be completely compensated for by the booming
trade with the successor
states to the former Yugoslavia, as trade volumes here are
much less significant. The
lack of any signs of a recovery
in the global economy, and
EASTERN EUROPE
especially in the business cycle in Slovenia’s key export
market, Germany, leave little
hope for any significant impulse from foreign demand
for the Slovenian economy in
the second half of 2002, in
contrast to our earlier expectations. Consequently, we
have revised our economic
growth forecast for this year
down to 2.8%.
With hopes of a sustained
international recovery fading,
the Slovenian economy cannot count on any significant
stimulus from abroad in 2003.
The moderate upward trend
in private consumption will
continue next year, as the majority of consumer loans extended prior to the introduction of value added tax in
1999 will have been repaid,
thereby freeing up further financial resources. Other components of domestic demand,
boosted by public spending
amongst other things, will also contribute to economic
growth in 2003, which should
reach 3.3%.
United front against
inflation
Slovenia’s inflation rate,
which is high in comparison
with other emerging democracies in Central and Eastern
Europe, continues to repre-
sent a barrier to further increases in private consumption and the related economic
growth. Following a strong
rise in inflation at the beginning of this year due to hikes
in certain consumption taxes
and an increase in VAT rates,
inflation then tapered off
slightly as the year progressed. In June, inflation
dropped below 7% for the
first time since the introduction of VAT three years ago.
Despite sharply falling food
prices, the inflation rate
bounced back in July and August, fuelled by services price
hikes, which were affected by
increases in prices for train
tickets and rates for mobile
telephony, as well as a rise in
the tobacco tax. As a result,
tax increases are responsible
for roughly 25% of the total
rise in prices this year. As
prices for commodities (especially crude oil), which have
helped hold down inflation
recently, will not remain low
much longer, inflation is expected to hover around the
7% mark in the coming
months. In terms of the annual average rate of inflation,
we project a figure of 7.3%,
down just slightly on last
year’s level.
This makes Slovenia the
first-round EU candidate
country with the highest rate
Outlook
Due to weak external factors, Slovenia’s economy
will grow more slowly this year and in 2003,
achieving a rate of around 3%, which is far below
earlier expectations. Furthermore, private consumption – one of the main motors for growth – is only
gathering pace very slowly. This year’s weaker economic performance has already led to a revenue
shortfall for the budget, resulting in a revision of
of inflation. The Government
and the Bank of Slovenia have
decided to take concerted action to achieve a sustainable
reduction in inflation. The
central bank’s main goal in
this regard is its intention of
joining economic and monetary union in 2007, entailing
the necessity of meeting the
relevant Maastricht criterion
in due time. One effective
measure could be a change to
Slovenia’s exchange rate regime. Indeed, allowing a
slight appreciation of the national currency in nominal
terms vis-à-vis the euro within the managed floating policy
is quite probable, as has been
seen in many other CEE
countries, particularly in light
of the strong capital inflows
from privatization expected in
the future. Implementation of
suitable measures by the Government may prove to be
more difficult. While the Government may show restraint
in raising regulated prices in
the next few months, due to
the upcoming presidential
and local elections, it is possible that this will lead to a
sharper jump in prices later.
Furthermore, next year the
rate of inflation will be influenced by the need to liberalize and raise prices to roughly
world market levels shortly
before accession to the Euro-
the deficit estimates. Nevertheless, the country’s
public finances are firmly under control, with a deficit of around 1% of GDP according to ESA 95 standards. Despite the downturn in demand from Western Europe, external equilibrium has not deteriorated to any great extent. Indeed, the current account
even posted a surplus of over EUR 180 million for
the first half of the year. Consequently, no serious
difficulties with national debt are foreseen. External
debt servicing amounts to just over 10% of exports,
pean Union. Hence, over the
medium term it would be prudent to speed up structural reforms and privatization,
which would lead to lower
prices due to keener competition. This would also entail
more balanced development
of private and public sector
wages, thereby easing some
of the pressure to increase
budget revenues due to rising
expenditures.
Slow growth swells
budget deficit
Slovenia’s public finances
continue to be in good shape,
despite the fact that the budget deficit estimate had to be
revised upwards to 2.8% of
GDP in July, due to slower economic growth in the first
months of the year and the resulting lower level of revenues. The projected deficit according to the Maastricht definition is still clearly lower
than this, amounting to
roughly 1% of GDP, due to the
one-off boost in the consolidated budget from the
change-over in the accounting period. According to current plans, the budget deficit
will also remain within this
range in the next two years,
which will be discussed in
■
Parliament shortly.
and thus also does not represent a problem.
The Bank of Slovenia and the Government have
agreed that measures must be taken against the
relatively high rate of inflation. In addition to the
changes in the exchange rate regime that we expect, faster privatization in sectors such as banking
and insurance, and telecommunications will be
crucial in order to strengthen competition in the
country.
CEE-Report 4-2002
41
[email protected]
Manfred Weidmann
Czech Republic
Area: 78,864 sq. km
Population: 10.3 mn
President: Vaclav Havel
Prime Minister: Vladimir Spidla
GDP (2001): EUR 63.3 bn
Per capita GDP (2001): EUR 6,200
Political situation
The new coalition government led by Vladimir Spidla
has been in office since midJuly, following the emergence
of Spidla’s Social Democratic
Party (CSSD) from the parliamentary elections in mid-June
as the strongest party with
30.2% of the vote. The CSSD
dominates the new cabinet
with ten other ministers in addition to Prime Minister Spidla. The Christian Democratic
Union KDU-CSL and the liberal Freedom Union US-DEU
have each appointed three
ministers to the cabinet. The
new government has a very
slim majority in parliament
(101 of 200 total seats), which
places tight limits on its room
to manoeuvre. While there is
a consensus among the coalition parties with regard to EU
Slowdown in growth
membership, there are differences regarding the implementation of the goal to create
a welfare state using Sweden
as a model. The Freedom Union wants to see lower taxes
and more restrictive budget
policies, while the CSSD and
the KDU-CSL are willing to
accept higher budget deficits
for the time being (the fiscal
Maastricht criteria should be
achieved in five years). These
differences could endanger
the existence of the coalition.
However, at the beginning of
August the government successfully overcame its first
hurdle, a parliamentary vote
on a programme leading to
EU membership and to an increase in spending on social
benefits.
The new cabinet’s agenda
encompasses the following
main points:
◆ Concluding harmonisation
measures with regard to EU
community legislation, as
well as further technical preparations by the end of 2002 for
EU membership.
◆ Spinning off the state-run
pension system into an independent company in connection with modest pension reform.
◆ Gradually lowering the
consolidated budget deficit to
3% of GDP by 2008, a level
which meets the Maastricht
criteria. It should be pointed
out in this connection that
the calculation method
which is currently used is
not based on the EU standard
– using the EU standard, the
budget would be somewhat
lower than the level currently
shown.
◆ A comprehensive package
of social measures including
Czech Republic – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
–1.0
1.6
0.7
10.7
6.5
–2.9
0.5
–3.1
–1.0
2.1
8.7
–1.6
3.3
5.1
5.3
3.9
8.8
–4.3
3.3
6.8
7.2
4.7
8.1
–5.2
2.2
4.0
1.4
2.1
9.2
–6.8
2.8
5.0
1.2
2.8
9.6
–8.5
23,063
25,386
–1,120
–2.2
3,210
21,724
42.7
4.4
36.2
32.3
24,642
26,426
–1,469
–3.0
4,075
21,466
43.1
4.5
36.9
34.6
31,430
34,816
–2,568
–4.6
4,006
23,369
42.0
4.2
35.7
38.6
37,267
40,707
–2,963
–4.7
5,383
24,219
38.2
4.1
34.1
38.0
39,200
42,100
–3,600
–4.9
7,300
23,400
31.9
5.0
30.7
32.7
41,300
44,600
–4,100
–5.2
5,100
21,800
27.9
4.1
30.4
30.1
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: CZK/EUR
Average exchange rate: CZK/USD
Sources: WIIW, CNB, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
42
CEE-Report 4-2002
the guarantee of a free education and free medical coverage as well as new social benefits for families with young
children.
◆ A programme to combat
corruption.
◆ Reforms to improve statutory provisions, the judicial system as well as the execution
of laws.
In mid-September, the
thin parliamentary majority
led to the first crisis within
the coalition government. Hana Marvanova, the representative of the libertarian Freedom Union Party, voted in
parliament against the financing package to mitigate the
consequences of flooding
damage, which also contained
a clause to raise the value
added tax. This crisis was resolved after one week through
the addition of a new clause
in the coalition agreement,
which obligates the coalition
partners to vote together in
future over important legislative measures.
Slower growth in 2002
– slight acceleration in
2003
The Czech Republic recently published a revision to
its national accounts. According to this revision, the Czech
economic did not contract by
half a percent in 1999, but
rather expanded. In 2000,
growth was somewhat
stronger than expected at
3.3%, and, also at 3.3%,
somewhat weaker than expected in 2002 (2000: 2.9%,
2001: 3.6%). On account of
weaker global economic
growth, economic growth in
EASTERN EUROPE
the Czech Republic has also
slowed, if at a somewhat
higher level. Growth amounted to a real 2.8% in the first
quarter and to 2.5% in the
second quarter of 2002. Domestic demand remained relatively robust, e.g., gross
fixed-capital formation increased by some 3.5%, and
private consumption by about
4% on average for both quarters.
While original assumptions called for an acceleration in growth in the second
half of 2002, the worsening of
the international economic
environment and the expected decline in foreign demand
led to revisions in the growth
forecasts for the Czech Republic. During the summer,
2002 growth forecasts by the
IMF, the Czech National Bank
and the Czech Ministry of Finance were all in the range of
2% to 3%. The effects of the
severe flooding this past August (where damages are currently estimated at just under
EUR 3 bn) are expected to
further curb growth. In the
third quarter in particular, on
account of lost production
and weaker tourism, economic growth could be one percentage point lower than that
of the same quarter in the
previous year. At present, we
therefore expect that economic growth in 2002 will on-
ly slightly exceed the 2%
mark. In 2003, however, reconstruction efforts and related investments, e.g., in infrastructure, will provide an impetus to growth, and thus economic growth could accelerate slightly to about 2.8%.
Trade and current
account deficits
Imports are declining
more sharply than exports,
which led to a significant narrowing of the trade deficit in
the first half of 2002. At CZK
24 bn, the trade deficit was
only half as large as in the
first half of 2001. In structural
terms, it is interesting to note
that the deficit in trade in
commodities and chemicals
narrowed, and that the surplus in trade in machinery
and vehicles expanded. In regional terms, Czech exporters
were able to compensate for
weaker demand from Germany, the country’s key trading
partner, by increasing exports to other EU countries,
particularly France, the Netherlands and Scandinavia. The
current account also ended
the first half of the year with
a smaller deficit, which stood
at CZK 34 bn, a decline of
some CZK 15 bn. Trends affecting trade and current account deficits are unlikely to
continue at the same pace
Outlook
The slowdown in economic growth in 2002, with an
increase in GDP of only some 2%, will be more pronounced than originally expected. The reasons for
this are to be found in weaker foreign demand as
the result of global economic weakness, and to a
lesser degree, the consequences of the flooding. We
expect economic growth to accelerate slightly in
2003, to 2.8%. At 2.1%, the rate of inflation in mid-
over the remaining course of
the year. Thus for 2002, we
expect the current account
deficit, on a CZK basis, to be
only slightly above the level
of the previous year (on a euro basis, the deficit will however climb on account of the
appreciation of the crown),
and thus the deficit as a percentage of GDP will increase
from –4.7% to –4.9%.
ary to an average of 30.2 in
September. At the beginning
of July, it had already narrowed to 29. At the end of July, the Czech National Bank
took steps to reduce key interest rates by 75 basis points.
We expect the CZK/EUR rate
of exchange to stand at about
30.8 in mid-2002, which corresponds to a nominal appreciation of about 10%.
CZK further strengthened by direct investments
Sharper decline in
inflation
The influx of foreign direct investment, which has
previously more than compensated for the current account deficit, continued to
stream in during the first half
of 2002, thereby exerting
pressure on the crown to appreciate. In net terms, direct
investment amounted to
some EUR 5.5 bn. Apart from
greenfield investments, the
sale of Transgas, the stateowed gas company, and the
sale of the minority share in
Ceska Sporitelna were also
significant sources of revenues. We may therefore see a
new record in foreign direct
investment this year, and expect the total for the year to
amount to more than EUR 7
bn. The CZK/EUR rate of exchange narrowed from an average of about 32.1 in Janu-
2002 will be significantly lower than the 4.7% in
2001, but it could climb somewhat to about 2.8%
in 2003. The continuing strength of the crown,
which is in turn the result of the large influx of foreign direct investment, is helping to curb inflation.
This investment, in turn, more than compensates
for the current account deficit, which, thanks in
large part to favourable developments in the balance of trade, shows no real sign of further deterioration. The new coalition government can rely on
The sharp decline in inflation during the second
quarter was remarkable.
Helped by price declines for
foodstuffs and energy, and by
the growing strength of the
crown against the euro and
the US dollar, the rate of inflation fell from 3.7% in
March to 1.6% in June, and
even to as low as 0.6% in July. While the higher foodstuff
prices as a result of the flooding could create some inflationary pressure over the
next few months, this is likely to remain extremely modest given the general anti-inflationary monetary and political environment. For mid2002, we expect the rate of
inflation to amount to 2.1%,
which could rise to about
■
2.8% in 2003.
only a small majority in parliament. Apart from EU
membership, the government’s agenda is focused
on an expansion in social benefits and a moderate
reform of the pension system. The first crisis within
the coalition government, related to the financing
package to mitigate the consequences of flooding
damage, was resolved at the end of September
through the addition of a new clause in the coalition agreement.
CEE-Report 4-2002
43
[email protected]
Walter Pudschedl
Hungary
Area: 93,033 sq. km
Population: 10.1 mn
President: Ferenc Mádl
Prime Minister:
Péter Medgyessy
GDP (2001): EUR 58.0 bn
Per capita GDP (2001): EUR 5,800
Growth at the expense of stability
Political situation
Following the change in
government in May of the
current year, the new Socialist-led coalition embarked on
its initial economic course. In
line with its objective of reducing taxes for both households and businesses, the government introduced, among
other things, a new investment incentive programme
which should be particularly
appealing to foreign investors.
The measures in the programme already conform to
EU competition law, since
Hungary’s government is expecting to conclude accession
negotiations by the end of this
year, and join the European
Union in 2004. A referendum
over EU membership will
therefore be held in Hungary
in spring 2003. There is little
doubt that the outcome will
be positive – surveys indicate
that some three-quarters of
all Hungarians favour membership.
Economic situation
Hungary overcame the
temporary economic downturn with relatively weak
growth of under 3% in the
first quarter, but its economic
performance in the second
quarter also remained weak
at 3.1%. Strong domestic demand continues to be the
driving force behind economic growth. Private consumption, which already excelled
as a component of economic
growth during the first quarter with growth of 8.1%, also
made a strong contribution to
growth during the second
quarter, which can be deducted, on account of the lack of
detailed data, from developments in retail turnover. In
the first half of the year, retail
turnover increased by an impressive 9% in real terms in
comparison to the same period in the previous year.
Growth in gross fixed capital
formation declined from over
8% in the first three months
to a still-considerable 5.1% in
the second quarter. While the
private sector is able to provide only a modest impetus to
growth on account of the poor
global economic economy,
the high rate of growth will
continue to be driven by the
public sector, which is stepping up construction activities
in the areas of residential
housing and roads. This is re-
Hungary – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
4.9
12.6
11.4
14.3
7.8
–4.7
4.2
10.4
5.9
10.0
7.1
–3.4
5.2
18.3
6.6
9.8
6.4
–3.4
3.8
4.1
3.1
9.2
5.7
–3.3
3.4
3.0
6.0
5.3
5.7
–4.6
3.6
4.5
4.0
4.9
5.6
–4.0
18,447
20,527
–2,054
–4.9
1,308
23,368
58.0
3.7
241.0
214.4
20,521
22,574
–1,973
–4.4
2,497
29,060
60.6
4.7
252.8
237.2
27,988
29,904
–1,434
–2.8
214
33,038
66.0
4.0
260.1
282.4
31,346
33,611
–1,248
–2.2
813
37,817
64.3
3.6
256.7
286.5
33,900
36,900
–2,900
–4.4
800
38,800
58.5
2.9
249.7
259.8
36,500
39,900
–3,300
–4.6
1.000
41,100
56.9
2.8
242.3
239.9
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: HUF/EUR
Average exchange rate: HUF/USD
Sources: WIIW, NBH, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
44
CEE-Report 4-2002
flected, among other areas, by
positive developments in the
construction sector, which is
benefiting from public contracts. In the first half of the
year the construction sector
recorded growth of over 22%
in real terms, but has since
experienced a slight decline
in the rate of growth.
In the second quarter,
strong domestic demand increased import activity and
led to a deterioration of the
net foreign balance, thereby
curbing GDP growth. For
2002 as a whole, we expect
economic performance to increase by 3.4%. Since average
growth in the first half of the
year was only 3%, this will require a moderate acceleration
in growth during the next few
months. Signs of such an upward trend can by seen, for
example, in recent developments by industry. In July, industrial output climbed by
5.1% as against the previous
year. This represents a continuation, at least for the
present, of the positive trend
from June (+4.1). This reflects
in large part the modest rise
in foreign demand during the
summer months, which is also indicated in the most recent export figures. Over the
next few months, the foreign
trade sector’s negative impact
on growth should thus weaken, even if the anticipated
strong growth impetus from
abroad largely fails to materialise. Domestic demand, on
the other hand, will continue
almost unabated. It is largely
private consumption, which
was given an important boost
during the first half of the
EASTERN EUROPE
year in the form of real increases in wages of 11.3%,
that is now driving growth.
We have made substantial downward revisions to
our forecasts for 2003. This is
because the support provided
by the export sector to economic growth will be significantly lower than previously
expected. On account of the
feebleness of current global
economic growth, in 2003 domestic demand will again
largely serve as the main engine of economic growth in
Hungary. Nonetheless, both
consumption and investments
will be able to only provide
for a modest acceleration, and
thus GDP growth in 2003, at
3.6%, will be only marginally
higher than the rate of growth
in the current year.
Challenge: the 2003
budget
The weakening of domestic demand in 2003 will result
from the need to curb macroeconomic imbalances which
have grown over the past few
months.
The deficit in the consolidated budget during the first
eight months of the year, at
HUF 656 bn (about EUR 2.7
bn), has already surpassed by
almost 30% the original target
for 2002 of 3.2% of GDP. In
the meantime, the Hungarian
finance minister expects the
deficit to amount to over 4%
of GDP. Pursuant to the ESA
95 classification (including
funds and other quasi-fiscal
units), we estimate that the
gap in the budget will amount
to some 6.5% of GDP. Next
year, the government plans to
reduce this to 4.5% of GDP. A
restrictive policy on publicsector wages and salaries will
play a key role in this regard.
Following the sharp increases
in spending on health and education in September, any
further increase in wages and
salaries at the beginning of
2003 may be postponed until
sometime in mid-year. The
goal is to achieve an average
increase of 3% in real terms,
following real growth of about
12% in the current year. However, it will be very difficult
for the government to implement these budget plans, and
other needed spending cuts
which will primarily affect investments. Thus we believe
that there is a substantial likelihood that the deficit next
year will overshoot current
target figures.
Current account gap
widens
In addition to the budget
deficit, the foreign trade deficit has also worsened during
the course of the year on account of stronger demand for
imports among consumers. At
the end of the first seven
months, the current account
deficit had already increased
to over EUR 2 bn, which is almost twice as high as the
comparable period in the pre-
Outlook
Hungary will continue to enjoy relatively dynamic
economic growth over the next few months thanks
to private consumption and public-sector investment activity, and GDP growth in 2002 will amount
to a respectable 3.4%. The measures supporting
domestic demand, however, come at the expense of
vious year. Next to the foreign
trade developments, the deterioration of the balance of services, particular in tourism,
are largely to blame for the
worsening current account
deficit. On account of the low
level of overnight stays, tourism revenues are below those
of the previous year. As high
season comes to an end, the
relative importance of the balance of services to developments in the current account
declines, which means that
over the next few months, the
current account deficit will
increase much more slowly
than previously. For 2002 as a
whole, we expect the deficit to
amount to some EUR 3 bn or
4.4% of GDP, after having
amounted to only 2.2% of
GDP in the previous year.
Inflation risk from
strong demand
In August, consumer prices rose by 4.5% in a year on
year comparison, the smallest
increase since the country’s
economic liberalisation. In
the first eight months of the
year, the average rate of inflation thus stood at only 5.5%.
The rate of increase in consumer prices has declined appreciably – particularly since
mid-year 2001. This is due –
in addition to lower prices
for energy and commodities –
to favourable trends in foodstuff prices and the appreciation of the forint following the
broadening of the rate of
the country’s economic stability. Both the public
budget, which will run a deficit of about 6.5% of
GDP according to EU criteria, and the current account balance, are moving increasingly into deficit.
It is likely that the current account deficit will double in 2002 to 4.4% of GDP.
Out of necessity, the government plans to take a
more restrictive approach to the budget in 2003. Re-
exchange’s fluctuation band.
Steps taken with regard to administered prices, such as the
recent cancellation of the television set operation fee, also
played an important role in
curbing the rate of inflation.
Once the above-mentioned effects are no longer felt, the
rate of inflation is expected to
again move slightly higher
over the course of the next
few months. Nonetheless, the
government will succeed in
meeting the year-end inflation target of 4.5% (–/+1 percentage point) set by the Hungarian National Bank, although it will be more toward
the top of the range.
The large increase in real
wages and salaries has led to
strong domestic demand. This
carries the risk of creating demand-side pressure on prices,
which will determine the
course of inflation in 2003.
Thus in 2003, we expect the
average rate of inflation to be
just under 5%, or somewhat
less than the level in 2002.
The central bank also has
misgivings with regard to
achieving its 2003 target of
3.5%, with a tolerance of –/+1
percentage point, and has
therefore already shifted to a
more cautious approach with
regard to monetary policy.
Since May, key interest rates
have already been raised
twice. The base rate now
again stands at 9.5%. We do
not expect the central bank to
take further action on interest
■
rates in this year.
ducing the deficit will act to curb domestic demand
in 2003. Since it can nevertheless be assumed that
the actual budget consolidation will be smaller than
previously indicated, the acceleration in global economic growth – even if it is only gradual – will be
more than able to compensate for lower domestic
demand, and make it possible for economic growth
next year to accelerate slightly to 3.6%.
CEE-Report 4-2002
45
[email protected]
Walter Pudschedl
Area: 51,129 sq. km
Population: 3.8 mn
President: Jozo Krizanovíc
Prime Minister:
Dragan Mikerevíc
GDP (2001): EUR 5.2 bn
Per capita GDP (2001): EUR 1,370
Bosnia and Herzegovina
Reforms will continue after the elections
Political situation
Economic situation
Differences of opinion
and insufficient co-ordination
between Bosnia’s complex
web of government remains a
major obstacle to development in the country. This situation should be eased by the
November elections which
will introduce 4-year terms of
government lengthening the
political cycle and boosting
the chances for reform. The
moderate coalition government running Bosnia will be
challenged by nationalist parties at the elections. However,
the increased return of refugees since 2001 and the
planned reduction in foreign
troops by a quarter after the
elections indicates an improved political climate.
Economic growth has
slowed as aid money has begun to taper, while the conditions for self-sustained
growth are not yet in place.
The estimated increase in
GDP amounted to 2.3% 2001,
down from an estimated 4.5%
in 2000.
Fixed investment by the
private sector, construction
and reconstruction is still low
at approximately 10 % of GDP
and construction is slowing as
and inflows are curtailed. At
least 40 % of GDP is produced
in the private sector, much
more including the pray economy.
The economy in the Federation remains markedly
stronger compared to Repu-
blika Srpska. Bureaucratic obstacles and a complex legal
and institutional structure
represent a major handicap to
accelerated growth.
Although the banking
sector is functioning properly,
especially in the Federation
following extensive reforms
which have seen foreign investors acquire existing banks
and commence new operations, investment activity remains low. As aid related imports fall the current account
deficit should drop below 20%
of GDP.
Over the past year substantial consolidation of government budgets appears to
have taken place. A new USD
89 mn IMF agreement will
help continue the development of a more sustainable
fiscal policy. The agreement
envisages the demobilisation
of over 10.000 Federation soldiers. In addition, the agreement will strengthen the budget by improving the tax
structure and administration
of the tax system. Overall,
these efforts should pave the
way for a fiscal consolidation
amounting to 3.3 percentage
points of GDP between 2001
and 2003.
This will support the currency board arrangement by
helping to keep inflation low.
In an environment of increasing unemployment exacerbated, ironically, by the return of
a growing number of persons
who had previously fled the
country, low inflation will
continue to protect people on
■
low incomes.
Outlook
Bosnia & Herzegowina – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
9.9
24.0
23.0
5.2
–14.0
–7.9
9.9
11.0
2.0
–0.7
14.1
–9.4
4.5
8.8
10.0
1.9
14.6
–10.1
2.3
12.0
–14.0
1.7
7.3
–6.3
2.3
5.0
3.0
1.5
4.5
–5.6
4.0
–
–
1.5
2.5
–3.0
631
2,320
–784
–18.6
90
2,586
68.1
0.8
1.96
1.76
697
2,383
–914
–20.2
84
2,959
69.6
2.0
1.96
1.84
977
2,767
–1,051
–23.6
158
3,243
67.4
2.1
1.96
2.07
1,118
2,980
–1,165
–25.6
248
2,912
57.4
5.2
1.96
2.19
1,220
2,930
–1,090
–21.7
270
3,3960
63.2
6.3
1.96
2.09
1,340
2,870
–970
–17.0
300
3,520
62.3
6.2
1.96
1.94
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
2002
2003
Forecast
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: BAM/EUR
Average exchange rate: BAM/USD
Sources: EBRD, IMF, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
46
CEE-Report 4-2002
More than six years after the conclusion of the Dayton Peace Agreement, normalisation in Bosnia &
Herzegovina has not yet been
achieved. Continued efforts at advancing the role of the private sector
while maintaining prudent fiscal
policy and the currency board arrangement should in the medium
term ensure self-sustained economic
growth in Bosnia & Herzegovina.
In the meantime the international
community’s presence and guidance
to local politicians and policymakers
will remain paramount to ensure the
eventual achievement of this goal.
EASTERN EUROPE
Sebastian Leitner
Estonia
Area: 45,227 sq. km
Population: 1.4 mn
President: Arnold Rüütel
Prime minister: Siim Kallas
GDP (2001): EUR 6.2 bn
Per capita GDP (2001): EUR 4,530
Growth despite declining exports
Political situation
Economic situation
The minority government
headed by Prime Minister
Siim Kallas, which has been
governing the country since
the beginning of the year and
which consists of the Estonian
Reform Party and the Estonian Centre Party, is continuing
the budgetary and foreign
policies implemented by its
predecessor.
In the first half of June
and at the end of July, respectively, Estonia provisionally
closed the chapters on regional policy and energy. The
agreed transition period for
the opening of the energy
market ends in 2011. Local
elections are scheduled for
October this year, and parliamentary elections are to take
place in March 2003.
In the first quarter of 2002
the growth rate of Estonia’s
economy slowed to 3.2%. The
more sluggish growth of the
EU economy resulted in an
11% decline in exports of
goods and services. Domestic
demand grew by 9.4% and had
a stabilising effect on the
economy. Public consumption
rose by 4.7% in the first quarter after stagnating in the previous year. Wholesale and retail trade and the production of
tangible goods expanded at
above-average rates of 7% and
5%, respectively. The continued strong economic growth
despite a somewhat slower
momentum is increasingly
boosting employment. Unemployment fell to 9.4% in the
middle of the year, the lowest
it has reached for five years, as
the number of persons with
jobs rises. The provisional figures for the second quarter of
2002 indicate that economic
growth will accelerate to over
6%. The strong rise in wages
and salaries will cause private
consumption to expand further in the remaining part of
the year. Public sector spending will continue to rise as the
election date draws closer.
Nonetheless, 2002 will probably end with a budget surplus
on account of higher tax revenues; in the first six months
the surplus amounted to about
1% of GDP. The growth in industrial output has been gathering momentum in the
course of the year after falling
in the first quarter, and gross
fixed capital formation, like
last year, is outpacing the
growth rate of the economy as
a whole.
The sharp decline in exports at the beginning of the
year resulted in a widening of
the current account deficit to
14.3% of GDP in the first quarter, notwithstanding a fall in
imports. The future development of exports in large part
depends on the performance
of Scandinavian telecommunications companies, which are
also supplied with component
parts by companies in Estonia.
The current account deficit of
the previous year will in any
event be exceeded in 2002.
While foreign direct investments remained stable and
equalled the levels of 2001,
they were only able to offset
50% of the current account
deficit. In the first six months
inflation dropped to 2.6% in
August. The rate of inflation is
expected to average 4% in the
■
current year.
Outlook
Estonia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
4.6
4.1
11.3
8.2
9.8
–0.3
–0.6
–3.4
–14.8
3.3
12.2
–4.6
7.1
14.5
13.3
4.0
13.6
–1.0
5.0
7.8
9.1
5.8
12.6
0.4
4.5
6.2
7.3
4.0
12.1
0.8
5.2
7.2
9.0
4.2
11.9
-0.2
2,399
3,394
–427
–9.2
512
2,608
56.0
2.1
15.78
14.07
2,360
3,130
–232
–4.7
209
2,701
55.4
2.4
15.65
14.68
3,588
4,420
–319
–5.7
351
3,265
58.6
2.1
15.65
16.97
3,751
4,633
–380
–6.1
383
3,662
59.3
1.9
15.65
17.48
3,450
4,600
–629
–9.5
385
4,150
64.3
1.8
15.65
16.90
3,600
4,800
–542
–8.0
405
4,600
67.6
1.9
15.65
16.80
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: EEK/EUR
Average exchange rate: EEK/USD
GDP growth will accelerate somewhat in 2003 relative to 2002. Exports, especially those to the EU, will
again grow slightly, assuming that
the telecommunications sector will
stabilise. Consumption and investments will continue to expand
strongly on account of rises in real
wages and salaries and falling unemployment. With 4%, inflation will
remain above EU levels.
Sources: IMF, WIIW, NBRM, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
CEE-Report 4-2002
47
Sebastian Leitner
Area: 64,589 sq. km
Population: 2.4 mn
President: Vaira Vike-Freiberga
Prime minister: Andris Berzins
GDP (2001): EUR 8.5 bn
Per capita GDP (2001): EUR 3,600
Political situation
Pre-election polls indicate
that the parliamentary elections in October could result in
a new government. The polls
give the newly-founded New
Era Party of Elinars Repse, former president of Latvia’s central bank, a clear 20% lead
over other parties. It is quite
possible that the governing coalition partners may lose some
seats. However, there is general consensus on the need to
strengthen ties with the EU
and to pursue a strict budgetary policy. In its negotiations
for accession to the EU, Latvia
provisionally closed Chapter
27 (Regional Policy) in June.
Economic situation
The growth rate of
Latvia’s economy slowed to
Latvia
Domestic demand supports economic growth
3.8% in the first quarter of
the year. The production of
tangible goods grew by
+2.9%, and therefore remained below expectations
following substantial investments in the previous year.
The main engine of growth
was private demand. Retail
sales grew by 8.9%. As last
year, investments grew
strongly and expanded by
10% in the first quarter. Merchandise exports virtually
stagnated, with demand from
Germany, Latvia’s most important trading partner,
shrinking by 15%.
Nonetheless, the current
account deficit narrowed to
3.9% of GDP on account of
stable exports of services. The
budget deficit narrowed to
0.3% of GDP in the first quarter despite the impending
elections. The surprisingly
high level of tax revenues will
facilitate the further consolidation of the budget.
In 2002 economic growth
will not grow as strongly as
in the previous year. However, private consumption will
continue to expand, boosted
by higher wages and salaries
(+5% in real terms in the first
half-year). Low interest rates
have led to a strong rise in
loans (+29% in the first halfyear), and they are also responsible for stronger private
investment. The increase in
revenues permits higher
public sector spending without compromising the consolidation policy. Exports
again picked up slightly during the year. The weak demand from EU countries is
offset by higher imports by
Russia. The current account
deficit will however amount
to the previous years’ level
on account of stronger
growth in imports. The restructuring of the Hansabank
Group at the end of last year
resulted in a net outflow of
foreign direct investment in
the fourth quarter of 2001.
FDI again grew strongly in
the first half of 2002 through
the progress made in the privatisation process and exceeded the current account
deficit for the first time in
four years. The delays in selling the state-owned shares in
the Ventspils Nafta oil terminal as a result of the impending elections could however
again adversely affect foreign
direct investment in the second half of the year. Inflation
fell to 0.9% in August year on
year, and in 2002 it will aver■
age about 2.6%.
Outlook
Latvia – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
3.9
2.0
44.0
4.7
14.2
0.1
2.8
–8.8
–4.0
2.4
14.2
–4.0
6.8
3.2
20.0
2.6
14.5
–2.8
7.7
6.9
11.6
2.5
13.0
–2.1
5.1
5.4
7.0
2.6
13.1
–0.3
6.3
6.2
9.0
2.7
12.5
–0.5
1,798
2,809
–581
–10.7
270
2,770
50.9
2.2
0.66
0.59
1,770
2,733
–612
–9.8
310
3,580
57.5
2.6
0.62
0.58
2,213
3,350
–530
–6.9
431
5,067
65.7
2.6
0.56
0.61
2,521
4,057
–836
–9.8
193
6,346
74.5
3.2
0.56
0.64
2,609
4,463
–780
–8.5
510
7,000
79.8
3.1
0.57
0.62
2,818
4,820
–810
–8.2
525
7,700
82.6
3.0
0.57
0.62
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: LVL/EUR
Average exchange rate: LVL/USD
Sources: IMF, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
48
CEE-Report 4-2002
In the medium term, GDP growth will
settle at about 6%. The upward trend
in wages and salaries, coupled with a
slight drop in the unemployment figures, will give an impetus to private
consumption. Investment activity in
the private and public sectors will increase in the period preceding accession to the EU. Assuming that the EU
economy will pick up in 2003,
Latvia’s exports to not only Russia
but also Western Europe, will accelerate. The current account deficit, however, will remain at a high level.
Based on previous experience, increases in foreign direct investment
will stimulate economic growth and
support the balance of payments after the negotiations for accession to
the EU have been concluded. Inflation will remain under 3%.
EASTERN EUROPE
Sebastian Leitner
Lithuania
Area: 65,301 sq. km
Population: 3.5 mn
President: Valdas Adamkus
Prime minister:
Algirdas Brazauskas
GDP (2001): EUR 13.4 bn
Per capita GDP (2001): EUR 3,840
Political situation
The coalition government, in power since June
2001 and comprising the Social Democrats and the New
Union party, is concentrating
its efforts on bringing Lithuania into the EU and NATO. In
provisionally closing the
chapter on energy in its negotiations for membership of the
EU, Lithuania agreed to shut
down the Ignalina nuclear
power plant by 2009. The
search for strategic partners,
not only in the EU, but also in
Russia, for companies earmarked for privatisation appears to have been successful.
But it has also generated domestic political resistance
which must be faced by Prime
Minister Brazauskas. The negotiations concerning the
Demand from Russia boosts growth
Russian enclave of Kaliningrad could put a strain on relations with Russia.
Economic situation
Lithuania’s economy
grew by 5.8% in the first six
months of the year, which is
the strongest growth rate
amongst the Baltic states.
Spending by private consumers climbed at the same
pace as the overall economy,
while investments, as in the
previous year, expanded by
8% in the first quarter. Exports rose by 3.3% in the first
half-year. Transportation and
trade experienced the most
dynamic growth, and the transit traffic from Russia to Kaliningrad is an economic factor
of growing importance for
Lithuania. The sale of a 27%
share in the Mazeikiu Nafta
refinery to Jukos, Russia’s second-largest oil producer, in
June will give a further impetus to the production and export of mineral oil products.
Sharp rises in state revenues
resulted in a state budget surplus of 0.5% in the first half of
the year, which will provide
sufficient scope for increases
in expenditure on social welfare, and for additional public
investments in infrastructure.
The government is focusing
on achieving a balanced budget in 2002. However, with an
unemployment ratio of 17.2%
in the first quarter of 2002,
Lithuania has the highest unemployment rate amongst the
Baltic states.
Lithuania’s economy will
grow by some 6% in 2002, and
will therefore maintain the
growth rate of the previous
year. Higher industrial output
and business turnover hold
out the prospect of sustained
strong domestic demand; the
impetus from investment activity is stronger than that
from private consumption.
Foreign demand will further
accelerate in the second half
of the year, but the dynamic
expansion of imports will lead
to a slight deterioration in the
current account (–6% of GDP
in the first half-year). Although inflows of foreign direct investment in the first six
months did not quite match
the levels of 2001, they covered almost 80% of the current account deficit. After rising slightly at the beginning
of the year, prices fell by 1.1%
in August. Inflation will aver■
age 1.5% in 2002.
Outlook
Lithuania – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
5.1
7.0
9.9
5.1
13.3
–5.9
–4.1
–8.0
–6.3
0.8
14.1
–8.5
3.8
7.0
–3.9
1.0
15.4
–3.3
5.9
14.9
10.6
1.3
17.0
–1.9
5.8
8.5
7.9
1.5
16.8
–1.4
6.5
10.5
8.2
2.0
16.0
–1.3
3,558
4,922
–1,161
–12.1
791
3,344
34.8
2.6
4.47
4.00
2,946
4,261
–1,118
–11.2
447
4,156
41.6
2.7
4.27
4.00
4,380
5,573
–730
–6.0
420
5,252
43.0
2.7
3.70
4.00
5,456
6,693
–639
–4.8
489
5,868
43.7
2.9
3.60
4.00
6,300
7,900
–900
–6.0
600
5,900
39.2
2.9
3.45
3.68
6,600
8,200
–800
–4.9
600
5,700
35.4
2.7
3.45
3.42
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: LTL/EUR
Average exchange rate: LTL/USD
Sources: IMF, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
GDP growth may accelerate to 6.5%
next year. Private consumption will
fall behind the growth rate of the
overall economy. Investments and
expenditure by the public sector will
accelerate as new elections and the
prospect of membership in the EU
draw closer. Given a moderate upward trend of the EU economy, an increase in exports to Western Europe
and strong demand for imports by
Russia will stabilise the balance of
trade. Experience has shown that the
successful conclusion of the negotiations for accession to the EU additionally boost foreign direct investment, which could finance
Lithuania’s current account deficit.
Inflation will remain low at 2%, but
unemployment will persist at a high
level.
CEE-Report 4-2002
49
[email protected]
Walter Pudschedl
Area: 102,173 sq. km
Population: 10.6 million
President: Vojislav Kostunica
Prime Minister: Dragisa Pesic
GDP (2001): EUR 12 bn
Per capita GDP (2001): EUR 1,130
Political situation
Negotiations on a new
uniform constitution for the
Union of Serbia and Montenegro have still not been concluded, primarily on account
of the fact that no agreement
could be reached regarding
the delegation or selection of
representatives to the Union’s
parliament. This could also
serve to postpone entry in the
Council of Europe, which
should take place by November 7th this year.
It thus now appears likely
that the negotiations will only
be concluded following the 2nd
round of the presidential elections in October, which will decide between Yugoslavian
President Kostunica from the
Democratic Party of Serbia
(DSS) and Yugoslavian Deputy
Prime Minister Labus, support-
Serbia and Montenegro
Still no agreement on Union
ed by the DOS coalition, and
after the parliamentary elections in Montenegro on 20th
October. Early elections became necessary in the smaller
partial republic after proponents of an independent
Montenegro left the government in protest of President
Djukanovic’s approval of an
agreement with Serbia. Since
then, the government has been
unable to rely on the support of
a majority in parliament.
Weak economic foundation curbs growth
Despite the domestic political tensions, economic reforms and progress, particularly with regard to privatisation, have been considerable.
However, efforts have not yet
yielded the desired results,
since initial estimates indicate
that economic growth in the
first 6 months of the year, at
2%, was significantly below
expectations. In particular, the
country’s performance was
weakened by the decline in industrial output caused by material shortages, lack of capital
and weak domestic demand.
Nevertheless, regional development is very disparate.
While Vojvodina, Serbia’s
northern province, and the
Belgrade region have achieved
a dynamic growth trend, developments in central Serbia,
and in Montenegro in particular, remain very subdued.
However, Montenegro, where
the euro serves as legal tender, is likely to have benefited
from tourism during the summer months, which gives it an
important impetus to growth.
The macroeconomic situation in Serbia continued to
improve on account of the
continued stability of the dinar, the rise in foreign exchange reserves held by the
national bank to over EUR 2
billion by the end of August,
and the steady decline in inflation to under 20% in a yearon-year comparison. The lower rate of inflation also led to
higher wages in real terms,
which is reflected in the high
rates of growth in retail trade.
Nonetheless, this development
is also reflected in higher import figures, which significantly worsen the balance of
trade, resulting in a marked
increase in the current account deficit. The deficit for
the first six months of the year
amounted to EUR 800 million,
and we expect the deficit for
the year as a whole to amount
to EUR 1.3 billion or 9% of
■
GDP.
Outlook
Serbia & Montenegro – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
2.5
3.6
–2.2
29.8
25.4
–7.4
–17.7
–23.1
–29.7
42.4
25.5
–8.1
6.4
11.2
–
71.8
26.8
–3.1
6.2
–2.4
–
91.3
28.0
–1.3
4.0
2.0
–
21.5
30.0
–5.7
4.0
3.5
–
12.0
30.0
–5.3
2,567
4,335
–521
–4.3
101
10,330
84.4
0.9
10.5
9.3
1,404
3,090
–716
–5.2
105
12,138
87.8
1.0
11.7
11.1
1,864
4,015
–660
–6.5
27
12,230
121.4
1.5
34.9
37.5
2,235
5,398
–696
–6.0
168
12,542
107.5
2.7
59.4
66.7
2,100
5,300
–1.300
–8.6
300
9,000
60.7
4.1
60.0
63.8
2,100
5,200
–1.200
–7.4
–
8,900
55.6
4.9
66.0
65.3
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: YUM/EUR
Average exchange rate: YUM/USD
Sources: WIIW, IMF, NBJ, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
50
CEE-Report 4-2002
Following the economic stabilisation, Yugoslavia can now also point
to progress on a number of structural reform measures. In particular,
the restructuring of the banking system is nearing completion. Other
priorities agreed upon with the IMF,
with whom Yugoslavia concluded a
new agreement for USD 850 million
in May, include the further reform of
the public-sector budget, and
progress toward privatisation. The
signing of the IMF agreement was a
precondition for debt forgiveness of
66% with the Paris Club. Negotiations with the London Club, where
Yugoslavia is trying to achieve a
similar agreement, are still in
progress.
EASTERN EUROPE
[email protected]
Hans Holzhacker
Ukraine
Area: 603,700 sq. km
Population: 49.3 mn
President: Leonid Kuchma
Prime Minister: Anatoli Kinakh
GDP (2001): EUR 41.9 bn
Per capita GDP (2001): EUR 860
Growing tensions
Political situation
4.2% on a year on year basis
on account of slower growth in
investment. GDP growth
amounted to 10.8% during the
same period in 2001, and 9.1%
for 2001 as a whole.
ness of the opposition alliance,
on the other hand, lies in its internal diversity. In the medium
term “Our Ukraine” led by former Prime Minister Victor
Yushchenko, which became
the strongest fraction in parliament following the parliamentary elections in March with
23% of the vote, may benefit
from the current situation.
With regard to foreign policy,
the U.S. has cancelled a significant portion of the financial assistance earmarked for Ukraine
on account of the suspicion
that Ukraine sold an air defence system (named “Koltenga”)
to Iraq in 2000. The loss of this
assistance aggravates Ukraine’s
financial position.
Following mass demonstrations against President
Kuchma on 16th September, in
which tens of thousands of
people participated, the conflict between the president and
the government on the one
hand, and the opposition on
the other, increased considerably. President Kuchma rejected
the demand to step down made
by the ‘Awake Ukraine!’ opposition alliance. Nine parliamentary fractions joined together to form a majority fraction in order to maintain the
government’s ability to act in
this delicate situation. Nevertheless, they hold only a narrow majority, and given the
frequency of coalition changes
in Ukraine’s parliament, factions are constantly threatened
with disintegration. The weak-
Unchanged current
account, low level of
direct investment
While changes in exports
and imports were modest,
higher proceeds from gas transit and higher transfer payments allowed the surplus in
the current account to increase
from USD 0.8 bn in the first six
months of 2001 to USD 1.3 bn
in the first six months of 2002.
Foreign currency reserves (excluding gold) increased to USD
3.6 bn by August. This should
be sufficient for servicing debt
in 2003 and in 2004. After 2004,
however, they will only suffice
Slower growth
In the first eight months of
the year, GDP grew by “only”
if relatively restrictive economic policies remain in place to
ensure that the current account continues to run at least
a modest surplus.
Budget deficit difficult
to finance
The government presented its draft budget for 2003 at
the end of September. According to the budget, central government revenues should
climb from UAH 45.4 bn this
year to UAH 47.1 bn in 2003
(18.5% of GDP), and expenditures fall from UAH 49.6 bn to
UAH 47.9 bn (18.8% of GDP).
Revenues include privatisation
proceeds of UAH 2.1 bn (USD
0.4 bn). Some UAH 1.3 bn
(USD 0.2 bn) are planned to be
raised on the domestic market,
while UAH 4.7 bn (USD 0.9 bn)
■
shall come from abroad.
Outlook
Ukraine – Selected Indicators
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Forecast
–1.7
–1.5
4.8
10.6
3.8
–2.4
–0.4
4.3
2.9
22.8
4.3
–2.3
5.8
12.9
6.5
28.2
4.2
–0.7
9.1
14.2
8.3
12.3
3.9
–1.5
3.8
5.5
6.0
2.0
4.0
–2.8
3.3
4.0
5.0
7.5
4.2
–2.3
12,305
14,931
–1,164
–3.3
671
15,167
43.6
0.5
2.8
2.7
11,683
12,134
772
2.8
394
16,920
61.5
0.8
4.4
4.1
17,009
16,167
1,602
4.8
487
18,262
54.3
0.8
5.0
5.4
19,055
18,846
1,565
3.7
858
18,527
44.2
1.6
4.8
5.4
18,800
18,300
700
1.8
400
17,200
40.5
2.1
5,5
5.4
18,700
19,400
–100
–0.2
500
15,800
36.7
1.5
5.2
5.5
Change from previous year in %
GDP (real)
Industrial output (real)
Gross fixed capital formation (real)
Consumer prices (yearly average)
Unemployment (yearly average)
Budget balance (in % of GDP)
in EUR mn
Merchandise exports
Merchandise imports
Current account
Current account (in % of GDP)
FDI (inflow, net)
Gross foreign debt (end of period)
Gross foreign debt (in % of GDP)
Import cover (in months)
Average exchange rate: UAH/EUR
Average exchange rate: UAH/USD
Sources: UEPLAC, National Bank of Ukraine, Bank Austria Creditanstalt Economics Department
On account of considerable domestic political tension in the country, it
is difficult to make a statement over
Ukraine’s future. It can already be
observed that various groupings in
Ukraine’s parliament are manoeuvring to link their support of the
government to demands for larger
payments from the budget for their
clientele. Under these circumstances
it is questionable whether the
spending reductions in the
government’s draft budget can actually be realised. And in view of the
tension with the United States, it is
also questionable whether an influx
of USD 0.9 bn from abroad is realistic. Until the political situation has
been resolved, a more cautious approach should be taken with regard
to investments in Ukraine.
CEE-Report 4-2002
51